Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (1996)                                  

Maren Heuß

Jetzt soll`s für Maren Heuß "wieder richtig abgehen"

RRK-Talent startet künftig für den Flörsheimer RV

Von ANDREA DUPHORN (aus "Main-Spitze" vom 01.02.1996)

 

Die Frage nach dem Verbleib von Maren Heuß ist Rudi Reitz mehr als unangenehm. "Wenn Sie darüber etwas schreiben wollen, müssen Sie das schon mit dem Vorstand absprechen", so der Vorsitzende der Ruderabteilung des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK). Verständlich, verlor der RRK mit dem Wechsel der zweifachen hessischen Meisterin im Doppelzweier (1994,1995) doch nicht nur eines seiner hoffnungsvollsten Rudertalente an den Lokalrivalen von der anderen Mainseite, den Flörsheimer Ruderverein (FRV). Als Enkelin des ehemaligen Abteilungsleiters und jetzigen Ehrenmitgliedes Karl Heuß schien Maren dem Ruder-Klub zudem auf besondere Weise verbunden. Damit jedoch noch nicht genug - Schwester Michaela und die Mutter traten gleichfalls aus dem Verein aus: Vater Michael Heuß wechselte von der aktiven in die passive Mitgliedschaft.

"Ich bin froh, daß ich den Verein gewechselt habe", sagt Maren Heuß, die das Training unter Weckbach-Coach Klaus Gerlach bereits Anfang November aufgenommen hat. "Ich stand vor der Entscheidung, aufzuhören oder den Verein zu wechseln. Doch jetzt geht es wieder richtig ab", läßt sie ihrer Begeisterung für den neuen Betreuer freien Lauf. Als Gründe für den Wechsel nennt die 18jährige Athletin mangelnde Perspektiven und Differenzen mit RRK-Trainer Günter Müller. Zu mehreren Herbst-Regatten sei sie einfach nicht gemeldet worden. Zudem habe ihr immer häufiger kein Trainingsboot zur Verfügung gestanden oder die zugehörigen Ruder hätten gefehlt. "Nach mir ist nicht mehr viel geguckt worden", so Heuß.

Anrudern 1995 beim RRK. Maren Heuß tauft einen neuen Renneiner und sagt: "Ich taufe Dich auf den Namen "Phönix" und wünsche Dir ...!

Für ihren früheren Coach ist ihr Weggang "kein Beinbruch. Da habe ich mehr Zeit für andere", sagt Müller, der die Ruderer nach der Verpflichtung von Harald Blum zum Trainer der südafrikanischen Nationalmannschaft bereits im vierten Jahr betreut. Die Vorwürfe weist er ebenso wie Abteilungsleiter Rudi Reitz zurück: "Wir haben im Frühjahr 1995 noch einen speziellen Einer für sie gekauft, der immer bereit gestanden hat. Sie hätte sich einfach mal äußern müssen", so Müller.

Laut FRV-Vorsitzendem Norbert Herzog sei Maren "sehr vorsichtig" aufgenommen worden. "Wir haben ein exzellentes Verhältnis zum RRK und werden uns daher davor hüten, jemals einen Rüsselsheimer Athleten abzuwerben", begründet er die recht verhaltene Reaktion. Maren Heuß sei jedoch davon überzeugt gewesen, in Flörsheim die besseren Möglichkeiten vorzufinden, so Herzog weiter, der mittlerweile neben Maren Heuß auch noch deren Schwester Michaela als neues Vereinsmitglied begrüßen durfte. Begeisterung färbt eben ab. Die Dritte der deutschen Meisterschaft im Doppelzweier - in den vergangenen vier Jahren in den Booten der Frankfurter RG Oberrad zu finden - wechselte vor rund drei Wochen gleichfalls.


Aus "Main-Spitze" vom 10.02.1996:

Leserforum

Die Beweggründe, die zum Vereinswechsel der Ruderin Maren Heuß vom RRK zum Flörsheimer RV geführt haben, wollen zwei Mitglieder des Rüsselsheimer Ruder-Klubs so nicht stehen lassen.

Lockere Einstellung

Der Artikel "Jetzt soll's für Maren Heuß wieder richtig abgehen", der am 1. Februar erschienen ist, läßt den Rüsselsheimer Ruder-Klub in einem völlig falschen Licht erscheinen. Der angesprochene Vereins-Wechsel von Maren Heuß ist unserem Ruderleiter Rudi Reitz nicht mehr unangenehm, als der Wechsel eines jeden anderen Ruderers, da dies wie in jedem anderen Verein zu den normalen, wenn auch bedauerlichen Abläufen gehört. Ob nun Maren Heuß zu den hoffnungsvollsten Talenten des RRK zählte oder nicht, steht keinesfalls zur Debatte. Weder ihr Austritt, noch der ihrer Eltern, ist für uns verständlich.

Daß das "Talent" Maren in unserem Verein mit mangelnden Perspektiven zu kämpfen hatte, können wir verstehen, ließ doch ihre allzu lockere Einstellung zum Training dies erkennen. Mit einer solchen Einstellung darf man nicht erwarten, auf Regatten gemeldet zu werden. Denn ein Hochleistungssport, wie es das Rudern sicherlich ist, fordert immer auch Kompromisse und Teamgeist.

Ferner ist Marens Aussage, es habe ihr immer häufiger weder ein Boot noch Ruder zur Verfügung gestanden, schlichtweg falsch. Die ganze Zeit über stand speziell für Maren ein neugekaufter Renn-Einer bereit, auf den manch gleichwertiger Ruderer sogar bei ihrem Nichterscheinen verzichten mußte. Allerdings kann man bei wiederholtem Fehlen zum Rudertraining sicherlich nicht erwarten, daß ein passendes Boot bereitsteht. Darüber hinaus besitzt der RRK einen bestens ausgerüsteten Bootspark, der alle Bootsgattungen abdeckt.

Ob es nun in der Absicht der Autorin lag, die Ruderabteilung des RRK in einem schlechten Licht dastehen zu lassen, ist uns unbekannt. Jedoch zielt der Artikel unserer Meinung nach genau in diese Richtung.

Lars Kerkmann   Tim Vorfalt