Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Martin Kröner

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Ein gewisser Konkurrenzdruck ist da

Martin Kröner, Inhaber der Rosen-Apotheke, setzt im Kampf gegen Mitbewerber aus dem Netz auch auf Rabatte

Von Udo Messerschmidt (aus "Main-Spitze" vom 18.10.2016)

Online-Apotheken sind den lokalen Anbietern von Medikamenten in den vergangenen Jahren zu ernsthaften Konkurrenten erwachsen. Der deutsch-niederländische Arzneimittel-Versender "Shop Apotheke" hat zuletzt gar erfolgreich seinen Einstand an der Frankfurter Börse gefeiert und ist der wohl härteste Rivale des in Europa als Marktführer geltenden Unternehmens "Doc Morris". Der Online-Handel wirbt nicht nur damit, alles bequem von zu Hause aus erledigen zu können, sondern auch mit niedrigen Preisen. Da mitzuhalten, ist nicht ganz einfach für die niedergelassenen Apotheken – zumal vor knapp zehn Jahren die Preisbindung bei rezeptfreien Medikamenten gefallen ist.

Nicht zuletzt für Martin Kröner, Inhaber der Rosen-Apotheke in Rüsselsheim, stellt sich angesichts der wachsenden Konkurrenz aus dem Netz die Frage: "Wie kriege ich die Leute in meine Apotheke?" Für sich selbst hat er darauf zumindest punktuell eine Antwort gefunden: "Ich bin auch preisaktiv – allerdings auch zum Leidwesen einiger meiner Kollegen." Heißt: Kröner lockt die Kundschaft bei nicht-rezeptpflichtigen Medikamente mit Rabatten. Bis zu 50 Prozent auf den Listenpreis, wie teils im Netz offeriert, kann der Inhaber der Rosen-Apotheke zwar nicht gewähren. Aber auf seinen Flyern, die er in regelmäßigen Abständen herausgibt, werden bis zu 20 Prozent durchaus angeboten. Einen Online-Shop habe er überdies auch. "Der wird auch benutzt, aber es könnte besser sein", räumt der Geschäftsmann allerdings ein.

Der Kundschaft will Kröner auf jeden Fall grundsätzlich zeigen: "Auch in der Rosen-Apotheke können Sie preisaktiv einkaufen." Übertrieben mache er dies aber nicht, betont der Inhaber des Geschäfts in der Haßlocher Straße. Es gehe auch immer nur um eine bestimmte Menge. Ganz anders verhält sich nach Ansicht von Kröner dagegen ein bestimmter Mitbewerber in Raunheim. "Die kalkulieren wie ein Supermarkt", beklagt er. Insgesamt sei schon ein "gewisser Konkurrenzdruck da", hat Kröner erkannt und spricht auch schon mal von Preisen "jenseits von Gut und Böse". Es gebe daher Befürchtungen, "dass es da Kanäle gibt, wo es nicht korrekt zugeht", merkt Kröner an. Zum Teil sei es sogar vorgekommen, dass gewisse Medikamente zeitweise nicht lieferbar seien. Und wenn das zum Beispiel bei Insulin der Fall sei, "dann wird es gefährlich".

Mit Blick auf den Online-Handel hat der niedergelassene Apotheker auch noch andere Bedenken. So fehle etwa eine Beratung vor Ort und somit auch der Hinweis auf die Verträglichkeit von Medikamenten, sagt Kröner. Bei der Abgabe von Hilfsmitteln auf Rezept gebe es zudem viele Vorschriften. "Und wir haben die Kenntnis, was zu beachten ist, was die Kasse bezahlt oder wie es sich mit dem erhöhten Bedarf verhält. Unser Personal wird regelmäßig geschult", versichert er. Ein täglicher Vorgang indes sei, dass ein gewünschtes Arzneimittel nicht vorrätig sei, eine alternative Abgabe aber schon. "Wie sollte da eine Online-Apotheke beratend tätig sein?", fragt Kröner. Und auch einen individuellen Botendienst gebe es nur bei der Apotheke vor Ort.

Und die wird am Samstag, 22. Oktober, gefeiert. Dann wird die Rosen-Apotheke 65 Jahre alt, und Kröner selbst (Jahrgang 1941) blickt auf 40 Jahre als Inhaber zurück. Wie im Jahr 1976 bekommen Frauen, die zum Jubiläum in die Haßlocher Straße kommen, dann eine Rose, die Männer einen Piccolo. Und vielleicht gibt es künftig ja noch öfter Grund zu feiern. Kröner jedenfalls ist zuversichtlich, was die Zukunft seiner Apotheke angeht: "Wenn nicht irgendwie eine Bombe fällt, wird sich in den nächsten Jahren nichts ändern."


65-jähriges Bestehen In der Rosen-Apotheke wird gefeiert

Stolze Inhaber: Die vor 65 Jahren eröffnete Rosen-Apotheke ist das Leben von Ruth und Martin Kröner.

Eine Einrichtung, zwei Jahrestage: Vor 65 Jahren wurde die Rosen-Apotheke gegründet, vor 40 Jahren übernahm sie Martin Kröner. Gründe genug für ein kleines Fest.

Von RALPH KEIM (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 20.10.2016)

In der Haßlocher Straße und der Umgebung war sie viele Jahrzehnte lang eine Institution: Wer zur Rosen-Apotheke ging, ging zu "Fräulein Paul". Die freundliche Apothekerin hatte für alle und jeden ein offenes Ohr und selbstverständlich für alles und jedes Zipperlein ein Mittelchen – damals noch aufbewahrt in Regalen aus massivem Holz und unzähligen Fächern, was ein gutes Gedächtnis voraussetzte. Schließlich musste man aus dem Kopf wissen, wo die Spalt-Tabletten, wo das Antibiotikum zu finden war. Am 5. Februar 1951 eröffnete Aenny Paul in der Haßlocher Straße ihre Rosen-Apotheke, die sie am 1. Oktober 1976 an Martin Kröner übergab, der die Apotheke unweit der Stadthalle heute noch führt.

Gemeinsam in Erinnerungen schwelgen

Beide Jahrestage – das 65-Jährige der Gründung und das 40-Jährige der Übergabe – werden am kommenden Samstag, gefeiert. Dabei wird es mit Sicherheit ausreichend Gelegenheit geben, in Erinnerungen zu schwelgen. "Ich bin schon als Teenager von meinen Eltern in die Rosen-Apotheke geschickt worden", weiß der 75 Jahre alte Martin Kröner von früher zu erzählen. Später studierte er Pharmazie und arbeitete in verschiedenen Apotheken im ganzen Rhein-Main-Gebiet. Mitte der 70er Jahre erfuhr er von seinem Vater, der Aenny Paul von der Schule her kannte, dass sie ihre Rosen-Apotheke verkaufen wolle. "Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich. An Heiligabend 1975 haben Aenny Paul und ich den Vertrag der Übergabe unterschrieben." Bis Ende September 1976 war Kröner als Angestellter in der Rosen-Apotheke beschäftigt. Am 1. Oktober übernahm er sie als neuer Chef.

"Etliche Jahre noch hat Aenny Kröner bei mir Urlaubsvertretungen übernommen", erzählt er gerne von der vor mehr als 20 Jahren verstorbenen Apothekerin. Erst mit der Einführung der ersten Computer habe sie sich endgültig zurückgezogen, um in einem Seniorenheim in Mainz ihren Ruhestand zu genießen. Die Rosen-Apotheke ist, weil in der Stadt in den vergangenen Jahren einige Apotheken schließen mussten, die älteste Apotheke in Rüsselsheim.

Ein Brand an Heiligabend

Martin Kröner ließ die Apotheke außen und innen umbauen, musste allerdings 1981 einen herben Rückschlag hinnehmen: Ebenfalls an Heiligabend brach durch eine nicht gelöschte Kerze ein Brand aus. Die Versicherung weigerte sich, den wegen grober Fahrlässigkeit entstandenen Schaden zu begleichen. In den kommenden Jahren führte Martin Kröner einen Botendienst ein und passte seine Apotheke den Anforderungen der Zeit an, beispielsweise an die Herausforderungen, die die preiswerteren Online-Apotheken an die Laden-Apotheker stellen. Ein halbes Dutzend Arbeitsplätze bietet eine Apotheke wie die von Martin Kröner, in dessen Rosen-Apotheke auch seine Frau Ruth beschäftigt ist. Gerne würde er sich mit seinen 75 Jahren auch so langsam zur Ruhe setzen. Doch die Nachfolge ist noch nicht geregelt und gestaltet sich nicht einfach.

Die beiden Jahrestage zur Rosen-Apotheke in der Haßlocher Straße 34 werden am kommenden Samstag, 22. Oktober, groß gefeiert. Von 8.30 bis 14 Uhr sind die Bürger eingeladen, die Apotheke zu besuchen, auch wenn sie kein Rezept einlösen müssen oder ein Aspirin brauchen. Apotheker Kröner hat eine Fotoausstellung vorbereitet und hält für seine Kunden kleine Überraschungen parat.

Offizielle Übergabe: Vor 40 Jahren übernahm Martin Kröner von Aenny Paul (rechts) die Rosen-Apotheke.