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Über Mitglieder des
RRK (2023)
Nela Tlamsová |
Stammspielerin ist Nela Tlamsová im
tschechischen Nationaltrikot. |
RRK-Neuzugang Nela Tlamsová "will im Team
vorangehen"
Die tschechische
Hockey-Nationalspielerin möchte den Rüsselsheimerinnen zum Aufstieg verhelfen
und die Lücke nach dem Abgang von Pauline Heinz wenigstens zum Teil schließen
helfen.
Von Heiko
Weissinger (aus "Main-Spitze" vom 04.09.2023)
Nela Tlamsová weiß,
wer Pauline Heinz ist. Sie weiß, was die Nationalspielerin für ihren
Heimatverein Rüsselsheimer RK in all den Jahren geleistet hat, seit sie zum
ersten Mal als kleines Mädchen einen Hockeyschläger in der Hand hatte. Und sie
weiß, dass sie die im Sommer zum Mannheimer HC gewechselte 22-Jährige nicht
gleichwertig ersetzen kann. Dennoch sagt die 19 Jahre alte tschechische
Nationalspielerin: "Ich will der Mannschaft und dem Club helfen, diese große
Lücke zu schließen. Und ich weiß, dass ich es kann."
Auch wenn das
Niveau des tschechischen Hockeys nicht mit dem deutschen vergleichbar ist ("Wir
waren Zweiter der B-EM und bewegen uns auf einem Level zwischen A- und
B-Gruppe"), gibt sich der RRK-Neuzugang selbstbewusst. 25 Länderspiele für das
Nationalteam ihres Heimatlandes und "unzählige“ für die U21- und U18-Auswahl
lassen sie daran glauben, dass sie beim Zweitligisten schnell eine Führungsrolle
einnehmen kann. "Ich möchte als positive Spielerin im Team vorangehen und ihm
helfen, in die Erste Liga zu kommen."
Seit 18. August ist
Nela Tlamsová in Rüsselsheim. Den Kontakt zum RRK vermittelte ihre Trainerin
beim HC Praga, Klára Kyndlová, die früher selbst das Rüsselsheimer Trikot trug.
Nach Probe-Trainingseinheiten beim Team von Trainer Norman Hahl und beim
Zweitligisten Bonner SC entschied sich die 19-Jährige für einen Wechsel nach
Südhessen. "Ich mochte den RRK lieber, weil das Team hier sehr zielgerichtet und
hart arbeitet und ein gutes Kollektiv ist. Ich mag die Natur rund um den Platz,
die Infrastruktur und die Menschen im Verein, die den Hockeysport lieben,
freundlich sind und mich in allem unterstützen. Und ich mag Rüsselsheim mit den
Parks und dem vielen Grün drumherum. Es ist eine kleine Stadt, aber sie hat
alles, was man braucht, sogar ein Schwimmbad."
Taschengeld gibt
es für die Arbeit als Assistenzcoach der RRK-Damen II
Leistungsträgerin will Nela Tlamsová nicht
nur im Trikot der tschechischen Nationalmannschaft sein, sondern auch in den
Spielen ihres neuen Clubs RRK. |
Vom Verein bekommt
die frisch gebackene Abiturientin (Schul-Schwerpunkt Sicherheit und Recht) eine
Wohnung gestellt und ein Taschengeld ("für meine Arbeit als Assistenzcoach des
zweiten RRK-Teams"). Neben dem Hockey absolviert sie ein Fernstudium in
Gesundheit und Ernährung und muss "nur für einige Prüfungen“ an die Uni in Prag.
Berufswunsch? "Ich möchte einmal als Profi Hockey spielen. Wenn es nicht klappt,
dann werde ich gleich Ernährungs- und Diätcoach."
Mit dem
Hockeyspielen begann sie im Alter von zehn Jahren in ihrer Heimatstadt Budweis,
weil ihre Großmutter den Hockey-Coach kannte und sie zu einem Probetraining
animierte. "Ich mochte den Sport schnell, weil er technisch anspruchsvoll ist
und wir eine gute Gemeinschaft hatten.“ Mit 15 Jahren wechselte Nela Tlamsová
dann von TJ Meteor Budweis zum HC Praga, weil es in ihrem Heimatclub nicht genug
Mädchen gab. Und sie wechselte nicht nur den Verein, sondern zog auch in die 150
Kilometer entfernte Hauptstadt. Ohne Eltern, den jüngeren Bruder und die ältere
Schwester.
Die Erfahrung, dort
in einem Studenten-Wohnheim und im Gymnasium alleine zurechtzukommen, hilft ihr
nun auch beim Start in Rüsselsheim. "Ich bin es gewohnt, auf mich alleine
gestellt zu sein und schnell mit neuen Menschen in Kontakt zu kommen. Natürlich
ist ein Neuanfang, zumal in einem fremden Land, immer eine Herausforderung, aber
ich profitiere von meiner Erfahrung in Prag." Dort spielte sie vier Jahre in der
U21 und bei den Damen in der Ersten Liga ("beste Platzierung war Platz drei“)
und reifte zur U18- und U21-Nationalspielerin. Mit 17 wurde sie in die
tschechische Damen-Auswahl berufen, als dort nach einem Umbruch verstärkt
Talenten eine Chance gegeben wurde. Im Januar spielt die Nationalmannschaft um
die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. "Eine Teilnahme bei
Olympia wäre mein größter sportlicher Traum. Aber wenn es jetzt nicht klappt:
Wir sind ein junges Team und peilen 2028 die Spiele in Los Angeles an."
Lange in der
Abwehr, doch die Lieblingsposition ist Stürmerin
Ihr ganzes Leben
habe sie in der Verteidigung gespielt, erzählt Nela Tlamsová. Im vergangenen
Jahr habe sie aber ihre neue Lieblingsposition entdeckt: Stürmerin. „Weil ich
gerne schieße und Tore erziele.“ Spielen könne sie aber überall außer im Tor,
und Trainer Norman Hahl probiere sie auch auf allen Positionen aus. „Mal sehen,
wo ich dann spiele, ich vermute aber in der Verteidigung.“ Als Stärken nennt sie
„Physis, Stocktechnik, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit“. Und: "Ich gebe immer 100
Prozent." Als Schwäche nennt sie: "Ich muss mein Spiel unter Druck verbessern."
Warum der Wechsel
nach Deutschland? "In Tschechien stoppte ich auf einem gewissen Level und konnte
mich nicht mehr verbessern, da waren Grenzen gesetzt." Der Grund: Es gibt nicht
viele hochklassige Mannschaften und auch nicht viele Spielerinnen auf ihrem
Level. Und der Stellenwert des Sports in ihrer Heimat sei ein anderer, auch wenn
er seit einiger Zeit stärker vom Staat finanziell unterstützt werde. "In
Deutschland ist das Niveau höher, hier kann ich weiter wachsen." Kurzfristiges
Ziel ist die Verbesserung der deutschen Sprache ("Ich lerne fleißig"), von Physis, Technik, Geschwindigkeit – und der Aufstieg mit dem RRK.
"Der ist
möglich." Im Training hat sie eine andere Zielstrebigkeit und Fokussierung
erlebt als in ihren tschechischen Vereinen."In den Übungen sieht man, dass jede
sich verbessern will, um in der Saison das bestmögliche Ergebnis zu erreichen."
Wenn es nicht
klappt, will sie nach einigen Jahren weiterziehen. Traum ist, einmal in den
Niederlanden zu spielen – "in der besten Liga der Welt".
Lust auf
hochklassiges Hockey hat das EM-Spiel der Männer zwischen Deutschland und den
Niederlanden gemacht, das sie in Mönchengladbach im Stadion verfolgt hat. "Das
Niveau war unglaublich und die Atmosphäre großartig." Vor dem Fernseher bei den
Spielen der deutschen Frauen wurde ihr bewusst: "Der RRK hat mit Pauline Heinz
seine größte Spielerin und Persönlichkeit verloren." Bis zum Saisonstart am 16.
September bleiben noch zwei Wochen Zeit, sich so zu akklimatisieren und zu
integrieren, dass bald mehr über den Gewinn von Nela Tlamsová gesprochen wird
als über den Verlust von Pauline Heinz. Und in einer Hinsicht ticken die beiden
gleich: "Ich liebe Hockey", sagt die 19-Jährige, "und ich mache alles dafür".
Coach Hahl "total zufrieden"
RRK-Trainer Norman Hahl ist "total zufrieden" mit Neuzugang Nela Tlamsová.
"Sie macht einen guten Eindruck, hat schnell ins Team gefunden und die
Taktik schnell verstanden." Hahl hat die
19-jährige Allrounderin vorerst in der Innenverteidigung vorgesehen, so
lange Sarah Brötz mit einer Knochenhautentzündung im Schienbein nicht
einsatzfähig ist. "Da kommt Nela mir mit ihrer Erfahrung sehr gelegen." Es
sei aber durchaus möglich, dass sie später auch auf anderen Positionen
eingesetzt werde. |
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U21-Nationalspielerin aus Tschechien verstärkt den RRK
Nela Tlamsova
wird beim Rüsselsheimer Hockey-Zweitligisten "mit offenen Armen empfangen". Im
ersten Test gibt es ein 2:1 gegen Hanau.
Aus "Main-Spitze"
vom 28.08.2023
RÜSSELSHEIM. (ulz).
Nach zwei vergeblichen Anläufen, im Feldhockey die Rückkehr in die Erste
Bundesliga hinzubekommen, wird sich ab Mitte September zeigen, ob die Frauen des
Rüsselsheimer RK in der Zweiten Bundesliga Süd wieder ganz oben angreifen
können. Als Vizemeister der Saison 2022/23, der letztlich nur Titelträger
Zehlendorfer Wespen Berlin den Vortritt lassen musste, gehört der
Traditionsverein natürlich zum Favoritenkreis, kann gleichwohl nicht mehr auf
Pauline Heinz zurückgreifen. Die Nationalspielerin und frisch gekürte EM-Dritte
mit der Nationalmannschaft wechselte bekanntlich zum Mannheimer HC und wird dem
RRK-Team sowohl als herausragende Akteurin und Haupttorschützin als auch
menschlich sehr fehlen.
Dennoch war von
ihren Mannschaftskolleginnen niemand sauer wegen Heinz‘ Entscheidung, sich
sportlich – in der Erstklassigkeit – weiter entwickeln zu wollen.
Selbstverständlich auch Trainer Norman Hahl ("Allerdings freue ich mich darüber,
dass Pauline unser einziger Abgang ist") nicht. Wobei klar ist, dass es ohne
Pauline Heinz nicht einfacher wird, den mehrfach verpassten Sprung ins Oberhaus
zu schaffen.
"Wir werden
zunächst in einer weiteren Findungsphase sein, doch ich bin sehr optimistisch,
in der kommenden Runde im oberen Tabellendrittel mitspielen zu können", sagt Hahl. Personell sieht es nicht schlecht aus, denn Fee Müller (schulbedingte
Pause) ist wieder dabei, die Langzeitverletzte Sarah Brötz befindet sich auf dem
Weg der Besserung und es konnte ein Neuzugang aus Tschechien gewonnen werden.
Die dortige U21-Nationalspielerin Nela Tlamsová wollte bei einem deutschen Club
"anheuern" und wurde von der RRK-Abteilung "mit offenen Armen empfangen". Coach Hahl ist sich sicher, dass
Tlamsová bereits in der Hinrunde "positive
Erfahrungen sammeln wird und – da sie in der Verteidigung sowie im Sturm
eingesetzt werden kann – eine Verstärkung für den Kader bedeutet".
Die
Rüsselsheimerinnen befinden sich seit über zwei Wochen im Training, bestritten
eine Testpartie gegen den Hanauer THC (2:1-Sieg) und wollten eigentlich am
Samstag gegen die TG Frankenthal antreten. Doch das Vorbereitungsspiel wurde von
den Pfälzerinnen abgesagt. Entsprechend geht es am ersten September-Wochenende
mit einem Turnier des Clubs Raffelberg in Duisburg weiter. Am 9./10. September
richtet der Ruderklub ein eigenes Vorbereitungsturnier aus. |