Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (2010)                                  

Klaus Eberts

Klaus Eberts, Leiter Key-Account-Management der Grob-Werke in Mindelheim

 

 

 

Leitmesse AMB – der Erfolgsindikator

"Die Kolben laufen wie geschmiert"

Von Siegfried Butty (aus "Aluminium-Kurier" vom 01.07.2010)
 

Der Markt für Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeuge hat sich deutlich erholt. Eindeutiger Erfolgsindikator ist die Leitmesse AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung vom 28. September bis 2. Oktober 2010 auf der Messe Stuttgart. Deren Geschäftsführer Ulrich Kromer betont: "Alle Weltmarktführer sind vertreten." Kromer erwartet rund 1.200 Austeller. Auch die 105.200 m² Brutto-Ausstellungsfläche dürften letzten Endes belegt sein.

Und Insider geben dem Messe-Manager bei dessen Zwischenbilanz Recht. "Die Kolben laufen derzeit wie geschmiert", heißt es in der Branche. Die AMB gilt als das Schaufenster des Werkzeugmaschinen-Weltmarktes in Deutschland. In der Rangliste der Branchenfachmessen in Deutschland nimmt sie Platz 2 ein − nach der EMO.

Auslands-Interesse

Kromer blickt zurück: Seit über 20 Jahren gibt es schon diese Leitmesse für Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeuge – mit stetig steigendem Aussteller- und Besucherzuspruch. Die erste AMB auf dem neuen Messegelände am Stuttgarter Flughafen erzielte einen Rekord von mehr als 85.000 Besuchern. Jeder fünfte AMB-Aussteller kommt 2010 aus dem Ausland, bisher sind Teilnehmer aus 26 Ländern gemeldet. Erwartet werden mehr als 75.000 Besucher aus 60 Ländern. Kromer würdigt zugleich das Engagement der Fachverbände Präzisionswerkzeuge und Software im Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau e.V. (VDMA) sowie den Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VDW). Beide sind ideelle und fachliche Träger der AMB.

Kromer erläutert auf der Fachpressekonferenz AMB 2010 bei der Neckarsulmer KS Aluminium-Technologie GmbH – inmitten einer der bedeutendsten Hightech-Regionen Europas – das Ausstellungsspektrum der Messe. Es konzentriert sich vor allem auf die Zerspantechnik mit den drei Bereichen spanende und abtragende Werkzeugmaschinen sowie Präzisionswerkzeuge. Präsentiert würden zudem Innovationen und Weiterentwicklungen aus der Messtechnik und Qualitätssicherung sowie der Robotik. Zudem sind die Bereiche Werkstück- und Werkzeug-Handhabungstechnik, Software und Engineering sowie Bauteile, Baugruppen und Zubehör vertreten.

Joachim Rogalski, Werksleiter von KS-Aluminium − Ulrich Kromer von Baerle, Geschäftsführer Messe Stuttgart − Klaus Eberts, Leiter Key-Account-Management der Grob-Werke in Mindelheim

Der Messe-Manager hat noch ein Schmankerl für die Besucher aus dem In- und Ausland parat. So werden dieses Jahr attraktive Anreise-Packages in Kooperation mit der Deutschen Bahn AG und dem Reiseveranstalter Travelpoint angeboten. Die Anreise-Packages finden sich unter www.messe-stuttgart.de/amb oder www.bahn.de, Stichwort: AMB oder www.travelpoint.de. Übrigens, erstmals wird die AMB parallel zum Cannstatter Volksfest abgehalten. Auch dafür gibt’s zahlreiche Vergünstigungen.

Trends von morgen

 Der Geschäftsführer erläutert weitere Attraktionen: So gibt es neue Fertigungsmöglichkeiten im Rahmen der "Innovationstour Metallbearbeitung – Trends von morgen" auf dem Stand des PTW Darmstadt zu sehen. Nachhaltige Technologien und Prozesse für die Zukunft“ stehen im Mittelpunkt des Fertigungstechnischen Kolloquiums (FtK) der Gesellschaft für Fertigungstechnik in Stuttgart. Den Ingenieursnachwuchs im Blick hat die "Think-Ing."-Ausbildungsinitiative des VDMA Baden-Württemberg.

Kromer ergänzt: Der Wettbewerb "Dreher des Jahres" möchte den Beruf des Drehers mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit stellen. Der Berufswettbewerb "Skills Germany" und die "Sonderschau Jugend", ausgerichtet vom VDW in Zusammenarbeit mit namhaften Unternehmen, zeigen auf, wie interessant und vielfältig die Berufsbilder der Werkzeugmaschinenbranche sein können. Energieeffizienz steht im Mittelpunkt der Sonderschau "Blue Competence", die ebenfalls vom VDW organisiert wird. Im "Medical Technology Center", einer Sonderschau von SIEMENS in Zusammenarbeit mit Sellers Media Services, werden Prozesse für die Fertigung von medizinischen Produkten präsentiert. Die zweite Sonderschau zum Thema "Medizintechnik – Ein Wachstumsmarkt für Metaller" erklärt diesen viel versprechenden Wachstumsmarkt, der für viele Maschinen- und Werkzeughersteller durchaus noch Potenzial  bietet. Das Partnernetzwerk "b2fair-Business to fairs" unter der Leitung der Handwerkskammer Stuttgart unterstützt speziell kleine und mittlere Unternehmen dabei, einen Produktions- oder Vertriebspartner im Ausland zu finden.

Aufwärtstrend

Die Fachleute sind sich einig: Nach dem beispiellosen Konjunktureinbruch im Krisenjahr 2009 erholt sich seit Beginn 2010 der Markt für Präzisionswerkzeuge und Werkzeugmaschinen spürbar. 2009 hatte die Branche der Präzisionswerkzeuge einen Umsatzrückgang von 34% zu verkraften. Im ersten Quartal 2010 stiegen die Auftragseingänge beiden Zerspanungswerkzeugen, so der VDMA, im ersten Quartal um 23,8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Auftragseingänge bei der Fertigungs-, Mess- und Prüftechnik wuchsen im selben Quartal um 31,3% und bei den Spannzeugen insgesamt um 8,6%. Wie der VDW erklärte, verringerte sich die Werkzeugmaschinen-Produktion 2009 um 30%. Die Krise scheint gemeistert. Im ersten Quartal stiegen die Auftragseingänge der Werkzeugmaschinenindustrie um 43% im Vergleich zum ersten Quartal 2009. "Die Aufträge sind wieder da", heißt es. Über Zeitarbeit würden Kapazitäten auf- oder abgebaut. Freilich würde so manchem Unternehmen die Liquiditätsversorgung noch Probleme bereiten.

Die RRK-Senioren mit Klaus Eberts gewinnen 2005 das Wies´n-Pokal-Turnier um das "Münchner Kindl" bei Rot-Weiß München (hinten: Martin Krieger, Harald Eisenacher, Klaus Eberts, Jupp Braumann, Martin Müller, Thomas Susenburger und Günter Schwanke; vorn: Jürgen Kaul, Norbert Boll, Dirk Haase, Manfred Liebig mit "Münchner Kindl", Ralf-Peter Rausch und Wilfried Schwanke)

Ein überzeugendes Beispiel für den Aufschwung erläutert Klaus Eberts, Leiter Key-Account-Management der Grob-Werke, auf der Pressekonferenz in Neckarsulm. Das 1926 in München gegründete, seit 1968 in Mindelheim beheimatete Familien-Unternehmen, hat auch im Geschäftsjahr 2009/10 seine führende Position als Hersteller von flexiblen Fertigungssystemen ausgebaut. Und mit 3.000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz in Höhe von 500 Millionen Euro erzielt, vor allem mit der G-Modellbaureihe für die Zerspanung.

Das Produktportfolio reicht nach Konzernabgaben vom Systemgeschäft bis zum Universal-Bearbeitungszentrum, von der Einzelmaschine und komplexen flexiblen Systemen über Montage- und Automatisierungsanlagen bis hin zu kompletten Systemlösungen und der klassischen Standardmaschine im stand-alone-Betrieb. Und der Expansion sind auch in Russland und China offenbar keine Grenzen gesetzt. Grob arbeitet hierzulande im Bereich Automotive besonders eng und sehr erfolgreich mit der KS Aluminium-Technologie zusammen, wie auch Joachim Rogalski, der Neckarslumer KS ATAG-Werksleiter, bestätigt.

Krise gemeistert

"Wir konnten das Krisenjahr 2009 mit einem blauen Auge überstehen", resümiert Rogalski im Anschluss an das Eberts-Referat und ergänzt: "931 Mitarbeiter haben einen Umsatz von 119 Millionen erzielt, mit Motorblöcken und Bedplates aus Aluminium-Legierungen, mit Fertigbearbeitung, Zylinderköpfen und komplexen Leichtmetallkomponenten für die Automobilindustrie." Die Anzahl hergestellter Motorblöcke und Bedplates belief sich 2009 auf rund 600.000 Stück, die verkaufte Menge Aluminium auf ca. 14.000 Tonnen.

Die KS ATAG zählt zur Kolbenschmidt Pierburg Gruppe, die mit mehr als 10.300 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro erreicht. Die Kolbenschmidt Pierburg AG wiederum ist eine Tochter der Rheinmetall AG. Mittlerweile hat sich die KS ATAG zu einem der führenden Hersteller von Zylinderkurbelgehäusen gemausert; sie ist auch europäischer Marktführer bei Premium-Zylinderkurbelgehäusen aus der über − eutektischen Aluminium-Silizium-Legierung (ALUSIL). Rogalski hebt hervor: "In Verbindung mit patentierten Honverfahren bei der späteren Freilegung der Siliziumkristalle der Laufflächen entstehen hoch beanspruchbare Motorblöcke."

Nr. 1 in China

Bei einem Rundgang durch die Produktionshallen offenbar sich eindrucksvoll: Absolute Präzisionsarbeit ist gefragt. Mit der Folge, dass sich die Binsenwahrheit "Qualität setzt sich durch" wieder einmal bestätigt. Im Bereich der Premiumprodukte (8- bis 12-Zylinder-Motoren) für u.a. Audi, Bentley, Daimler, Porsche, Rolls Royce oder VW beträgt der Marktanteil, wie Rogalski ergänzt, bereits ca. 50%.

Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Im Rahmen der Strategie "Die beste Fabrik – Guss und Bearbeitung unter einem Dach" werden Zug um Zug alle Porsche-Motoren komplett fertig bearbeitet in der Motorenmontage angeliefert. Nicht zuletzt dank der intensiven Kooperation mit dem bewährten Systemanbieter Grob. "Vertrauen ist eine ganz wichtige Geschichte", hebt Rogalski hervor.

Die Erfolgsgeschichte der Neckarsulmer setzt sich im Ausland fort. In China hat sich das Präzisionsunternehmen in der Zwischenzeit die Position des größten Zylinderkopf-Herstellers im Lande erarbeitet. Und die Perspektiven sind viel versprechend.