Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (1982)   

Ulrike Kirsch

 

Nur Eis auf dem Main könnte sie bremsen:

Ulrike Kirsch will an die Spitze rudern

Aus "FAZ" vom 11.09.1982
 

hjw. - RÜSSELSHEIM. Sonntagmorgen, 8.00 Uhr - auf dem Main bei Rüsselsheim "fliegt" der 8,35 Meter lange und nur 15 Kilogramm schwere Renneiner von Ulrike Kirsch über das Wasser. "Bereits mit sechs Jahren bin ich in meiner früheren Heimatstadt Dessau spaßeshalber herumgepaddelt, seit gut drei Jahren ist das Rudern nun fast zum Ganztagsjob für mich geworden'', beschreibt die 18 Jahre alte Ulrike Kirsch ihre sportliche Karriere im Frauen-Einer. Aus dem kleinen blondhaarigen Mädchen, das 1976 mit seinen Eltern nach Flörsheim zog, ist inzwischen nicht nur eine hübsche junge Dame, sondern auch eine der herausragenden deutschen Ruderinnen geworden.

Die 1,77 Meter große Ulrike, genannt "Ulli", sieht ihre Disziplin seit 1979 als "Leistungssport" an. Neun Trainingseinheiten pro Woche sind zwei Monate vor der deutschen Meisterschaft die Regel, sonst ist sie - von Trainer Heinrich Bindrim festgesetzt - mindestens fünfmal, auf dem Main. Ulrike Kirsch geht für den Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 an den Start, und das mit beträchtlichem Erfolg. 1982 war sie im Einer Meister bei der A-Jugend und zwei Jahre zuvor Zweite bei der B-Jugend. Der schönste Erfolg ist für die Schülerin des Rüsselsheimer Kant-Gymnasiums (Berufsziel Sportlehrerin) jedoch nicht der auf der Olympia-Ruderstrecke von München-Oberschleißheim erkämpfte Einzeltitel. "Mein schönstes Erlebnis war zweifelsohne die Vizeweltmeisterschaft im Doppelvierer vor einem Jahr bei den Welttitelkämpfen der Junioren in Sofia; dieser Erfolg vermittelt mir heute noch Motivation für das harte Training", meint die Tochter eines Flörsheimer Arztes.

"Die Saison 82 ist praktisch beendet, jetzt beginnt das Wintertraining. In der neuen Saison werde ich mich in erster Linie auf den Doppelzweier konzentrieren. In Maria Dürsch aus dem Weltmeistervierer von Sofia habe ich bereits eine Partnerin gefunden.'' Ihre Partnerin startete dieses Jahr bereits in der Frauenklasse, der Ulrike in der nächsten Saison angehört. Der Doppelzweier Dürsch/Kirsch hat ein ganz bestimmtes Ziel im Auge - die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles.

Dafür quält sich Ulli neben dem Wassertraining  im  Kraftraum  mit schweren Hanteln herum, betreibt intensiv Waldlauf und als weiteren Ausgleichssport Schwimmen. Während der Saison legt sie rund 2.000 Kilometer zurück. Das schwache Abschneiden ihrer zukünftigen Nationalmannschaftskameradinnen bei der WM auf dem Luzerner Rotsee war für sie keine Überraschung, aber gleichzeitig Ansporn, die "Marktlücke" im westdeutschen Frauenrudersport auszufüllen. Zuletzt steckte Ulrike in einem Leistungstief, das nun. mit noch größerem Trainingsfleiß überwunden werden soll. "Ich werde auch im tiefsten Winter weiterhin mit voller Kraft auch auf dem Wasser trainieren. Nur wenn der Main zufriert, muß ich leider eine Zwangspause einlegen."


Rudern fast zum Fulltime-Job geworden

Ulrike Kirsch vom Rüsselsheimer RK zählt heute zur deutschen Spitzenklasse

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 29.11.1982
 

(jw). "Bereits mit sechs Jahren bin ich in meiner früheren Heimatstadt Dessau spaßeshalber herumgepaddelt, seit gut drei Jahren ist das Rüdern nun fast zum Fulltime-Job für mich geworden", beschreibt die 18 Jahre alte Ulrike Kirsch skizzenhaft ihre Karriere. Aus dem kleinen blonden Mädchen, das 1976 mit ihren Eltern nach Flörsheim zog, ist inzwischen nicht nur eine hübsche junge Dame, sondern auch eine Ruderin der absoluten deutschen Spitzenklasse geworden.

Ulrike Kirsch vom RRK (Dritte von links) gewinnt 1983, also ein Jahr später, mit Maria Dürsch vom Ingelheimer RV (Vierte von links) die Deutsche Meisterschaft im Frauen-Doppelzweier, hier die Siegerehrung beim Deutschen Meisterschaftsrudern

Die 1,77 m große "Ulli" sieht ihre Sportart seit 1979 als "echten Leistungssport" an. Neunmaliges Training in der Woche sind zwei Monate vor der deutschen Meisterschaft die Regel, das Mindestsoll - von Trainer Heinrich Bindrim festgesetzt - fünfmaliges Training auf dem Main. Ulrike Kirsch geht für den Rüsselsheimer RK 08 an den Start, und das mit beträchtlichem Erfolg. Auszugsweise seien aus ihrer Erfolgsliste nur der Titel einer Deutschen Jugendmeisterin 1982 im Einer bei der A-Jugend und der zweite Platz bei der B-Jugend zwei Jahre zuvor genannt. Den schönsten und imposantesten Erfolg sieht die Schülerin des Rüsselsheimer Kant-Gymnasiums jedoch beileibe nicht in dem auf der Olympia-Ruderstrecke von München-Oberschleißheim erkämpften Einzeltitel. "Mein schönstes Erlebnis war zweifelsohne die Vizeweltmeisterschaft im Doppelvierer vor einem Jahr bei den Welttitelkämpfen der Junioren in Sofia; dieser Erfolg vermittelt mir noch heute Motivation für das harte Training. Mir macht das Rudern allerdings riesigen Spaß, dazu hätte es nicht unbedingt einer besonderen Motivation bedurft", meinte die Tochter des Flörsheimer Arztes Manfred Kirsch, der früher selbst einmal mit Begeisterung dem Rudersport nachhing, ohne allerdings die großen Erfolge seiner Tochter nachweisen zu können.

Beim Weltchampionat in Bulgarien erruderte sich Ulrike Kirsch den Vizetitel hinter der DDR mit der Ingelheimerin Maria Dürsch, Marion Dewald (Karlsruhe) und Sonja Petry (Waldeck), doch weder im Doppelvierer noch im Einer sieht die im nächsten Jahr ihr Abitur "bauende" Wassersportlerin ihre Ruder-Zukunft.

"Die Saison 82 ist praktisch beendet, jetzt beginnt das harte Wintertraining. In der neuen Saison werde ich mich in erster Linie auf den Doppelzweier konzentrieren; mit Maria Dürsch aus dem Weltmeistervierer von Sofia habe ich bereits eine Partnerin gefunden". Die Rüsselsheimer Ruderin, das Berufsziel Sportlehrerin noch vage vor Augen, dürfte mit der Ingelheimerin Maria Dürsch eine Partnerin gefunden haben, die auch die Realisierung (noch) größerer Ziele in naher Zukunft gestattet.

Ihre Partnerin startete dieses Jahr bereits in der Frauenklasse, der Ulrike in der nächsten Saison angehört. Der Bruder der Ingelheimerin ist kein Geringerer als der diesjährige Silbermedaillengewinner im Doppelvierer bei den Weltmeisterschaften in der Schweiz, Michael Dürsch. Der Doppelzweier Dürsch/Kirsch hat ein ganz bestimmtes Ziel im Auge - die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles. Dafür quält sich die "Ulli" neben dem Wassertraining im Kraftraum mit schweren Hanteln herum, betreibt intensiv Waldlauf und als weiteren Ausgleichssport Schwimmen. Während der Saison legt sie mit ihrem Skullboot rund 2.000 Kilometer zurück. Dieses Pensum bewältigt die Schülerin jedoch nicht nur unter den Augen ihres Amateurtrainers Bindrim auf dem Main, sondern in zahlreichen Lehrgängen des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV) in ganz Europa. Mit Nationalmannschafts-Juniorentrainer Horst Joppien versteht sich das Flörsheimer Mädchen glänzend. Kein Wunder daher der Wunsch von Ulrike, daß Joppien im nächsten Jahr ebenfalls die Frauen-Nationalmannschaft betreut, deren Kader die Arzttochter seit einigen Wochen angehört.

Das katastrophale Abschneiden ihrer zukünftigen Nationalmannschaftskameradinnen bei den Titelkämpfen auf dem Luzerner Rotsee war für das Aushängeschild des Rüsselsheimer Ruder-Klubs keine Überraschung, jedoch gleichzeitig Motivation, die ohne Zweifel vorhandene "Marktlücke" im bundesdeutschen Frauenrudersport auszufüllen.

Zuletzt steckte Ulrike Kirsch in einem kleinen Leistungstief, dem nun mit noch größerem Training der Garaus gemacht werden soll. "Ich werde auch im tiefsten Winter weiterhin mit voller Kraft auch auf dem Wasser trainieren. Nur wenn der Main zufriert, muß ich leider eine Zwangspause einlegen" stellt das Ruder-As seinen Ehrgeiz deutlich unter Beweis. Ihr Heimtrainer Heinrich Bindrim, angehender Lehrer, wird sie dabei unterstützen. Vielleicht kann der RRK im nächsten Jahr wieder einmal einen deutschen Meistertitel im Doppelzweier feiern, dies wäre allerdings für die "Ulli" nur eine "Zwischenstation" auf dem Weg nach Los Angeles.