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Über Mitglieder des
RRK (1997)
Rainer Seifert |
Trickreich: Rainer
Seifert beherrschte das Dribbling wie kaum ein anderer Hockeyspieler. |
Sein "Torriecher" war
gefürchtet
Der 122fache
Hockey-Nationalspieler Rainer Seifert wird 50 Jahre alt
Aus "Main-Spitze" vom
10.12.1997
ulz. - Seine Vereinskollegen Fritz Schmidt, Peter Kraus
und "Polo" Liebig wurden längst in den "Klub" aufgenommen; auch die meisten
seiner ehemaligen Nationalmannschaftskameraden. Heute ist Rainer Seifert an der
Reihe.
Denn der 122fache Hockey-Nationalspieler wird am heutigen Mittwoch 50 Jahre
alt. Der langjährige Bundesliga-Spieler des Rüsselsheimer Ruder-Klubs feiert
seinen runden Geburtstag, wie sollte es auch anders sein, im RRK-Vereinsheim.
Seifert hat etwa 160 Leute eingeladen. Die zumeist aus der Welt des Sports
kommenden Gäste werden sich viel zu erzählen haben, wobei der kürzlich
gestorbene 262fache Auswahlspieler Michael Peter (HC Heidelberg) schmerzlich
vermißt werden wird.
"Das war schon sehr traurig; die Olympiateilnehmer von 1972 waren im Oktober
geschlossen bei der Beerdigung in Heidelberg. Schön war, daß wir uns im
September – 25 Jahre nach dem Olympiasieg – nochmals mit dem genialen Libero in
München treffen konnten", so Seifert, der seinerzeit nicht im Endspiel
eingesetzt wurde. Darüber ist der Technische Sachbearbeiter aber keinesfalls
sauer: "Ich bin als 16. und letzter Spieler auf den Olympiazug aufgesprungen,
war als 24jähriger einer der Jüngsten und habe in den Gruppenspielen mit
mehreren Treffern zum späteren Triumph beigetragen. Wie soll ich da unzufrieden
sein?"
Danach war Seifert Stammspieler
– auch bei den Olympischen Spielen 1976 in
Montreal. 1980 wurde er aufgrund des Boykotts der Moskauer Spiele um eine
weitere Olympiateilnahme geprellt. Bei Weltmeisterschaften gewann er zweimal
Bronze, zudem hat Seifert vier Europameisterschafts-Titel und acht deutsche
Meisterschaften mit dem RRK gewonnen.
Der quirlige Stürmer, der bereits im Alter von 14 Jahren in der ersten
RRK-Mannschaft spielte, besaß immer einen ausgeprägten "Torriecher". Wie viele
Treffer der gebürtige Rüsselsheimer in seiner Laufbahn erzielt hat, kann er
nicht sagen – es waren "zu viele". Eingefleischte RRK-Fans werden zumindest vier
Tore noch in guter Erinnerung haben. Denn 39jährig feierte Seifert drei
Spieltage vor dem Rundenende am 9. Februar 1987 sein Comeback in der
Hallen-Bundesliga und trug dazu bei, daß der abstiegsgefährdete RRK den
Klassenverbleib schaffte.
Seifert, der mit sechs Jahren erstmals dort auftauchte, erscheint noch heute
häufig am "Sommerdamm". Nun, um seine Nachfolger im Klub und in der
Nationalmannschaft, wie Oliver Domke, zu bewundern.
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