Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Stephan Decher

 

 

 

 

 

 

Im Gespräch: Stephan Decher

"Ich bin mir sicher, dass wir die Abstiegsrunde erfolgreich abschließen"

Die Fragen stellte Alex Westhoff (aus "FAZ" vom 22.05.2010)
 

Der Hockeytrainer hat mit dem Rüsselsheimer RK nach drei von sechs Spielen sechs Punkte gesammelt und sich damit eine gute Ausgangsposition in der Abstiegsrunde verschafft.

FRAGE: Sechs Spiele, alle fangen mit null Punkten an, es geht um alles oder nichts: Abstiegsrunde. Muss man als Trainer die Mannschaft da mehr pushen oder bremsen?

ANTWORT: Antreiben muss ich die Mannschaft in keiner Weise, da weiß jeder, worum es geht. Die ersten drei Spiele waren sehr eng und intensiv. Besonders die beiden Heimsiege gegen die TG Frankenthal (4:3) und den Rheydter SV (3:2). Da hat man den Druck gespürt, den wir in den Heimspielen haben, die wir unbedingt gewinnen wollten und mussten.

FRAGE: Sie haben nach den Siegen jeweils gesagt, dass das Team nicht sein bestes Hockey gezeigt hat. Bestärkt das Ihre Hoffnung auf den Klassenverbleib?

ANTWORT: Positiv ist, dass wir wissen, dass wir uns noch steigern können. Es war gut zu sehen, dass wir solche engen Spiele gewinnen können. Wir hatten ja in der Vorrunde nicht allzu viele Erfolgserlebnisse. Ich bin mir sicher, dass wir die Abstiegsrunde erfolgreich abschließen werden. Dem Spiel am nächsten Sonntag in Frankenthal wird dabei eine sehr große Bedeutung zukommen.

FRAGE: Der RRK war in der regulären Runde mit nur fünf Punkten das schlechteste Bundesligateam. Hat Ihre Mannschaft Sie in der Abstiegsrunde bisher überrascht?

ANTWORT: Nein. Wenn man sich die Mannschaften anschaut, haben gerade Frankenthal und Rheydt eine ähnliche Spielstärke wie wir. Dass die Spiele eng würden, war vorhersehbar. Die Mannschaft kann sich sehr gut fokussieren auf diese Abstiegsrunde.

FRAGE: Wie sehr ist der RRK auf Kampfkraft und Leidenschaft angewiesen, um spielerische Defizite auszugleichen?

ANTWORT: Wir sind eine zweikampfstarke Mannschaft, die sehr geordnet steht. Wir können gut verteidigen, haben aber auch exzellente Offensivspieler. Im Vergleich zur Vorrunde haben wir uns auch taktisch und spielerisch weiterentwickelt. Gegenüber dem Abstiegsrundengegner Nürnberg, die drei A-Nationalspieler und etliche Juniorenauswahlspieler haben, sind wir natürlich im Nachteil. Auch Frankenthal hat vier hervorragende ehemalige Juniorennationalspieler. Dafür sind wir eine sehr eingespielte Mannschaft, weil die Jungs größtenteils seit vielen Jahren schon zusammen spielen. Gerade in Frankenthal wird die mentale Seite ausschlaggebend sein.

FRAGE: Wie stimmen Sie vor solch einem Spiel Ihre routinierte Mannschaft ein? Geht es da nur noch um Details?

ANTWORT: Man muss hinarbeiten auf das, was uns in Frankenthal erwartet. Da sind in der Regel sehr viele Zuschauer und häufig auch Schiedsrichter, die sich davon beeinflussen lassen. Auf solche Begebenheiten muss man sich im Vorfeld einstellen. Natürlich haben wir viele erfahrene Spieler im Kader, aber dies wird schon thematisiert - auch was die einzelnen Gegenspieler und das Verhalten bei Standardsituationen angeht.

FRAGE: Der RRK hat schon länger keine Juniorennationalspieler hervorgebracht und ist auch keine erste Adresse für gestandene Bundesligaspieler. Welche strukturellen Probleme sind dafür verantwortlich?

ANTWORT: Nun bin ich erst zu kurz im Verein, um da eine Aussage treffen zu können. Es ist eine Sache der Jugendarbeit und natürlich der Talente, die da sind. In Rüsselsheim gab es einen sehr starken Jahrgang 1983 und auch davor mit dem Ausnahmespieler Olli Domke. Es gibt immer wieder Phasen in allen Vereinen, in denen die Jugendarbeit intensiviert wird, und Phasen, in denen es nicht so läuft. Wir haben einen guten, breiten Kader, in dem viele Rüsselsheimer Eigengewächse stehen.

FRAGE: Nun ist der RRK in seiner Selbstwahrnehmung ein Bundesligaverein. Wie schwer würde es den Verein treffen, wenn die erste Mannschaft wieder abstiege?

ANTWORT: Das würde der Verein auf alle Fälle verkraften. Wenn man sich die ganze Struktur der Bundesliga anschaut, wird es für jede Südmannschaft schwer werden, über einen längeren Zeitraum erstklassig zu spielen. München, Stuttgart und Limburg sind ja schon gar nicht mehr vertreten. Zumal es Überlegungen gibt, die Liga weiter zu verkleinern auf eventuell nur noch zehn Mannschaften. Wenn man sieht, wie Mannschaften wie der UHC Hamburg auch finanziell ausgerüstet sind und was hinter diesen Bundesligamannschaften steht, dann haben es kleinere Vereine wie wir sehr schwer.

FRAGE: Also ist jedes Jahr in der ersten Liga ein Gewinn für den RRK?

ANTWORT: Der Abstieg wäre sicher kein Beinbruch. Aber natürlich wollen wir die Liga halten, auch um attraktiv zu sein für andere Spieler und die Jugendspieler in Rüsselsheim.

FRAGE: Oliver Domke steht nach seinen Worten vor den letzten drei Spielen seiner Karriere. Oder werden Sie ihn noch mal von einem Rücktritt vom Rücktritt überzeugen können?

ANTWORT: Es sind definitiv seine letzten drei Spiele. Wir hatten großen Respekt vor seiner Entscheidung, eine komplette Hallenrunde und Feldsaison dranzuhängen. Er hat sehr früh mit Leistungshockey angefangen, und irgendwann ist der Kopf auch nicht mehr bereit. Jetzt hoffen wir noch, dass wir ihm einen schönen Abschied bereiten können.