Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (2011)                                  

Renate Sajnovits

Renate Sajnovits

 

 

 

 

 

 

 

Häuserfronten und Körperzellen

Ausstellung: Renate Sajnovits und Sabine Pillwitz-Schaum präsentieren ihre Werke in der Rathaus-Rotunde

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 19. April 2011
 

Eine verzauberte, farbenfrohe Bilderwelt ist gegenwärtig in der Rathaus-Rotunde zu sehen. Mit Renate Sajnovits und Sabine Pillwitz-Schaum stellen dort unter dem Titel "Hinter uns, vor uns, in uns" zwei Künstlerinnen ihre Arbeiten aus, die seit vielen Jahren der örtlichen "Malkasten"-Vereinigung angehören, als deren Vorsitzende Sajnovits seit drei Jahren amtiert.

Mit kundiger Hand wurden die Arbeiten der beiden Ausstellerinnen in dem gläsernen Rundbau so ausgewählt und gruppiert, dass beim Rundgang immer wieder reizvolle neue Eindrücke entstehen. Zu sehen sind Malerei, Collagetechnik und Druckgrafik als eine Verbindung unterschiedlicher Wahrnehmungs- und Realitätsebenen. Nichts ist hier erdenschwer, vielmehr scheint alles in den mehr als 50 Arbeiten auf Differenzierung und den sinnlich-ästhetischen Genuss konzentriert.

Biographie Renate Sajnovits

1965 in Großscheuern geboren. lebt und arbeitet in Rüsselsheim

1986 - 1992 Studium für Innenarchitektur an der Fachhochschule Wiesbaden, Diplom

seit 1986 verheiratet, zwei Kinder

seit 1992 Tätigkeit im Büro E + P ENGINEERING + PROJEKTMANAGEMENT in Nauheim

seit 1995 Workshops u.a. mit den Künstlern Henrik Pillwitz (Leipzig), Werner Neuwirth (Rüsselsheim) und Eva Bruszis (Erfurt)

seit 2004 Mitglied der Künstlervereinigung Malkasten Rüsselsheim, seit 2008 Vorsitzende des Vereins

Verschiedene Einzelausstellungen in Rüsselsheim und Umgebung sowie Gemeinschafts-Ausstellungen als Mitglied der Künstlervereinigung Malkasten in den Opel-Villen, im Stadttheater und in der Rathaus-Rotunde Rüsselsheim

Laudatorin Brigitte Bösken-Grimm, die am Sonntag die vom städtischen Eigenbetrieb Kultur123 geförderte Ausstellung eröffnete, sieht in den Arbeiten der diplomierten Innenarchitektin Renate Sajnovits, in deren architektonisch geprägten Sujets − mit Motiven von Venedig mit dem Canal Grande, dem Reichstag in Berlin, den Bankentürmen in Frankfurt sowie in Rüsselsheim mit der Glasfront des Stenner-Hauses und der rotbraunen Opel-Backstein-Fassade in der Marktstraße – mitunter Parallelen zum englischen Maler William Turner und dessen verhauchten, charakteristischen "Sfumato"-Stil. Darüber hinaus mache Sajnovits mit Motiven wie Häuserfronten, Straßenschluchten, Gebäuden und Ansichten von Google Earth zugleich eine Fülle ironiegesättigter Anspielungen.

Sabine Pillwitz-Schaum hingegen, die an der Leipziger Hochschule für Druckgrafik studierte, sich in der Städelschule Frankfurt und an der Wiesbadener Freien Kunstschule fortbildete, seit Jahren als Dozentin der VHS Rüsselsheim tätig ist und eine lebhafte Ausstellungstätigkeit nachweisen kann, bietet ihre jüngste Werkgruppe "Visionen" als eine Bilderrätsel-Serie an, deren Fokus auf Mensch und Natur liege. Für "Reifezeit" etwa verwendet die Künstlerin Stoff, Papier, Acryl und Bleistift auf Leinwand, bei den "Zierstücken" verbindet sie Tiefdruck und Prägedruck.

Typisch für dieses Formenvokabular ist nach den Worten von Bösken-Grimm neben vegetabilen Formen auch die enge Verbindung von Mensch und Natur sowie die Erotik als eine Triebfeder des Lebens. "Eine verhaltene Melancholie" sei charakteristisch für die Arbeiten dieser Künstlerin, deren Abbildungen von Zellen, Zellkörpern und floralen Motiven sich allesamt auch mit der Sinnsuche des Lebens interpretieren ließen. Ihre häufig leuchtend farbigen Motive stellt Pillwitz-Schaum in gewohnt unterschiedlichen Formaten vor.

Das hohe, schmale "Auftauchen" etwa, in Mischtechnik und unter Verwendung von Stoff, Papier, Acryl und Ölkreide, misst 220 x 30 Zentimeter und benötigt für seine Bildwirkung einen Raum mit entsprechender Höhe.

"Hinter uns, vor uns, in uns" lautet der Titel, unter dem die beiden "Malkasten"-Künstlerinnen Sabine Pillwitz-Schaum und Renate Sajnovits ihre Arbeiten noch bis zum 2. Mai in der Rathaus-Rotunde ausstellen.


Bausteine des Lebens

AUSSTELLUNG   Malerinnen Renate Sajnovits und Sabine Pillwitz-Schaum in der Rathaus-Rotunde

Von André Domes (aus "Main-Spitze" vom 19.04.2011)

Schon seit einigen Jahren treten Renate Sajnovits und Sabine Pillwitz-Schaum immer wieder mit gemeinsamen Ausstellungen in Aktion − ein lohnendes Zusammengehen, wie auch die jüngste Werkschau mit dem Titel "hinter uns, vor uns, in uns" belegt, in der die beiden "Malkasten"-Malerinnen aktuelle Arbeiten präsentieren. Am Sonntagvormittag wurde die Ausstellung in der Rathaus-Rotunde eröffnet.

Renate Sajnovits, schon immer der Landschaftsmalerei verbunden, widmet sich in ihrem Teil architektonischen Motiven, deren reiner Ansichts-Charakter aber um eine spannende Collagen-Komponente erweitert ist. Zu den in mittleren und großen Formaten ausgefertigten, frontalen Blickwinkeln, in denen abstrahiert Venedig, Frankfurt oder auch die Rüsselsheimer Marktstraße zu erkennen sind, gesellen sich, fast wie eine Füll-Textur fein aufgelöste Satellitenbilder derselben Örtlichkeit. "Street View" heißt die in diesem Jahr entstandene Serie dann auch konsequenterweise an die Online-Weltkarte Google Maps angelehnt.

Während sich Renate Sajnovits also vom Orbit bis auf die Erde vorarbeitet und dem Boden der Tatsachen mit künstlerischem Blick und großem Farbgespür einen emotionalen Extrakt der Landschaft herstellt, setzt Sabine Pillwitz-Schaum ihre Ankerpunkte von vorneherein anderswo. In einem Kabinett in der Raummitte zeigt die in Nauheim lebende Künstlerin kleinformatige Collagen, deren organische Formen, Schattenrisse von Menschen und Tieren und geometrische Muster auf zweierlei Weise in die Tiefe zielen. Einerseits zoomt sich der Betrachter vom Individuum immer weiter in die Bausteine des Lebens hinein, andererseits lässt die Zusammenstellung aber auch Assoziationen mit Traumsequenzen entstehen, deren Metaphorik sich am besten mit einem großen Zeitbudget entschlüsseln lässt. Dass man mit der assoziativen Seite gar nicht so falsch liegt, belegt der Titel einer Serie, die in größerem Format "Visionen des Halbschlafs" entwickelt und, zwar praller und dichter ausgefertigt, mit ganz ähnlichen Elementen arbeitet.