Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Silke Müller

Als "Wirbelwind" im besten Sinne sorgt Silke Müller nicht nur für Wirbel im Sturm der Damen-Hockeymannschaft, hier noch von Eintracht Frankfurt, sondern bringt mit ihrer sympathischen Art derzeit als Auszubildende auch frischen Wind in die lsb h-Sportschule.

 

 

 

 

Silke Müller Als "Azubi" beim lsb h und als Hockeyspielerin im Nationalteam

"Singen würde ich auch gerne mal"

Von Dieter Hochgesand (aus "Sport in Hessen" 4/2001)
 

Vieles an dieser jungen Frau ist gleichermaßen bemerkenswert wie auffällig. Bemerkenswert vor allem ihre Energie, ihr Engagement, ihr Durchsetzungsvermögen. Und auffällig dabei ihre selten nachlassende, geradezu ansteckende, natürliche Fröhlichkeit. Silke Müller, 22 Jahre jung, Hockey-Leistungssportlerin, Auszubildende im Hause des Landessportbundes Hessen (lsb h), gibt derzeit ein Beispiel dafür, wie sich Leistungssport und Beruf erfolgreich unter einen Hut bringen lassen.

Im zarten Alter von sechs Jahren stellte ein Zufall die Weichen. Im Kinderhort leitete die ehemalige Hockey-Nationalspielerin Beate Deininger von Eintracht Frankfurt die Gruppe, in der auch Klein-Silke sich tummelte. Irgendetwas an Ausstrahlung muss damals schon existent gewesen sein. Jedenfalls fragte Beate Deininger die Göre, ob sie denn Lust habe, es mal mit Hockey zu versuchen. Silke hatte Lust. Und sie hatte offenbar auch jede Menge Talent, denn von nun an war die Sache auf den Weg gebracht.

Gut 15 Jahre ist das nun her und Silke Müller, in Frankfurt geborene Tochter einer spanischen Mutter und eines deutschen Vaters, spielte sich bei und für Eintracht Frankfurt in dieser Zeit unbeirrbar ganz nach oben. Seit 1994 agiert sie in der Bundesliga und bei der Hallen-Europameisterschaft war sie für die Nationalmannschaft aktiv.

Sie gilt als Kämpferin, als Wirbelwind, deren Torinstinkt vor allem in der Halle längst aktenkundig ist. "Dafür habe ich offenbar einen Riecher. Warum das mit dem Toreschießen aber auf dem Feld nicht so gut klappt, weiß ich auch nicht", rätselt die hier meist als offensive Mittelfeldspielerin eingesetzte Silke Müller.

1999 startete sie ihre berufliche Laufbahn in der Sportschule des lsb h. Hotelfachfrau will sie werden. Und wie auf dem Hockeyplatz, so wirbelt sie seitdem als "Azubi" auch beim Landessportbund durch die Abteilungen und hinterlässt dort ihre Spuren, aus denen sich gleichermaßen Zuverlässigkeit und Spaß noch lange herauslesen lassen.

"Ich war bisher in der Küche, der Etage, im Empfang, der Reservierung, Poststelle, Öffentlichkeitsarbeit. Die Marketingabteilung fehlt mir noch", sagt Silke Müller, nach deren Worten aus der Doppelbelastung Beruf/Leistungssport für sie nie ein ernsthaftes Problem entstand. Trotz dreimal Training in der Woche, Sonderlehrgängen, Trainingslager, Bundesliga- und Auswahlspielen an den Wochenenden.

Das Energiebündel besticht auch noch auf einem weiteren Gebiet. Im Hause lsb h ist Silke Müllers Talent als Entertainerin spätestens seit der Weihnachtsfeier bekannt. Im Karaoke-Stil führte sie als "Ricky von der Wochenshow" überzeugend und unter intensiver Inanspruchnahme der Lachmuskeln durch das Programm. "Geübt hatte ich so was nur einmal bei Papas Geburtstag", sagt sie treuherzig und fügt kess hinzu: "Singen würde ich auch gerne mal!"

Konkreter aber sind zur Zeit andere Pläne. Im Sport steht sie vor einer Zäsur. Nach 15 Jahren Eintracht wechselt sie zum "Lokalrivalen" Rüsselsheimer RK. "Die Eintracht wird immer meine Heimat bleiben. Aber ich musste nach so langer Zeit mal was anderes sehen. Eine andere Herausforderung suchen", begründet sie den ihr nicht leicht gefallenen Schritt.

Parallel hierzu will sie ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau forcieren. Und auch hier sind ihre Chancen sehr gut. "Sie ist ein Klasse Mädchen. Eine absolute Bereicherung. Wenn sie an der Rezeption ist, fängt der Tag gut an", sagt Ralf Koch, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes.

Anfangs Oktober 2001 gewinnt Silke Müller mit den Damen des RRK die Deutsche Meisterschaft 2001 auf dem Feld (hinten: Betreuer Thomas Blivier, "Physio" Hanne Zöller, Jennifer Lutz, Tanja Dickenscheid, Bettina Edlefsen, Sybille Breivogel, Nicole Hardt, Lisa Jacobi, Mandy Haase, Maren Pfefferkorn, Annika Martin, Berthold Rauth; vorn: Denise Klecker, Irene Balek, Silke Müller, Elena Christl, Nina Günther, Lotte Schwärzel, Jana Schwärzel)

Zu Silke Müllers Talenten zählt auch, dass sie dennoch nicht abhebt, sich bei aller Lustigkeit immer auch des Ernstes mancher Dinge bewusst ist. Und sie ist bodenständig. "Die Paella von Mama ist und bleibt mein Lieblingsgericht!"

Erst ganz in der Ferne, für die Zeit nach dem Hockey und wenn sie mit beiden Beinen fest im Beruf steht, zeichnen sich Wunschkonturen ab: "Ich würde dann gerne und viel reisen. Zuerst auf die Galapagos Inseln", sagt sie. Bis dahin wird sie wohl noch viel lachen, lernen und Tore machen.


Neue Herausforderung

Silke Müller kommt von der Eintracht zum RRK

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 03.03.2001)
 

Seit einer Woche ist das Geheimnis keines mehr. Die 22 Jahre junge Hockeyspielerin Silke Müller hat nach 15 Jahren beschlossen, das Trikot der Frankfurter Eintracht auszuziehen und von der bevorstehenden Feldrunde an für den hessischen Bundesligarivalen Rüsselsheimer RK auf Torejagd zu gehen. Doch was RRK-Coach Berti Rauth ("Ein qualitativ guter Zugang, der uns helfen wird".) freut, sorgt anderswo für Verdruss: "Ich muss das hinnehmen, obwohl es schwer fällt und so etwas bestimmt nicht zur Harmonie zwischen den Vereinen beiträgt", sagt der langjährige Eintracht-Coach Jürgen Fiedler.

Die begabte Offensivkraft, die nach fünf Hallen-Länderspielen vom 6. bis 11. März erstmals an einem Zentrallehrgang des A-Nationalteams in Köln teilnimmt, ist spürbar darum bemüht, die Wogen zu glätten. "Die Entscheidung ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Wir haben uns das erste Mal im Herbst unterhalten, wobei ich betonen möchte, dass ich auf den Berti zugegangen bin", sagt Silke Müller. Die Hallenrunde habe sie dann dazu benutzt, "noch einmal genau zu überlegen und zu prüfen, ob das nicht bloß so 'ne Laune war". Und auch ihre Begründung für den Schritt klingt vernünftig: "Ich hatte einfach das Gefühl, 'mal etwas anderes sehen zu wollen und eine neue Herausforderung zu brauchen. Und ich hoffe natürlich, dass mir der Berti vielleicht noch einen Schub geben und ich mich weiter entwickeln kann. Aber ich kann verstehen, dass andere das nicht verstehen können", sagt die Auszubildende beim Landessportbund, die in gut einem Jahr Hotelfachfrau sein will.

Inzwischen hat Silke Müller zweimal am Hallentraining in Rüsselsheim sowie an der vorbereitenden Teamsitzung teilgenommen. "Ich freue mich wirklich darauf, kann aber nichts versprechen", sagt sie. Offen ist zudem, wie lange der RRK sich ihrer Hockeykünste und ihres fröhlichen Wesens erfreuen kann, das sie auch beim Club de Campo Madrid für sechs Monate schätzen gelernt haben: "Ich plane nicht zehn Jahre voraus. Aber die nächsten zwei, drei Jahre werde ich bestimmt hier bleiben". Schon allein der Paella ihrer spanischen Mutter wegen.