Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (1985)                                  

Norbert Kindlmann

Norbert Kindlmann

Interview mit dem neuen Junioren-Rudertrainer des RRK
 

Aus "RRK-Mitteilungen" vom November 1985
 

RRK-Redaktion: Wie Du ja weißt, besteht unser Verein nicht nur aus einer Ruder- sondern auch einer Hockey- und Tennis-Abteilung. Deshalb möchte ich Dich zu nächst einmal bitten, Dich selbst speziell für unsere Nicht-Ruder-Mitglieder vorzustellen. In Ruderkreisen dürftest Du ja wohl weitgehend bekannt sein.

N. Kindlmann: Nun, ich heiße Norbert Kindlmann, bin 41 Jahre alt und wohne in Wiesbaden. Von Beruf bin ich Diplom-Ingenieur der Fachrichtung allg. Ingenieurbau. Zur Zeit bin ich bei der Stadt Wiesbaden beschäftigt und mein Zuständigkeitsbereich ist dort die Straßenerhaltung in einigen bestimmten Stadtgebieten.

RRK-Redaktion: Um nun zum Rudern zu kommen, wann hast Du selbst mit dem Rudersport angefangen?

N. Kindlmann: Das war 1960, genauer gesagt im Mai 1960. Damals war ich 16 Jahre und habe bis dahin vorwiegend Fußball und Handball gespielt. Dass ich dann mit dem Rudern angefangen habe, bedurfte es schon einiger Überredungskünste meines damaligen Zahnarztes, der zu dieser Zeit Vorsitzender der Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich war. Ich weiß nicht, ob ich ohne sein ständiges Drängen und Nachhaken zum Rudern gekommen wäre.

RRK-Redaktion: Wenn man sich so Deine sportlichen Erfolge ansieht, war es wohl damals eine richtige Entscheidung mit dem Rudern anzufangen. Höhepunkt Deiner sportlichen Karriere war sicherlich die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1972 in München.

N. Kindlmann: Das auf jeden Fall, ich meine, dass es für jeden Sportler das höchste und größte Ziel ist, einmal an einer Olympiade teilnehmen zu können. Ich saß 1972 im Deutschland-Achter und wir haben im Finale den 5. Platz belegt.

RRK-Redaktion: Und was waren Deine weiteren sportlichen Erfolge?

N. Kindlmann: 1974 ereichte ich bei der Weltmeisterschaft in Luzern ebenfalls im Achter einen 6. Platz. Ansonsten habe ich zwei Deutsche Meisterschaften im Achter für Hansa Dortmund gewonnen. Allerdings musste ich sehr lange auf eine Deutsche Meisterschaft warten. Bevor ich meine erste Meisterschaft errang, wurde ich neunmal Vize-Meister, wobei keine Riemenbootsgattung ausgelassen wurde.

Der Wiesbadener Norbert Kindlmann (3. von links) saß 1972 bei den Olympischen Spielen in München im westdeutschen Achter, der im Finale den 5. Platz belegte (Reinhard Wendemuth, Frithjof Henckel, Norbert Kindlmann, Wolfgang Hottenrott, Hans-Ulrich Buchholz, Günter Petersmann, Bernd Truschinski, Winfried Ringwald; Stm. Manfred Klein nicht im Bild)

RRK-Redaktion: Wann hast Du dann als Trainer angefangen?

N. Kindlmann: Das passierte ziemlich schnell und kurzfristig. Eigentlich wollte ich noch an der Olympiade 1976 in Montreal teilnehmen. Jedoch setzte dann der DRV meinen Partner vom Zweier ohne in den Vierer mit Steuermann und so saß ich plötzlich ohne Partner da. Ich habe es dann noch mit anderen Ruderern versucht, was jedoch scheiterte. Noch in der gleichen Saison habe ich bei RG Frankfurt als Trainer angefangen. Von 1977 bis 1985 war ich dann Trainer bei der RG Wiesbaden-Biebrich.

RRK-Redaktion: Ich will jetzt gar nicht weiter fragen, warum Du bei Wiesbaden-Biebrich aufgehört hast. Sicher wirst Du Gründe gehabt haben. Was mich aber viel mehr interessiert, wie Deine ersten Eindrücke vom RRK sind; Du bis jetzt ungefähr drei Wochen bei uns tätig. Um es noch einmal zu wiederholen, Deine Hauptaufgabe liegt in der Betreuung der Junioren A + B.

N. Kindlmann: Was mich angenehm überrascht hat, ist die Disziplin, die bei den Junioren im Training herrscht. Sie sind alle recht eifrig bei der Sache. Auch mit den Trainingsmöglichkeiten bin ich sehr zufrieden. Die Hausmeister der einzelnen Sporthallen sind sehr entgegenkommend, so dass es von daher keine Probleme gibt, wenn wir z.B. außerhalb der Hallenbelegungspläne einmal die Umkleideräume der Köbelhalle benutzen oder irgendwelche Sportgeräte haben wollen. Ich muss sagen, dass Rüsselsheim sportfreundlicher ist als Wiesbaden. Ja, und wo sich natürlich noch etwas ändern muss, ist im Nachwuchs-Bereich, denn die Anzahl der Junioren ist einfach zu wenig.

RRK-Redaktion: Und wie glaubst Du, wie man diesen Zustand ändern kann?

N. Kindlmann: Nun, ich habe schon mit Herrn Peter Müller, dem Sport-Koordinator des Kant-Gymnasiums, Kontakt aufgenommen und werde in den kommenden Wochen in den Sportunterricht einzelner Klassen und Kurse der Rüsselsheimer Gymnasien gehen und versuchen, Schüler für den Rudersport zu begeistern.

RRK-Redaktion: Wie wird Dein Trainingskonzept für die Zukunft aussehen? Die meisten Jugendlichen haben ja so gut wie keine Wettkampferfahrung.

N. Kindlmann: Bedeutende Erfolge sollten im ersten Jahr noch nicht erwartet werden. In erster Linie will ich erreichen, dass die Jugendlichen technisch sauber rudern können. Natürlich werde ich mit ihnen auch einige Regatten besuchen, nur sollte man nicht, wie schon gesagt, zu viel erwarten. Sollten jedoch dann Erfolge eintreten, die nicht vorgesehen waren, so ist die Freude hinterher um so größer.

RRK-Redaktion: Die RRK-Redaktion dankt Dir für das Gespräch und wünscht Dir für die Zukunft viel Erfolg.