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Über Mitglieder des
RRK (2015)
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Keine ungetrübte Freude über Spitzenplätze
RRK-Abteilungsleiter Martin Müller sieht Probleme bei den zweiten Mannschaften
und dem Nachwuchs
Von
Martin Krieger (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 17. Oktober 2015)
Die Freude beim
Rüsselsheimer RK über die Spitzenpositionen der Hockey-Teams in der Zweiten Liga
der Damen und der Regionalliga Süd der Herren ist nicht ungetrübt. Sorgen
bereiten die zweiten Mannschaften und der Nachwuchs.
Mutmaßlich gibt es
im Rüsselsheimer RK Leute, die in diesen Tagen den Blick ausschließlich auf die
beiden besten Hockey-Aktiventeams richten. Und sich an den Tabellen der Zweiten
Damen-Bundesliga sowie der Herren-Regionalliga Süd nicht sattsehen können. Keine
Frage, sieben Siege in sieben zweitklassigen Spielen nebst vier optimal gelöster
Aufgaben auf dritthöchster Ebene tun – nicht zuletzt nach dem bitteren und von
vielen heftigen Niederlagen geprägten Abstieg der Damen sowie der bislang
schwächsten Regionalligasaison 2014/15 – einfach gut.
Das sieht auch
Martin Müller so: "Natürlich sieht das sehr gut aus und war vor allem bei den
Männern so nicht zu erwarten, aber man darf deshalb alles andere nicht außer
Acht lassen", sagt der 66 Jahre alte Abteilungsleiter des Ruderklubs.
So sehr sich der
seit 1999 inthronisierte Spartenchef am Ist-Zustand der beiden ersten
Vertretungen und vor allem "an der Qualität unserer neuen Trainer" erfreut, so
sehr treibt ihm der Rest die Sorgenfalten auf die Stirn. "Nachdem die zweiten
Damen bereits aus der Oberliga abgestiegen sind, ist nun auch die Lage bei
unseren zweiten Herren prekär. Und beim Nachwuchs lassen sich Defizite bei der
Qualität der Übungsleiter nicht leugnen." Nur die weibliche B-Jugend wurde
Hessenmeister und ist noch im DM-Rennen, derweil speziell B-Mädchen und B-Knaben
landesweit den Anschluss verloren haben.
Nicht zuletzt
aufgrund dieser Bestandsaufnahme ist Müller froh, dass Jonathan Elliott den Weg
zum RRK gefunden hat: "Er hat durch seine Tätigkeiten bei der EHF
konzeptionelles Arbeiten gelernt und wird versuchen, das auch bei uns in die
Wege zu leiten." Dass der 28-jährige Brite – ebenso wie der vier Jahre ältere
Damencoach Philipp Tangerding – großen Anteil am bisherigen Höhenflug hat, kann
als gesichert gelten.
"Die positive
Tendenz war schon im ersten Spiel in Bad Kreuznach zu erkennen", berichtet
Müller. Dass nach fast zwei Jahren wieder ein Coach draußen steht, gefällt auch
dem bisherigen Spielertrainer sehr: "Jetzt kann ich mich endlich mal wieder nur
aufs Spielen konzentrieren", sagt der 31-jährige Mirco Fuchs. Und da Elliott und
Tangerding noch jung sind, "sich bei uns entwickeln wollen und wirklich gut zu
den Teams passen", hofft der Abteilungsleiter auf eine längere, gedeihliche
Zusammenarbeit. "Beide haben unbefristete Verträge", sagt Müller.
Während Damencoach
Tangerding trotz des auf zehn Punkte angewachsenen Vorsprungs den sofortigen
Wiederaufstieg in die Bundesliga noch nicht ins Auge fasst, ist Müller in dieser
Richtung etwas weiter: "Einen gewissen Abstand konnte man ja vielleicht
erwarten, aber nach dem bisherigen Verlauf der Runde ist es jetzt schon schwer
vorstellbar, dass da noch etwas passieren kann."
Dass der
Wiesbadener Tangerding mit seiner besonnenen, aber verbindlichen Art bei den
RRK-Damen sehr gut ankommt, hat sich längst herumgesprochen. Dies wohl auch
deshalb, weil er vor allem die erfahrenen Kräfte um Kapitänin Eva Frank immer
wieder in taktische Überlegungen einbindet. Torhüterin Lisa Lahham führt den
reibungslosen Verlauf der Hinserie zudem darauf zurück, "dass die jungen
Spielerinnen in der Zweiten Liga auch mal Fehler machen dürfen, ohne dass daraus
gleich ein Gegentor entsteht. Das hilft ungemein."
Auch wenn es
angesichts der tollen Bilanz verführerisch wäre, die Feldrunde sofort und nicht
erst Ende April fortzusetzen, freut sich Martin Müller auf die Hallenrunde: "Ich
war am Wochenende als technischer Offizieller bei einem EHL-Turnier in Hamburg,
und es war doch schon ziemlich kalt." In knapp zwei Wochen starten beide RRK-Aktiventeams ihre Vorbereitung – dann auf die Erste (Damen) und Zweite
Bundesliga.
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