Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Marilena Krauss

 

 

 

 

 

 

 

 

Vollblutstürmerin mit super Torschuss

Das Rüsselsheimer Talent Marilena Krauss träumt von den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 22. Dezember 2012)


Vor den letzten vier Spielen sind sie nur Fünfter in der Bundesliga Süd. Durch die vorzügliche Nachwuchsarbeit werden jedoch immer wieder hoffnungsvolle Talente hervorgebracht, die das ECHO in einer Serie vorstellt. Heute: Marilena Krauss.

Marilena Krauss (20) hat einen Traum: In dreieinhalb Jahren, wenn in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro die Olympischen Sommerspiele stattfinden, will sie dabei sein. Nicht als Zuschauer, sondern als Spielerin.

Ein Hockey-Talent beim Rüsselsheimer RK ist Marilena Krauss, die als Ziel die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro hat.

"Schon als kleines Kind habe ich fasziniert vor dem Fernseher gesessen und die großartigen Olympia-Erfolge unserer Hockeyteams verfolgt. Da habe ich beschlossen, dass ich so etwas unbedingt selbst einmal erleben muss", erzählt die Hanauerin, die seit fünf Jahren für den Rüsselsheimer RK auf Torejagd geht.

Zwölf Jahre war sie alt, als die deutschen Frauen 2004 in Athen die olympische Goldmedaille erkämpften. Mit Denise Klecker, Mandy Haase und Silke Müller standen damals drei Spielerinnen des RRK im Kader. Das Olympia-Turnier vor wenigen Monaten in London ging dagegen ohne Rüsselsheimer Beteiligung über die Bühne.

Marilena Krauss ist entschlossen, dies zu ändern. Einige Hürden auf dem beschwerlichen Weg dorthin hat die ehrgeizige Stürmerin bereits genommen. Sie konnte in allen Nachwuchsmannschaften des Deutschen Hockey-Bundes internationale Erfahrung sammeln.

Über die U16 und die U18 gehört sie nun zum Kader der U21-Nationalmannschaft, mit der sie im Sommer 2012 allerdings eine Enttäuschung erlebte. Die Europameisterschaft im niederländischen s´Hertogenbosch beendete Deutschland nur auf Rang vier, es wurde also nichts mit der erwarteten Medaille.

Kleine Rückschläge, die Marilena Krauss aber nur anspornen. Mittlerweile ist sie ihrem Ziel einen weiteren Schritt näher gekommen, nachdem sie Anfang Dezember vom neuen Bundestrainer Jamilon Mülders erstmals zu einem viertägigen Lehrgang der A-Nationalmannschaft nach Mannheim eingeladen wurde. Die Sportstudentin hat dabei anscheinend einen guten Eindruck hinterlassen, denn die Einladung zum nächsten Training im Februar hat sie bereits in der Tasche. Marilena Krauss ist sich deshalb auch ganz sicher, im Sommer 2013 wieder ein großes Turnier zu spielen: Entweder die Weltmeisterschaft der U21-Juniorinnen im eigenen Land oder aber sogar die Frauen-Europameisterschaft mit der A-Nationalmannschaft. "Beides zusammen geht leider nicht. Jamilon Mülders hat uns gesagt, wer den Sprung in den EM-Kader packt, kann dann nicht auch noch bei der U21 spielen", erläutert Krauss.

Dass die kleine Marilena Hockeyspielerin wurde, ist alles andere als ein Zufall. "Mein Opa, der Papa und auch mein Bruder haben für den Hanauer THC den Schläger in die Hand genommen. Da kam für mich ja praktisch überhaupt keine andere Sportart in Frage", erzählt sie. Um Fortschritte zu machen, war sie 2007 nach Rüsselsheim gewechselt.

Seitdem nimmt sie also mehrmals die Woche eine knapp 50 Kilometer lange Anfahrt zum Training in Kauf. "Anfangs hat dies überwiegend meine Mama übernommen", ist sie noch heute für den Fahrdienst dankbar.

Bereits mit 16 Jahren debütierte Marilena Krauss bei den Bundesliga-Frauen des RRK. Ihr erstes Tor erzielte sie bei der DM-Endrunde 2009 in Düsseldorf, als sie im Halbfinale gegen den Hamburger Club an der Alster für das 1:1 sorgte. In der Verlängerung musste sich ihre Mannschaft dennoch geschlagen geben.

Damals wurde Krauss noch als Verteidigerin eingesetzt, mittlerweile ist sie nach Aussage ihres neuen Vereinstrainers Florian Westermann zur "brandgefährlichen Vollblutstürmerin mit einem super Torschuss" mutiert. Eine Einschätzung, der sie nicht widersprechen will: "Ich fühle mich vorne in der Spitze auf jeden Fall wohler als hinten."

Von Florian Westermann, den sie als Co-Trainer der Juniorinnen-Auswahl kannte, schwärmt sie schon nach wenigen Wochen: "Er ist ein sehr emotionaler Coach, der alles vorlebt, was er von uns Spielerinnen verlangt. Das imponiert mir ungemein."

Dass in der Halle nur zwei von sechs Spielen gewonnen wurden, nimmt sie nicht tragisch. Drei Leistungsträgerinnen mussten ersetzt werden, zudem befinde man sich nach dem Trainerwechsel noch in der "Gewöhnungsphase". Da könne halt nur der Nichtabstieg das Ziel sein. Im Feld will Marilena Krauss mit dem Ruderklub dann aber Ende März wieder voll angreifen.