Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (1957)                                  

Ulrich Hintze

Die Wiederkehr der Ruderer

Opel-Lehrlinge und Schüler sorgen in Rüsselsheim für neuen Auftrieb
 

Aus "Frankfurter Rundschau" vom ... 09.1957
 

Ulrich Hintze als "Leutenant Utz von Brennabor" bei der Burgkneipe 1957

Wenn ein Ruderverein in einer Saison 21 Rennen gewinnt und diese Erfolge restlos auf das Konto der Jungruderer gehen, darf man schon einmal vom "wiedererwachten Rudergeist" sprechen. Beim Rüsselsheimer Ruder-Klub, dessen Namen mit dem Georg von Opels verbunden ist, verabscheut man das Sprüche-Klopfen. Um so schwerer wiegt es deshalb, das Wort vom Wiedererwachen. Nun, sie kam nicht von ungefähr, die Rüsselsheimer Ruder-Renaissance. Im Rüsselsheimer Bootshaus an der Festung weht seit eineinhalb Jahren ein frischer Wind. Windmacher ist Rüsselsheims Jugendtrainer Ulrich Hintze. Er war es, der die Jugend rief, ausbildete und zu den 21 Siegen führte. Der 35jährige kaufmännische Angestellte ist kein Theoretiker. Er, der in Köln und Rüsselsheim selbst aktiv war, hält den Main für das einzig richtige Trainingsfeld. Erst wenn die Eisdecke die Schlittschuhläufer auf den Plan ruft, findet das Hintz'sche Rudertraining notgedrungen in der Halle statt.

RRK-Trainer Ulrich Hintze gewinnt 1957 auf dem Essener Baldeneysee mit seinem Vierer die Deutsche Meisterschaft  im Leichtgewichts-Jugend-Vierer mit Steuermann (Walter Eberle, Heinz Schäfer, Rudi Reitz, Adolf Ketter, nicht im Bild Stm. Karl-Heinz Wagner, rechts auf dem Bootssteg Klaus Wolf, Ruderwart Gerhard Ruppert, Klaus Schreiber und Trainer Ulrich Hintze)

Das scharfe Training und die lange Saison - im November schon fängt bei Hintze das neue Ruderjahr an - hat die Rüsselsheimer Ruderei aus dem Dornröschenschlaf erweckt, in den sie fiel, als Anno 1953 die Flörsheim-Rüsselsheimer Rudergemeinschaft wie eine Seifenblase platzte. Es war eine echte Sensation, als der krasse Außenseiter Rüsselsheim bei den deutschen Jugendmeisterschaften dieses Jahres in Essen im "eichten Vierer" den Titel kassierte und im "leichten Achter" knapper Zweiter wurde.

Von diesem Tag an gehörten Rüsselsheims Jugendruderer wieder zu den Teams, die auf den Regatten ernst genommen werden. Der Jugendvierer des RRK gehört zu den wenigen Booten, die in diesem Jahr ungeschlagen blieben.

Nur ein Auftakt

Doch die sensationellen Erfolge des Jahres 1957 waren für Jugendtrainer Hintze nur ein Auftakt. "Wir müssen wieder auf den Leistungsstand kommen, den unser Verein in seiner Glanzzeit hatte!" - das ist seine Rede. Für das Jahr 1958, das fünfzigste Jubiläumsjahr des "Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 e.V.", stehen die Zeichen günstig. Während man in der auslaufenden Saison stolz darauf war, 30 Jugendliche im ständigen Training zu haben, strömen nun, da die Erfolge den Rüsselsheimer Rudersport wieder populär gemacht haben, die ruderbegeisterten Jugendlichen in Scharen zum Training. Es ist interessant, daß die Opellehrlinge und die Oberrealschüler die Säulen der Rüsselsheimer Ruderei sind. Der ungeschlagene Rüsselsheimer Leichtgewichtsvierer ist mit Adolf Ketter, Rudolf Reitz, Heinz Schäfer, Walter Eberle und Steuermann Karl-Heinz Wagner ein "reinrassiger" Opellehrlings-Vierer.

Ein vielversprechender Doppelzweier

Opel und Oberrealschule stellen so 80 der Ruderjugend. Die Erfolge, die Arbeit an der Jugend wird morgen schon den Aktiven zugute kommen. Von den 30 Erfolgreichen von 1957 steigen 1958 nicht weniger als die Hälfte in die Herrenklasse um. Dann wird auch in den Hauptrennen wieder von den Rüsselsheimer Ruderern gesprochen werden.

Trotz des Aderlasses wird die Rüsselsheimer Ruderjugend im nächsten Jahr noch stärker werden. Schon heute gilt es als ausgemacht, daß das Team Wolfgang Freimuth - Peter Hochgesand im Doppelzweier zu beachten sein wird. Was nicht dagegen spricht, daß der Vierer und Achter im Mittelpunkt von Hintzes Trainingsprogramm bleiben wird. In dieser Hinsicht waren die Rüsselsheimer Erfolge bei der Schiersteiner Regatta (6 Starts = 4 Siege und 2 Zweite) nur die offizielle Bestätigung einer bekannten Tatsache.