Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Karl Heuß

Karl Heuß: Ein Jahrhundert-Sportrückblick

 

Ein Jahrhundert-Sportrückblick? Da könnte ich viel erzählen. Wenn ich heute zurückdenke, fallen mir auch immer wieder meine sportlichen Anfänge ein: Im Alter von 14 Jahren bin ich jeden Sonntag mit vier Freunden zum Fußballspielen nach Haßloch. 50 Pfennig Sonntagsgeld gab es damals, damit sind wir nach dem Sport immer im „Schützenhof" eingekehrt. Ein Apfelwein für 15 Pfennige und ein Käsebrot für 30 - da habe ich immer fünf Pfennige gespart. Aus unserer „Sonntagskickerei" ist 1925 die DJK Eintracht entstanden, wo ich neben dem Fußball auch noch Leichtathletik betrieben habe.

Beim Rüsselsheimer RK habe ich - als Spieler und langjähriges Vorstandsmitglied - alle Höhen und Tiefen miterlebt. Peter Horle hatte mich 1927 überredet, dort Hockey zu spielen. Das war eine große Ehre, denn damals musste man im Verein noch zwei Paten finden, um aufgenommen zu werden. Da geht es heute doch viel menschlicher zu. Als Spieler habe ich mit dem RRK 1946 mit der Hessenmeisterschaft den ersten Titel der Abteilungsgeschichte überhaupt gefeiert. Und nie werde ich den ersten DM-Titel vergessen, den die damals von Fritz Schmidt trainierten Herren 1968 vor 5.000 Zuschauern am Sommerdamm gegen Köln gewannen.

Als Jesse Owens bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin Gold im Weitsprung holte, habe ich in der dritten Reihe gesessen. Und als die Deutschen bei der Regatta draußen in Grünau sechs Medaillen erruderten, war ich auch dabei. Das sind Momente, die werde ich nie vergessen. Wie gesagt, ich könnte Ihnen viel erzählen ... Das Vereinsleben heute stimmt mich eher traurig. Der bezahlte Fußball macht die kleinen Klubs kaputt. Zu den Zeiten, als ich Eintracht-Vorsitzender war, gab es nach einem Sieg eine Flasche Bier und ein Stück Fleischwurst. Damals ging es den Spielern noch um die Sache, und heute?

Der RRK gewinnt die Meisterschaft von Hessen 1946 im Feldhockey (hinten: Karl Heuß, Josef Schnur, Lutz Peters, Karl Saar, Hans Eisen, Wilhelm Blöcher, Heinz Bopp, Werner Klepper; vorn: Willi Nold, Willi Filtzinger, Walter Muchow)