Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Nicolas Lange

Nicolas Lange 2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicolas Lange

Wissenschaftlicher Volontär in der Abeilung Robotik

Aus "www.deutsches-museum.de" (August 2017)

Curriculum Vitae

2008 – 2012

Bachelorstudium Geschichte mit Nebenfach Politologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Thema der Bachelor-Thesis: Die Integrationspolitik Alexanders des Großen
Praktikum im Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim

2012 – 2016

Masterstudium der Geschichte mit dem Schwerpunkt Technikgeschichte an der Technischen Universität Darmstadt
Thema der Master-Thesis: "Fahre Opel, dann wirst du Meister!" – Fahrradrennen unter besonderer Berücksichtigung der Reklamemöglichkeiten, 1886 – 1937

2011 – 2017

Studentische Hilfskraft und freier Mitarbeiter im Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim

05.2017 - 04.2018

Wissenschaftliches Volontariat am Deutschen Museum München

Vorträge

"Vom Rennsieger zum Markführer? Fahrradwerbung bei Opel" im Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim


Nicolas Lange beschäftigt sich in seiner Masterarbeit
mit der Werbungsstrategie für das Opel-Fahrrad

Von Natalia Schmidt (aus "Mainspitze" vom 11.02.2017)

"Fahre Opel, dann wirst du Meister!" Etwas anders als in der heutigen Werbung gestalteten sich zum Beginn der Produktvermarktung Postkartenanzeigen, Werbeanzeigen und Handzettel. Die Geschichte des Opel-Fahrrades als Industrieprodukt ist ebenfalls die Geschichte der Werbung, die von Anfang an dafür gemacht wurde: Mit dem Thema Werbungsstrategie des Rüsselsheimer Fahrradherstellers beschäftigte sich der Rüsselsheimer Nicolas Lange in seiner Masterarbeit, die er mit Unterstützung des Stadt- und Industriemuseums, der Adam-Opel AG und dem Stadtarchiv erforschte und nun bei der "Route der Industriekultur" im Lesesaal des Museums vorstellte.

Die männliche B-Jugend des RRK ist Hessenmeister im Feldhockey 2003 (hinten: Frederik Stopfkuchen, Calvin Kühn, Konstantin Foohs, Jonathan Faust, Nico Meffert, Sebastian Weyer, Julian Hofmann-Jeckel, Trainer Volker Schädel; davor: Lukas Lippa, Mathias Orschau, Tristan Lange, Moritz Seitz, Felix Seitz, Nicolas Lange, Martin Schöll; vorn: Torwart Nicolas Jacobi)

Touren und Geselligkeit stehen im Vordergrund

"Der Radrennsport vermochte neben dem Ruder- und Pferdesport als erstes, große Menschenmassen zu begeistern", erklärt Lange bei seiner Bildpräsentation alter Werbeplakate als Reklamemittel. Die Anfänge des Rades als einspuriges Gefährt seien schon vor etwa 200 Jahren in Form der Laufmaschine des Freiherrn von Drais zu finden, etwa 50 Jahre später sei das Tretkurbelrad "Vélociped" des Franzosen Pierre Micheaux auf den Markt gekommen. Radfahren sei dem betuchten Bürgertum vorbehalten gewesen, Radtouren und Geselligkeit standen im Vordergrund.

Bis zum Ersten Weltkrieg sei das Fahrrad eine teure Anschaffung gewesen und habe erst durch Industrialisierung und Massenproduktion einen Prestigeverlust erlitten. Dies habe dazu geführt, dass sich die Bürgerschaft nun Motorrädern und Automobilen zuwandte, berichtet Lange aus seiner Forschung. "Damals war das Radrennen ein elitärer Sport."

Adam Opel selbst sei kein großer Freund des Fahrrades gewesen, erst seine fünf Söhne hätten ihn neben der Nähmaschinenherstellung in diese Nische gedrängt. "Eine nicht bestätigte Geschichte erzählt, dass Adam 1884 bei seiner Gesellenwanderung in Paris das Hochrad kennengelernt hat. Bei seiner ersten Probefahrt ist er in einem Graben gelandet", sagte Lange über die mit Skepsis zu betrachtende Überlieferung. Allerdings habe ihn der Erlös nach dem Verkauf dieses Rades überzeugt, saisonal Nähmaschinen und Fahrräder herzustellen, da die Nähmaschinen im Sommer einer Absatzkrise unterlagen.

"Es ging nicht nur um Präsentation, sondern um Resultate. Erfolge im Rennsport sollten die Überlegenheit der Opel-Rennräder demonstrieren, egal wer drauf saß." Das Qualitätsmerkmal "durch edelste Arbeit" war auf einer Postkartenanzeige zu lesen.

Dann, im Jahr 1927, als der Zeitgeist der Rekordsucht im Rennsport Einzug gehalten hatte, wurde der Zuschauersport die "Lieblingsleibesübung" der Massen.

Die ersten Berichte und Fotos tauchten laut Vortrag des Absolventen bereits 1925 in den Zeitungen auf und beim Sechstagerennen waren die Menschen wie besessen. Erst 1930 bei der Deutschlandrundfahrt über zehn Etappen und 2.513 Kilometern waren auf den Handzetteln die Fahrer zu sehen.


"Fahre Opel, dann wirst du Meister!"

Vortrag über die Nutzung des Radrennsports für Reklamezwecke anhand des Fallbeispiels Opel

Aus "blog.museum-ruesselsheim.de" (Februar 2017)

Sportlich wurde es am Mittwoch, dem 8. Februar 2017 in den Räumen des Stadt- und Industriemuseums Rüsselsheim – zumindest in der Theorie. Denn beim Vortrag "Fahre Opel, dann wirst Du Meister!" drehte sich alles um das Thema Radrennsport bei der Firma Opel und wie das Unternehmen diesen für eigene Werbeinteressen nutze.

Dabei veranschaulichte der Referent Nicolas Lange den über 50 Besucherinnen und Besuchern anhand ausgewählter Werbematerialien, wie die Firma Opel die im Radrennsport erzielten Erfolge in der Zeit bis zur Jahrhundertwende auf die Güte und Qualität ihrer Produktion zurückführte. Als sich das Fahrrad im 20. Jahrhunderts zu einem Massenverkehrsmittel wandelte, rückte das Rüsselsheimer Unternehmen zunehmend von dieser Werbestrategie ab: Sport- und Alltagsmodelle unterschieden sich inzwischen zu deutlich. Der Fokus innerhalb der Fahrradwerbung wurde nun auf den durch die Einführung der Fließbandfertigung im Jahre 1923 ermöglichten Aufstieg zum größten Fahrradproduzenten der Welt gelegt. Gleichzeitig wurde jedoch das Opel-Werksteam ins Leben gerufen, in welchem die "besten Fahrer Europas" unter der Opel-Flagge an den Start gingen. Mit der Entwicklung des passiven Zuschauersports zur "Lieblingsleibesübung" der Zeitgenossen, wurden die von den Massen bejubelten Sportler zu "Stars" stilisiert. Vom Glanz der Starfahrer des Werksteams sollte ein wenig auf das Rüsselsheimer Unternehmen abstrahlen.

Die Verbindung von Sport und Werbung ist heutzutage allgegenwärtig und aus einer kommerzialisierten Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Die ersten, die das dem Sport innewohnende Werbepotential erkannten, waren die Fahrradhersteller und das bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert.

Ganz besonders sei an dieser Stelle noch einmal dem RV Opel 1888 e.V. gedankt, der die Veranstaltung mit historischen Fahrrädern bereicherte.


Fahrradwerbung für Opel

Aus "www.focus.de" vom 02.02.2017

KREIS GROSS-GERAU – "Vom Rennsieger zum Marktführer? Fahrradwerbung für Opel" – so lautet ein Vortrag, mit dem Nicolas Lange im Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim auch an diese weniger bekannte Seite des Autobauers erinnert. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Winterprogramms der Route der Industriekultur Rhein-Main statt und ist eine Kooperation von Stadt- und Industriemuseum und der KulturRegion Frankfurt-RheinMain.

"Fahre Opel, dann wirst Du Meister!" lautete ein Slogan, der die Werbestrategie des Rüsselsheimer Fahrradherstellers auf den Punkt brachte. Denn der Radrennsport vermochte es neben dem Ruder- und Pferdesport als erster die Massen zu begeistern. Das öffentliche Interesse nutzten die deutschen Fahrradhersteller ab den 1880er Jahren in eigener Sache. Den Zusammenhang von der Einführung des Fahrrades, seiner Nutzung als Sportgerät und Sport als Reklamemittel hat Nicolas Lange, Absolvent der TU Darmstadt, jüngst erforscht.

Was das Trabrennpferd Flora I. mit den Drahteseln zu tun hat und warum ein Eklat im Automobilsport eine gewichtige Rolle bei der Wiederaufnahme dieser Vermarktungsstrategie nach dem Ersten Weltkrieg spielte, berichtet er am 8. Februar 2017 im Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim. Anhand zeitgenössischer Dokumente und Werbematerialien klärt er diese und weitere Fragen.