Frage: Der erste Teil der
Feldhockeysaison ist abgeschlossen. Wie fällt die Zwischenbilanz des
langjährigen Abteilungsleiters aus?
Müller: Bei den Aktiven ist es
in etwa so gekommen, wie ich das erwartet hatte, wobei die Abmeldung der dritten
Herren sicherlich ein Minuspunkt war. Wir können nun mal personelle Dinge nicht
so wegstecken, wie andere. Deshalb wird es für uns auch im nächsten Jahr ein
hartes Brot. Unser Nachwuchs hat sich in Hessen dagegen nicht nur wie gewohnt
behauptet, sondern sich mit fünf Titeln sogar noch dominanter präsentiert. Auf
Bundesebene hat sich dann die Spreu vom Weizen getrennt, aber der zweite Platz
der A-Mädchen bei der deutschen Meisterschaft kann sich zweifellos sehen lassen.
Dass wir die B-Jugend zurückgezogen haben, ist ein Wermutstropfen. Das darf
nicht mehr vorkommen.
Frage: Hatten Sie wirklich
erwartet, dass die Damen nach der starken Verjüngung so gut dastehen würden?
Müller: Es ist ja nicht so,
dass wir uns hier das erste Mal mit der Jugend in der Bundesliga durchbeißen
müssen. Dass wir punktemäßig so gut dastehen, ist sehr angenehm, aber sicherlich
auch ein Glücksfall. Deshalb will ich das nicht überbewerten. Wichtig ist, dass
Coach und Spielerinnen mit Spaß bei der Sache sind und alle sich genauso
einbringen, wenn es im Frühjahr weitergeht.
Frage: Die Herren sind trotz
des personellen Aderlasses mit acht Punkten aus den ersten fünf Spielen passabel
gestartet. Kann es sein, dass dieser viel versprechende Start dazu geführt hat,
sich vermeintlich auf einem guten Weg zu wähnen?
Müller: Das glaube ich nicht.
Für die acht Punkte ist sehr konzentriert gearbeitet worden. Und dann war da
auch viel Glück dabei, etwa beim Unentschieden beim Club an Alster. Ein anderes
Mal, etwa beim Berlin-Wochenende, kommen plötzlich zwei Verletzte hinzu, und
schon laufen die Dinge eben nicht mehr so rund. Wir haben einen extrem kleinen
Kader, und von den jungen Leuten kann man nicht erwarten, dass sie Spiel für
Spiel sehr gute Leistungen bringen.
Frage: Im Frühjahr drohen drei
weitere Stammspieler wegzubrechen. Befürchten Sie, dass die RRK-Herren zum
zweiten Mal aus der Feld-Bundesliga absteigen könnten?
Müller: Natürlich macht mir
das große Sorge, aber es ist die logische Konsequenz. Wir können solche
gravierenden personellen Dinge nicht kompensieren und auch nicht rumrennen, um
uns fertige Spieler zu holen. Dass so viele Leute gleichzeitig aus
Ausbildungsgründen ins Ausland gehen, ist bitter und trifft uns hart. Gleichwohl
habe ich Verständnis, denn für die Lebenserfahrung ist das nun mal enorm
wichtig.
Frage: Themenwechsel. Wie weit
sind die Planungen für den Bau des zweiten Kunstrasenplatzes gediehen?
Müller: Sehr weit; die Sache
läuft. Anfang Dezember gibt es noch mal ein Treffen mit Vertretern von Stadt und
Land, und dann kann´s los gehen. Ich gehe davon aus, dass sich noch dieses Jahr
etwas tut. Die 50.000 Euro, die der Klub beisteuern muss, sind garantiert.
Frage: Mitte November beginnt
die Hallenrunde. Was trauen Sie den beiden RRK-Bundesligateams zu?
Müller: Bei beiden
Mannschaften bleibt abzuwarten, wie sie in die Runde reinkommen. Die Herren
starten mit drei Auswärtsspielen, und wenn der Trainer hier Dürkheimer HC und TG
Frankenthal vorne sieht, ist das realistisch. Bei den Damen kann es durchaus
sein, dass sie den Schwung aus der Feldrunde mit in die Hallensaison nehmen. Das
Rüstzeug dafür hätten sie jedenfalls.