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Über Mitglieder des
RRK (2004)
Wolf von zur Mühlen |
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Fruitwave / In-Season Foods: Tropische Früchte
erntefrisch für Europa
Eine Frucht-Vision wurde Wirklichkeit
Aus "tiefkühl report" 4/2004
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Tropische Früchte in
Spitzenqualität und mit dem typischen tropischen Aroma sind der Traum eines
jeden Europäers - diese Überzeugung ist die Basis, auf der die Zusammenarbeit
von In-Season Foods und Fruitwave gegründet ist. Die fruchtbare Kooperation
begann mit einer Freundschaft vor mehr als einem Vierteljahrhundert. Sie
brauchte bis 2002 zur Reife, denn dann fiel der Startschuss, mit dem Fruitwave
die in Thailand handverarbeiteten Früchte von In-Season Foods auf den
europäischen Markt brachte.
"Am Anfang stand - wie so oft - eine
Vision", berichtet Wolf von zur Mühlen, Geschäftsführer der Fruitwave-Mühlen KG
mit Sitz in Hanau und Verkauf in
Rüsselsheim,
dem Importeur der thailändischen In-Season Foods-Produkte. Ashraf Fancy, der
Gründer von In-Season Foods, hatte die Idee, tropische Früchte den Verbrauchern
in Europa anzubieten. Die Früchte sollten jedoch - und das war der eigentliche
Clou der Vision - die Qualität haben, wie er sie selber in Thailand genießen
könnte. Dazu mussten sie reif geerntet, zubereitet und tiefgefroren werden. Als
sein Sohn Ali sein Studium in Edinburgh abgeschlossen hatte, war der richtige
Zeitpunkt gekommen, die Idee in die Tat umzusetzen.
Die Umsetzung
"Etwa 100 Kilometer süd-östlich von
Bangkok wurde eine vorbildliche Produktionsstätte errichtet. Ali Fancy ist dort
zuständig für die Produktion und alle technischen Fragen", erklärt von zur
Mühlen und erläutert, dass die sorgfältig ausgesuchten, reifen Früchte zunächst
in einem sehr aufwendigen Verfahren gewaschen würden. "Dann kommen sie zur
Bearbeitung in einen Raum, der den Anforderungen einer pharmazeutischen
Produktion standhält", beschreibt er und führt aus: "In weiße Schutzkleidung
verhüllte Frauen schälen, entkernen und schneiden die Früchte liebevoll zu.
Spätestens 25 Minuten nach dem Schnitt durchlaufen die zubereiteten Früchte den
Gefriertunnel und werden bei minus 60 bis minus 80 Grad Celsius unter flüssigem
Stickstoff schockgefroren." Das IQF(individually
quick frozen) -Gefrierverfahren
habe den Vorteil, keine oder nur ganz minimale Kristallbildung in den Zellen
zuzulassen. Die Zellen des Fruchtfleischs würden nicht durch Bildung großer
Kristalle gesprengt, sie beleiben intakt. "IQF-Früchte richtig aufgetaut
behalten daher die Eigenschaften der frischen Früchte hinsichtlich Geschmack,
Aroma, Farbe und Konsistenz. IQF-Früchte werden nicht matschig und wässrig. Sie
verwöhnen den Verbraucher vielmehr mit ihrem sortentypischen Geschmack und
Aroma", schwärmt der Geschäftsführer voller Überzeugung.
"Besonderer Beliebtheit erfreuen sich
die attraktiv zugeschnittenen Ananas in Ein-Kilo-Beuteln und die Fruchtschalen
zu 200 Gramm mit Ananas, Mango, Lychee, Papaya und Rambutan", freut sich von zur
Mühlen. Das Standard-Sortiment bestehe zusätzlich
aus Mango, Lychee und Papaya in Ein-Kilo-Beuteln. "Bei entsprechenden Mengen und
einer gewissen Vorlaufzeit sind auch andere Früchte und Verpackungseinheiten
möglich", erklärt er. So liefere das Unternehmen beispielsweise Mango in
80-Gramm-Beuteln nach Japan, wo daraus Mango-Parfait hergestellt werde.
"Besonderen Wert legt die Produktion darauf, die Früchte nur in der Hauptsaison
zu verarbeiten, wenn die richtige Qualität erhältlich ist", unterstreicht er die
Philosophie des Unternehmens.
"Die Produktion beschäftigt
inzwischen 112 Mitarbeiter und kann pro Tag in einer Schicht je nach Frucht
3.500 bis 5.000 Kilo Fertigprodukt herstellen. Sobald die Kapazität zu 70
Prozent ausgelastet wird, ist geplant, zusätzliche Anlagen in Betrieb zu nehmen
und dann auch Märkte wie die USA zu beliefern", erklärt er. Größten Wert lege
das Unternehmen auf die Qualität. "So erfüllt die Produktion nicht nur die
Anforderungen von HACCP und GMP, sondern hat auf Anhieb das "BRC higher level"
Zertifikat bekommen", berichtet er stolz.
Der Weg nach Europa
Mit den ersten Mustern aus der
Produktion fragte Ashraf Fancy seinen Freund Wolf von zur Mühlen, den er Ende
der 60er Jahre in Karachi kennen gelernt, aber dann für 25 Jahre aus den Augen
verloren und schließlich in Bangkok wieder getroffen hatte, ob er ihm nicht
helfen könne, Kunden in Deutschland zu finden. "Es bedurfte nicht allzu großer
Überlegungen, um ja zu sagen und zu dem Schluss zu kommen, dass die Früchte am
besten ab TK-Lager in Deutschland angeboten werden sollten", berichtet von zur
Mühlen. "Mit Walter Wiegmann fanden wir einen Fachmann, den die Idee und
Qualität ebenso begeisterten und der bereit war, als für den Vertrieb
zuständiger Partner und deutscher Statthalter mitzumachen." Fruitwave importiert
die Produkte in Reeder-Containern und liefert ab TK-Lager in Bremerhaven und
Hamburg.
Der Durchbruch
2002 wurden die Produkte auf der
Messe in Singapore und dem Sial in Paris vorgestellt. "Der eigentliche
Durchbruch gelang aber erst auf der Anuga 2003 in Köln", erklärt von zur Mühlen
und freut sich, "hier wurden die Früchte als eine der herausragenden Neuheiten
bewertet." Heute verkaufe Fruitwave nicht nur in Deutschland, sondern exportiere
bis nach Island und bereite Geschäftsbeziehungen in die baltischen Staaten und
nach Russland vor.
Nach einem seiner
Rudersiege im Seniorachter des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 auf der
Gießener Pfingst-Regatta 1963, der "Dreimann" Wolf von zur Mühlen mit
seinen Ruderkameraden Dietmar Klausen, Günter Müller, Klaus Zander, Jochen
Zimmermann, Klaus Hartmann, Klaus Köppen, Wilfried Hoffmann und Stm.
Karl-Heinz Wagner |
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