RÜSSELSHEIM. Die Hockeyspieler des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) müssen nach dem Ausscheiden im Viertelfinale der
deutschen Hallenhockey-Meisterschaft einen weiteren Tiefschlag befürchten.
Trainer Kai Stieglitz hat seinen am 1. November 1999 angelaufenen Vertrag mit
dem Bundesligaklub zum 31. März gekündigt. Der 34 Jahre alte Trainer, der die
Männermannschaft im Januar 2000 ins Hallenendspiel und danach noch dreimal bis
ins Viertelfinale verschiedener nationaler Wettbewerbe geführt hat, erwartet
eine Anhebung seiner Bezüge. "Ich möchte nun endlich von dem Job leben können",
sagte Stieglitz.
Eine Auffassung, für die
Martin Müller Verständnis zeigt. "Wir sind dabei, eine für beide Seiten
annehmbare Lösung zu finden. Ich kann seine Argumentation nachvollziehen und
halte seinen Wunsch nach einer Aufstockung auch für legitim. Er hat zwei Jahre
gute Arbeit geleistet und paßt ziemlich gut zu uns. Ich würde es daher sehr
bedauern, wenn die Verhandlungen zu keinem positiven Ergebnis führen würden. Das
wäre ein arger Rückschritt für den Klub, zumal keine vernünftige
Alternativlösung in Sicht ist", sagte der Leiter der Hockeyabteilung.
Da der Verein nun
zusätzlich gefragt sei, neue Einnahmequellen zu erschließen, bedauerte es
Müller, daß der Vorstoß zur Endrunde in Duisburg, wo an diesem Wochenende um den
41. Hallentitel gekämpft wird, nicht gelungen ist. "Natürlich muß man das
positiv sehen, wenn man so was vorweisen kann. Man tut sich jedenfalls leichter,
auf potentielle Geldgeber zuzugehen. Und obwohl unser Damenteam wirklich sehr
erfolgreich ist, ist eine Männermeisterschaft auch im Hockey noch immer höher
angesiedelt."
Das Gespräch führte Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 26.02.2002)
FRAGE: Nach zweieinhalb Jahren schien
Ihre Weiterbeschäftigung als Trainer der RRK-Hockeyspieler nach Ihrer Kündigung
zum 31. März und einer unergiebigen Gesprächsrunde arg in Frage gestellt. Nun
haben Sie sich per Handschlag sogar auf einen unbefristeten Vertrag mit dem
Verein geeinigt. Wie kam es dazu?
STIEGLITZ: Am vergangenen Donnerstag
habe ich ein Fax von Abteilungsleiter Martin Müller erhalten, dass meinen
Wünschen bezüglich einer finanziellen Aufstockung voll entsprochen werde.
Natürlich war ich freudig überrascht, denn ich arbeite gerne hier.
FRAGE: Hatte Sie mit diesem positiven
Ergebnis angesichts schmaler Kassen überhaupt noch gerechnet?
STIEGLITZ: Nach den ersten
Verhandlungen hatte ich das Thema verdrängt. Das hört sich jetzt vielleicht blöd
an, aber ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Verein diese
Chance nicht nutzen würde. Schließlich geht es hier um die Frage,
Bundesligahockey - ja oder nein. Denn kein Trainer, der bereits einen Namen hat,
macht das für weniger Geld. Wenn allerdings in dieser Woche nichts passiert
wäre, hätte ich mich woanders intensiv ins Spiel gebracht.
FRAGE: Wie haben die RRK-Akteure
reagiert?
STIEGLITZ: Die Spieler, die es
wissen, waren sehr froh darüber und haben sich gefreut.
FRAGE: Ist Ihr Aufgabengebiet
erweitert worden?
STIEGLITZ: Ich werde mich neben der
A-Jugend künftig noch um eine weitere Nachwuchsmannschaft kümmern,
wahrscheinlich die D-Knaben.
FRAGE: Wie läuft die Vorbereitung auf
die Feldrunde und hat sich im Kader etwas getan?
STIEGLITZ: Zur Zeit tun wir
ausschließlich etwas für unsere Kondition. Von der nächsten Woche an wird dann
bis Ende März viermal trainiert. Zu uns zurück gekommen sind Falk May (TG
Frankenthal), Lars Hosang und Sebastian Markowsky (beide TSV Schott Mainz).