Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Mandy Haase und Lydia Haase

Mandy Haase

Lydia Haase

 

 

 

Sie gehen gern auf große Fahrt

Hallenhockey: Es ist gut für den RRK, dass den Haase-Schwestern kein Weg zu weit ist

Von Ralph Baumann (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 28.02.2006)
 

25.000 km je Jahr auf Südhessens überfüllten Autobahnen. Wer dies freiwillig auf sich nimmt, dem muss entweder ganz Besonderes geboten werden oder er muss ein wenig verrückt sein. Mandy Haase, Hockey-Nationalspielerin in Diensten des Rüsselsheimer RK, lacht: "Wir alle, die wir hier spielen, und das viele Training, die vielen Reisen auf uns nehmen und das dann noch mit Ausbildung und Prüfungen unter einen Hut bringen müssen, ohne damit Geld zu verdienen, müssen ein wenig verrückt sein."

Aber der Aufwand lohne sich, und zwar nicht nur, weil die Mannschaft seit Jahren Titel sammelt wie andere Briefmarken. "Solange das Training in Ordnung ist und ich sehe, dass ich in meiner sportlichen Entwicklung weiterkomme, und solange die Mannschaft mitzieht, werde ich dem RRK treu bleiben", sagt die im badischen Odenwald lebende Studentin.

Wegen Berti Rauth und dessen Fähigkeit, junge Hockeyspielerinnen zu formen, war Mandy Haase vor zehn Jahren vom Heidelberger HC zum Rüsselsheimer RK gewechselt und hat ihren Schritt bis heute keine Sekunde bereut. Im Schlepptau hatte sie bereits damals ihre kleine Schwester Lydia, mit ihren 19 Jahren inzwischen ebenfalls eine Leistungsträgerin beim frisch gebackenen Europacupsieger.

Die RRK-Hockeydamen haben 2006 in Sant Cugat del Vallès bei Barcelona ungebrochenen Erfolgshunger vom Siebenmeterpunkt aus demonstriert. Den finalen 4:3-Sieg über HC Ritm Grodno bejubeln (hinten) Betreuer Thomas Blivier, Physiotherapeutin Hanne Zöller, Katharina Schultz, Lena Jacobi, Victoria Krüger, Maren Pfefferkorn, Laura Appel und Trainer Berti Rauth sowie (vorn) Lena Schüder, Mandy und Lydia Haase, Irene Balek, Nina Günther, Meike Acht und Barbara Vogel.

Da Lisa Jacobi dem Spitzensport ade gesagt hat, sind die Haases jetzt in der ersten Damenmannschaft das einzige Geschwisterpaar. Sie mögen vielleicht nicht immer einer Meinung sein, bei der Frage nach dem Grund, der den Ausschlag für den 15. Europacuptriumph gegeben hat, sagen sie jedoch wie aus der Pistole geschossen: "Der Teamgeist."

Die vielen Jungen und Neuen im RRK-Dress hätten sich vorgenommen, "alles so zu erhalten, wie es jetzt über Jahre beim Klub war" – und das habe unter anderem geheißen, alles dafür zu tun, damit der Pokal beim Abflug wieder im Gepäck ist, sagt Offensivkraft Lydia Haase. Sie bildet mit Nina Günther ein Angriffspaar, das in dieser Hallenrunde so stark agierte wie noch nie. "Die Nina und ich, wir harmonieren richtig gut", berichtet Lydia Haase.

Die defensiver ausgerichtete Schwester zeigt sich begeistert, "dass in Spanien der unbändige Wille wieder zu spüren war, der uns seit Jahren auszeichnet". Obwohl sie erst 23 Lenze zählt, gehört Mandy Haase nach dem neuerlichen Umbruch bereits zu den Routiniers beim Ruder-Klub.

Sie kümmere sich mehr um Team-Neulinge als noch vor einem Jahr, als noch eine Klecker, eine Breivogel, eine Müller da waren. "Man muss den Jungen das Gefühl geben, dass sie dazu gehören, auch wenn sie vielleicht nur wenige Minuten eingesetzt werden", meint die laufstarke Spielerin, die es bereits auf fast 60 Feld-Länderspiele gebracht hat.

Übers Wochenende sei deutlich geworden, dass die Konkurrenz aufgeholt habe und die Leistungsunterschiede geringer geworden seien. "Doch weil wir ohne Hallenstar schwer auszurechnen sind und, vor allem, weil wir alle an einem Strang ziehen, hat's wieder gereicht", freut sich Mandy Haase nach ihrem achten Europacuptitel. Selbst diejenigen, die gerade nicht spielen und die Bank drücken, seien mit Leib und Seele dabei. "Und weil der RRK eine tolle Jugendarbeit macht, denke ich, dass wir zumindest national noch ein ganzes Weilchen eine gute Rolle spielen werden."

In die Rolle einer ehrgeizigen Schülerin ist Lydia Haase sofort nach der Rückkehr aus Barcelona geschlüpft, schließlich will sie in wenigen Wochen ihr Abitur bestehen. Rosenmontag fiel für sie ebenso aus wie für die Schwester, die sich umgehend wieder auf ihr Studium stürzte, nach dessen Ende sie sich Sporttherapeutin nennen wird.

Von ihrem Lieblings-Wettbewerb müssen sich die Rüsselsheimerinnen vorerst verabschieden, 2007 werden sie trotz des neuerlichen Coups nicht dabei sein. Ein Trost könnte ihnen bleiben. "Es sieht so aus, als dürften wir den Pokal behalten", berichtet Mandy Haase. Berti Rauth habe den Vorschlag gemacht, einen neuen zu besorgen. "Den alten, schon etwas ramponierten, den können wir langsam niemandem mehr zumuten", meint die gebürtige Leipzigerin augenzwinkernd. Und außerdem gehöre der Pokal nach Rüsselsheim. Wer würde da widersprechen wollen!?