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Über Mitglieder des
RRK (2008)
Lisa Lahham |
Talent im Tor
Hockey: Rüsselsheimer Zugang
Lisa Lahham bringt schon alles mit, um Karriere zu machen
Von Frank Schairer (aus
"Rüsselsheimer Echo vom 01.03.2008)
Sie ist jung, sie ist talentiert,
und sie spielt für den Rüsselsheimer RK. Die U18-Nationalspielerin Lisa Lahham gehörte zwar nicht zum Kader bei der Endrunde um den deutschen
Hallentitel in Hamburg, aber die junge Torhüterin genießt es bereits jetzt,
ein Teil der RRK-Mannschaft zu sein. Bei Trainer Benedikt Schmidt-Busse steht
sie jedenfalls hoch im Kurs.
Eigentlich wollte die Abiturientin
aus Windesheim erst zu Beginn der Feldsaison im April vom Kreuznacher HC nach
Rüsselsheim wechseln. In Ruhe wollte sie ihr Abitur hinter sich bringen. Doch
die Ungeduld war stärker. Die wenigen Wochen, die die 18-Jährige schon mit dem
RRK-Team trainierte, haben sich bereits ausgezahlt.
Lisa Lahham hat hohe Erwartungen an
sich. Sie ist gekommen, um sich Schritt für Schritt zu verbessern. Im Training
arbeitet sie mit der erfahrenen Torhüterin Sonja Thüner und weiß, dass sie noch
viel lernen muss, vor allem in taktischer Hinsicht: "Sonja hat für mich
Vorbildcharakter. Ich kann von ihr profitieren und beispielsweise lernen, wie
man die Vorderleute stellt."
Lisa Lahham, mit
der weiblichen A-Jugend des RRK
Süddeutscher Meister 2008 im Hallenhockey
(hinten: Valerie Rau, Eva-Maria Frank, Charlotte van Bodegom, Lotta
Hof; davor: Franziska Eckhard, Ann-Paulin Heist, Charlotte van Bodegom,
Anna Lippa, Hannah Pehle; vorn: Lisa Lahham) |
Bei ihrem Heimatverein, dem
Kreuznacher HC, spielte sie im Feld in der Regionalliga und in der Halle
auf Oberliganiveau. Diesen Klassenunterschied versucht sie durch Ehrgeiz
und Willensstärke möglichst rasch zu minimieren.
Dass sie durchaus bereits
Bundesliga-Niveau hat, bewies sie in den beiden letzten
Bundesliga-Vorrundenspielen gegen Eintracht Frankfurt und SC 1880 Frankfurt.
Jeweils eine Halbzeit durfte sie zwischen die Pfosten und machte ihre Sache gut.
Ihr Trainer Benedikt Schmidt-Busse,
der sie von der U18-Nationalmannschaft kennt, sagt: "Sie bringt das Talent mit
und wird sich in den nächsten Jahren noch weiter entwickeln." Ihr Können stellte
Lisa Lahham 2007 schon bei der Junioren-Europameisterschaft unter Beweis. An der
Seite ihrer neuen Klubkameradinnen Eva Frank, Hannah Pehle und Franziska Eckhard
sammelte sie erste internationale Erfahrung.
Drei Mal pro Woche fährt die
Torhüterin mit dem Auto ihrer Mutter die 60 Kilometer zum Training nach
Rüsselsheim. Ihr imponieren hier Professionalität und das hohe taktische Niveau:
"Die Videoanalyse war für mich etwas total Neues." Riesig gefreut hat sich Lisa
Lahham über die Finalteilnahme ihrer neuen Mannschaft in Hamburg. Für die
18-Jährige führte die Reise aber nicht an die Elbe, sondern in den Süden der
Republik.
Sie sollte den Juniorinnen A eine
Stütze bei den süddeutschen Meisterschaften in Stuttgart sein, die parallel zum
Finalturnier in Hamburg stattfanden. Die weibliche A-Jugend des RRK gewann dann
tatsächlich das Endspiel, auch dank einer starken Lisa Lahham, mit 2:1 gegen den
TSV Mannheim und sicherte dem Klub einen weiteren Titel.
Ihre sportliche Entwicklung begann
auf dem Fußballplatz. Mit zehn Jahren durfte sie als Mädchen nicht mehr bei den
Buben mitspielen. Darauf wechselte sie zum Hockey. Anfangs auch noch im Feld
aktiv, entschied sie sich für das Tor. "Angst vor dem Ball hatte ich nie, das
ist die erste Voraussetzung für eine Torhüterin", sagt die 18-Jährige.
Ihr nächstes Ziel ist, sich über gute
Leistungen beim RRK für die U21-Lehrgänge zu qualifizieren. Doch Lisa Lahham hat
nicht nur beim Spiel mit Ball und Schläger Freude: Gerne geht sie auch
Skifahren, mit dem Hund spazieren oder trifft sich mit Freunden.
Nun macht sich die Abiturientin
Gedanken, was und wo sie nach den mündlichen Prüfungen studieren könnte. Mainz,
Wiesbaden, Frankfurt sind als Studienorte möglich. Wichtig ist nur, dass die
Entfernung zu Rüsselsheim nicht allzu groß ist. |