Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Sybille Breivogel

"Ich fand den Kerl mit den Locken lustig"

Sybille Breivogel liefert seit vielen Jahren in der RRK-Abwehr zuverlässige Arbeit ab / Rauth: "Je älter desto besser"

 

kri. RÜSSELSHEIM - Berti Vogts' Qualitäten als Verteidiger waren trotz vergleichsweise geringer Körperlänge unumstritten. In den Fokus größeren öffentlichen Interesses freilich geriet der Fußball-Weltmeister von 1972 erst als Bundestrainer. Was vorrangig etwas mit seiner Rolle und Spielweise in der Abwehr zu tun gehabt haben dürfte. Kreative und torgefährliche Leute stehen nun mal viel mehr im Blickpunkt.

Zumindest auf den ersten Blick haben Berti Vogts und Sybille Breivogel einiges gemein. Seit geraumer Zeit füllt die 1,60 Meter große Hockeyspielerin ihre Aufgabe im Deckungsverband des Rüsselsheimer RK mit großer Zuverlässigkeit und zur Zufriedenheit ihres Trainers aus: "Sie ist eine stabile Größe und nicht wegzudenken aus dem Team, obwohl sie aus beruflichen Gründen nicht so intensiv trainieren kann. Und für sie gilt: Je älter desto besser", sagt Berti Rauth.

Obwohl sie in den vielen Jahren so mancher Bundesliga-Größe den Weg zum Tor verstellt hat und an den meisten der 27 RRK-Titelgewinne beteiligt war, erhielten zumeist andere weitaus mehr Beachtung. "Ich fand immer gut, dass es so ist. Für mich ist es in der zweiten Reihe okay; ich muss nicht nach jedem Spiel gefragt werden", sagt Breivogel. Ob­gleich die offen-aufrichtige Art bestimmt nicht gespielt ist, kann sie sich schwerlich dagegen wehren, nach langer Zeit mal wieder in eine exponierte Rolle zu schlüpfen: An diesem Sonntag wird sie 30 Jahre alt.

Ein bisschen komisch, sagt sie, sei ihr angesichts dieser Schwelle schon. "Aber Denise und Tanja sahen danach ja auch genauso aus wie vorher", tröstet sich die Rüsselsheimerin mit ihren beiden älteren Mitspielerinnen. Und ans Aufhören denke sie deshalb auch nicht: „So lange es gesundheitlich geht und ich nicht das Gefühl kriege, nur noch so irgendwie mitzumischen, mache ich weiter. So zwei Jahre plus bestimmt", sagt die ehemalige Planck-Schülerin. An diesem Gymnasium war sie vor 21 Jahren auch erstmals mit Hockey und Berti Rauth in Berührung gekommen. "Beim Lauftest bin ich zwar durchgefallen, aber ich fand den Kerl mit den Locken ganz lustig", erinnert sie sich. Trotz zeitweiliger Probleme im Rücken sowie zwei, drei unangenehmer Platzwunden im Gesicht sei ihr nie in den Sinn gekommen, etwas anderes zu probieren: "Hockey ist eigentlich ein sehr ästhetischer Sport. Das Umfeld und die Leute stimmen, und womit ich mal angefangen habe, höre ich nicht einfach auf".

7. Hallenmeisterschaft und 12. Europacupsieg für die Damen des RRK 2003, davon 5 Hallenmeisterschaften und 10 Europacupsiege mit Sybille Breivogel, das ist wirklich super!!!  (Silke Müller, Mandy Haase, "Physio" Hanne Zöller, Angela Celikkol, Lisa Jacobi, Lena Schüder, Denise Klecker, Lotte Schwärzel, Nicole Hardt, Nina Günther, Betreuer Thomas Blivier, Irene Balek, Sybille Breivogel, Trainer Berti Rauth, Jennifer Lutz)

Was wohl auch aufgrund des zunehmend besseren Teamgeistes im RRK zutreffen mag, gilt beruflich weniger. Nach Ausbildung und eineinhalbjähriger „Maloche" lief die Bankkauffrau 1996 in die Obstbranche über. "Unsere Firma importiert Früchte hauptsächlich aus Brasilien nach ganz Europa", berichtet Sybille über ihren Job. Mehr mit Fremdsprachen zu arbeiten und die Möglichkeit, ab und an mal nach Brasilien zu reisen ("Ich war erst einmal da"), hätten sie neben der kleineren Einheit gereizt, sich von Rüsselsheim nach Trebur zu verändern.

Dass sich die neue Bundesligasaison nicht so toll angelassen hat, macht ihr nur bedingt Sorgen: "Wir spielen ja nicht schlecht, und deshalb werden wir da hoffentlich bald rauskommen". Da sie sich selbst als ehrgeizig bezeichnet, hat sie für die Zweite Liga nur zwei Worte übrig: „Ein Alptraum". Ihrer Geburtstagsfete, zu der rund 60 Leute erwartet werden, blickt sie lockerer entgegen: "Ich feiere rein und mach' mir keinen Stress". Mit einem Überraschungs-Teampräsent rechne sie nicht: "Die haben mir doch erst im Vorjahr einen Videorecorder geschenkt."