Über Mitglieder des
RRK (2017)
Oliver Domke |
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Das
Finale um die Weltmeisterschaft ist abgepfiffen. Der
Siegtorschütze Oliver Domke wird gefeiert. |
Unspektakulär, aber besonders wertvoll
Rüsselsheims
Torjäger Oliver Domke schießt Deutschland bei 29 Grad zum ersten
Weltmeistertitel
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 14. März 2017)
Von den 131 Toren,
die der pfeilschnelle, trickreiche und technisch beschlagene Weltklassestürmer
in 215 Länderspielen zwischen 1994 und 2006 erzielt hat, zählte jener Treffer am
Abend des 9. März 2002 bei subtropischen 29 Grad in Malaysias Hauptstadt Kuala
Lumpur zu den unspektakulärsten. In eine Flanke von der linken Seite war Oliver
Domke hineingerutscht und hatte die kleine Kugel mit seinem Hockeyschläger aus
kurzer Distanz über die Torlinie gedrückt. Rund sechs Minuten später wusste der
seinerzeit 25 Jahre alte Angreifer des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK), dass das
2:1 vor gut 13.000 Zuschauern gegen Australien ein besonders wertvoller Treffer
gewesen war. Für ihn persönlich, aber auch für den Deutschen Hockey-Bund (DHB).
Denn trotz zweier Olympiasiege (1972 und 1992) sowie fünf EM-Triumphen ‒ zum
Weltmeistertitel hatte es bei neun Versuchen zuvor nie gereicht.
"Neben dem Gewinn
des Hallen-Europacups 2009 mit dem RRK der schönste Moment in meiner Karriere",
sagte Domke anlässlich seines Laufbahnendes anno 2010. Verständlich, denn bei
Olympia 1996 (4.) in Atlanta sowie vier Jahre später in Sydney (5.) war ihm
Edelmetall verwehrt geblieben. Und als die DHBMänner 2004 in Athen Bronze
holten, hatte sich Domke nach seinem Berufseinstieg bei der Polizei nicht zu
einem Comeback überreden lassen: "Mit Domke hätten wir Gold geholt", ist der
damalige Bundestrainer Bernhard Peters noch immer absolut sicher ‒ wohl wissend,
dass der trotz etlicher Angebote dauerhaft treue Rüsselsheimer 1998 zum besten
Spieler der WM in Utrecht gewählt und vom holländischen Publikum mit stehenden
Ovationen bedacht worden war.
"Du trainierst für
den Titel, und in einem Teamsport ist es am Ende egal, wer bester Spieler des
'Turniers ist", betont Domke. Nach einer glanzvollen Vorrunde, darunter ein 5:1
gegen den späteren Weltmeister Niederlande, hatte auch er das 0:3 im Halbfinale
gegen Spanien nicht verhindern können. Vier Jahre später wirkte das 2:3 in der
Vorrunde gegen Spanien anders nach: "Das war unser Gewinner für das Turnier.
Danach stimmte einfach alles bei uns", sinnierte Domke nach dem WM-Triumph vor
15 Jahren, den sein Treffer in der 64. Minute möglich machte.
20
Jahre nach der ersten Finalteilnahme holt sich die deutsche
Herren-Hockey-Nationalmannschaft in Kuala Lumpur (Malaysia) den
Titel des Weltmeisters. Nach dem Schlusspfiff fliegen die Schläger
durch die Luft, Torwart Clemens Arnold und der Siegtorschütze
Oliver Domke (RRK) werden im Spielerknäuel fast erdrückt. Mit
dem 2:1-Sieg über Australien schreibt die DHB-Auswahl ohne
Zweifel Geschichte (hinten: Teammanager Dieter Schuermann,
Teammanager Bernd Schöpf, Psychologe Lothar Linz, Clemens Arnold, Sebastian
Biederlack, Oliver Domke, Björn Michel, Christian Mayerhöfer; davor:
Tibor Weißenborn, Christoph Bechmann, Björn Emmerling, dahinter
"Physio" Mario Plesse, Christian Wein, Christian Schulte, Matthias
Witthaus, Bundestrainer Bernhard Peters, Co-Trainer Markus Weise;
vorn: Michael Green, Jamilon Mülders, Christoph Eimer, Timo Weß,
Sascha Reinelt, Florian Kunz, Philipp Crone)
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"Die
Deutschen Meisterinnen tragen ihren Weltmeister auf Händen!" Die Damen des RRK feiern ihren Titel als Deutscher
Hallenhockeymeister des Jahres 2002 gemeinsam mit dem
frischgebackenen Weltmeister Oliver Domke im RRK-Bootshaus
(Nina
Günther, Sybille Breivogel, Oliver Domke, Denise Klecker, Jennifer Lutz, Lisa
Jacobi, Elena Christl, Nicole Hardt) |
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