Herr Hahl, seit
gut einem halben Jahr sind Sie nun beim RRK. Wie gefällt es Ihnen als Pfälzer in
Rüsselsheim?
NORMAN HAHL: Sehr
gut. Ich wurde von den Spielerinnen und dem Verein prima aufgenommen. Konnte
mich also auch problemlos einleben. Der RRK ist ja ähnlich strukturiert und
traditionsreich wie die TG Frankenthal und der Dürkheimer HC. Für diese beiden
Klubs hatte ich zuvor gespielt
Es bereitet
Ihnen auch keine Probleme, Studium und Trainertätigkeit bei einem Bundesligisten
unter einen Hut zu bringen?
HAHL: Bisher
funktioniert alles perfekt. Nachdem ich mein Referendariat an einem Gymnasium in
Mainz begonnen habe, bin ich von Frankenthal auch dorthin umgezogen. Von Mainz
nach Rüsselsheim ist es ja nicht mehr so weit. Das wird wohl auch künftig für
mich zu stemmen sein.
Als Trainer
eines Bundesligisten hatten Sie gleichzeitig Ihre Spielerkarriere beendet.
Vermissen Sie da jetzt etwas; juckt es manchmal nicht, nochmal selbst den
Schläger in die Hand zu nehmen?
HAHL: Ja, das muss
ich zugeben. Ich würde schon gerne auch selbst noch ein bisschen Hockey spielen.
Dies habe ich gerade jetzt erst wieder in der Hallenrunde gespürt, als ich bei
einigen Spielen der RRK-Männer zugeschaut habe. Da ist bei mir schon noch eine
gewisse Lust drauf vorhanden. Aber ich habe mich nun mal für den Einstieg ins
Trainergeschäft entschieden. Und deshalb ist eine Rückkehr aufs Feld gänzlich
ausgeschlossen.
Warum hat es nun
zum Abschluss der Hallenrunde im Spiel gegen Meister Mannheim nicht mit dem
Einzug ins DM-Viertelfinale geklappt?
HAHL: Ich glaube
schon, dass wir die klar favorisierten Mannheimerinnen vor große Probleme
gestellt haben. Spielerisch waren wir mit denen auf Augenhöhe. Letztlich konnten
sich meine Spielerinnen ihren großen Traum nicht erfüllen, weil sie beim
Torabschluss die nötige Konsequenz vermissen ließen. Da machte sich etwas die
Nervosität bemerkbar. Auch die Strafecken wurden nicht genutzt. Wobei die
Mannheimerinnen diese aber auch blendend verteidigen. Ich habe mal in der
Statistik nachgeschaut, die haben in der ganzen Runde nur ein einziges Eckentor
zugelassen. Auch wenn es nicht ganz gelangt hat, war ich dennoch mit meiner
Mannschaft zufrieden. Gegenüber dem 0:9 im Hinspiel war in allen Bereichen eine
Steigerung offenkundig.
Was haben Sie
empfunden angesichts der vollbesetzten Tribüne und der tollen Stimmung beim
letzten Saisonspiel?
HAHL: Das war
natürlich toll. Wir haben uns alle mächtig gefreut, dass es der Mannschaft durch
deren starke Leistungen gelungen ist, bei den Leuten hier das Interesse am
Hockey wieder zu wecken. Ich persönlich hätte mir allerdings gewünscht, dass wir
auch schon in den Spielen zuvor ähnlich stark unterstützt worden wären. Unser
Höhenflug und die Chancen auf das Play-off-Spiel hatten sich ja frühzeitig
angedeutet. Aber auf jeden Fall macht dies nun Hoffnung im Hinblick auf die
nächste Hallenrunde.
Letztlich war es
Platz drei mit 18 Punkten in der Südgruppe der Hallen-Bundesliga. Wie beurteilen
Sie das Abschneiden Ihrer Mannschaft?
HAHL: Die
Platzierung ist okay und wird unserem momentanen Leistungsvermögen gerecht. Der
ursprünglich angepeilte Klassenerhalt stand nie in Frage; nach vorne hin konnten
wir es etwas spannender gestalten. Mit etwas Glück hätte es fürs Viertelfinale
langen können. Knackpunkte, dass es nicht ganz gereicht hat, waren aus meiner
Sicht die unglückliche Heimniederlage gegen München sowie der schwache Auftritt
in der Partie beim TSV Mannheim.
Nun beginnt die
Vorbereitung auf die Fortsetzung der Feldsaison. Sehen Sie da noch eine
realistische Chance, dem drohenden Abstieg aus der Bundesliga entgehen zu
können?
HAHL: Ja, aber es
wird sehr schwer. Solange die Teams im hinteren Drittel weiter so eng
beieinander liegen, können wir es noch schaffen. Immerhin ist noch die gesamte
Rückrunde zu absolvieren. Wir spielen also noch einmal gegen jeden Konkurrenten.
Man muss nun halt abwarten, wie uns im April der Start gelingt. Und aufpassen,
dass uns der Berliner HC nicht vorzeitig uneinholbar davonzieht.
Sind schon
irgendwelche personellen Veränderungen absehbar?
HAHL: Viktoria
Krüger und Lena Jacobi, die ja sowieso nur für die Hallensaison eingesprungen
ist, stehen nicht mehr zur Verfügung. Von externen Neuzugängen habe ich noch
nichts gehört. Dennoch wird sich der Kader weiter verändern, denn intern kommen
nun die Jugendspielerinnen des Jahrgangs 2000 hinzu. Das sind einige. Ich muss
dann sehen, wen ich hiervon schon ins Fegefeuer Bundesliga schicken kann.
Sicherlich eine spannende Aufgabe. Gleichermaßen für mich wie auch meinen
Assistenten Christian Zimmermann und den für die Athletik verantwortlich
zeichnenden Dennis Hoerl. In diesem Zusammenhang möchte ich die hervorragende
Zusammenarbeit mit den beiden hervorheben. Wir verstehen uns prima, das könnte
wirklich nicht besser laufen.