Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2023)                                  

Jürgen Kaul

Jürgen Kaul ist seit sechs Jahren Hockey-Abteilungsleiter des RRK. Der 62-Jährige hatte früher ein Unternehmen für Kälte-Klima-Anlagenbau. Jetzt kümmert er sich im Ruhestand um den Verein, dem er im Alter von 15 Jahren als Hockey-Anfänger beigetreten ist und dem er seitdem die Treue hält. Früher war Kaul, der in Bauschheim wohnt, selbst in der zweiten RRK-Mannschaft in der Oberliga am Ball.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jürgen Kaul im Interview: Perspektiven für RRK-Team enthüllt

Hockey-Abteilungsleiter Jürgen Kaul spricht im Interview über die Gründe und die Folgen des Titelgewinns für Rüsselsheim, aufstrebende Talente und einen Oldie, der aufhört.

Das Interview führte Heiko Weissinger (aus "Main-Spitze" vom 12.07.2023)

Nach fünf Jahren in der Viertklassigkeit ist der ehemalige Deutsche Meister Rüsselsheimer RK in die Hockey-Regionalliga aufgestiegen. Durch den 3:1-Erfolg am Samstag über den Dürkheimer HC machten die RRK-Männer die Meisterschaft in der 2. Regionalliga Süd-West perfekt. Im Interview spricht Abteilungsleiter Jürgen Kaul über die Gründe für die erfolgreiche Saison, die Perspektiven des Teams und die erfolgreiche Nachwuchsarbeit des Vereins, der mit Yannik Noel Oswald auch wieder einen Jugend-Nationalspieler hervorgebracht hat.

Herr Kaul, wo, wie und wie lange haben Sie und das Team am Wochenende noch den Aufstieg gefeiert?

Wir haben bei uns am Bootshaus auf den Mainwiesen gefeiert. Weil das Restaurant kurz vor der Eröffnung steht, konnten wir nicht in die Gaststätte. Ich bin gegen 22.30 Uhr gegangen, aber da ging die Stimmung erst richtig los. Es soll bis nach 2 Uhr gegangen sein.

Wie wichtig war der Aufstieg für den Verein?

Den haben wir seit Jahren herbeigesehnt. Wenn es dieses Jahr wieder nicht geklappt hätte, wäre das auch kein Beinbruch gewesen, weil wir genau wissen, dass wir sehr gute junge Spieler haben, die nachkommen. Die haben sich jetzt so schnell in die Mannschaft integriert und Verantwortung übernommen, dass wir eine tolle Saison gespielt haben, vor allem eine tolle Rückrunde. Auch die Art und Weise, wie die Mannschaft sich präsentiert hat, war stark. Sie hat überlegen gespielt und ist verdient aufgestiegen.

Gemeinsam zum Aufstieg: Die Spieler des RRK und ihre Fans nach dem 3:1-Sieg beim Dürkheimer HC

Sie haben viele Talente, aber auch einige Routiniers. Die Mischung stimmt also?

Ja, die Mischung ist ideal. Wir haben ein großes Altersspektrum. Die ältesten Spieler wie Jan Petersen sind um die 40. Da können die Jungen sehr stark von der Erfahrung profitieren, nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben, wenn es um Pausenbesprechungen geht et cetera. Da sind die "alten" Spieler Gold wert. Wir haben aber auch einen guten Mittelbau mit Spielern von Mitte bis Ende 20 wie Niklas Isselhard und Yannick Rapp, die den Kern der Mannschaft bilden und Vorbilder für die Jugend sind. Und es kommen weitere Talente nach.

Wie groß war der Anteil der Erleichterung unter Ihren Gefühlen nach Jahren der Viertklassigkeit als ehemaliger Deutscher Meister?

Die Erleichterung war sehr groß. Auch weil wir im letzten Spiel, als wir nur noch einen Punkt benötigten, dem Druck souverän standgehalten haben. Wir haben ja vor vier Jahren in Hanau schon einmal erlebt, dass wir kurz vor dem Aufstieg verloren haben. Als es im vierten Viertel eng wurde, haben wir alle noch mal gezittert, weil die Dürkheimer zuletzt in Darmstadt das Spiel auch in den letzten fünf Minuten umgebogen haben. Ich bin auch deshalb erleichtert, weil mit Limburg und Mainz zwei starke Absteiger aus der 1. Regionalliga dazukommen, und der Aufstieg in der nächsten Saison nicht einfach wird.

Freudentag: Fünf Jahre haben die RRK-Männer auf die Rückkkehr in die Regionalliga gewartet.

Wie wichtig waren die 100 RRK-Fans vor Ort?

Enorm wichtig, weil die Mannschaft gesehen hat, dass der ganze Verein hinter ihr steht. Der Rückhalt durch den Club wirkt auch auf das Team ein. Die Damenmannschaft war vor Ort, auch fast der komplette Vorstand – das war ganz toll und der zwölfte Mann. Wir als kleiner, familiärer Verein können mit Soft Facts wie Teamgeist, großes Stammpublikum und guter Stimmung Spieler halten, die Angebote von größeren Vereinen haben. Denn finanziell können wir mit diesen leider nicht mithalten.

Was hat den Ausschlag gegeben, dass es dieses Jahr geklappt hat mit dem Aufstieg?

Es ist gelungen, die jungen Spieler zu integrieren und ihnen das Selbstbewusstsein zu geben, dass sie zu Leistungsträgern werden. Technisch sind sie sehr gut ausgebildet, da muss man auch den Jugendtrainern ein Kompliment machen. Außerdem war es ganz wichtig, dass wir in der Rückrunde eine stabile Abwehr hatten und sehr wenig Tore kassiert haben. Vorher hatten wir auch viele Tore geschossen, aber oft auch viele kassiert und so Punkte verloren. Anteil am Aufstieg haben auch die Interimstrainer und -Betreuer Christian Kösling, Volker Schädel und Alexander Hupf, die die Mannschaft mit Kapitän Niklas Isselhard gut organisiert und geführt haben.

An welchen Schwächen muss vorrangig gearbeitet werden?

Wir müssen die Chancenverwertung verbessern, da sprechen einige schon von der "RRK-Krankheit". Und auch in Sachen Athletik ist noch Luft, da kann man nie genug machen. Und wir müssen die Abwehr stabil halten. Aber unsere neuen Trainer Dennis Wilhelm und Thorsten Grimm bauen auf einem guten Fundament auf und können damit gute Arbeit leisten.

Wie geht es in der nächsten Feld-Saison weiter?

Zwei, drei ältere Spieler wie Jan Petersen werden wohl aufhören in der ersten Mannschaft. Aber das können wir durch eigene Talente kompensieren. Externe Neuzugänge sind noch nicht bekannt, da müssen wir schauen, ob jemand wechselwillig ist. Der Aufstieg bedeutet auf jeden Fall: Wir sind jetzt eine bessere Adresse in der Region Rhein-Main. Wir konkurrieren ja mit Mannschaften in Darmstadt, Wiesbaden und Mainz. Die Motivation für einen talentierten Spieler, nach Rüsselsheim zu wechseln, ist gestiegen.

Was sind die kurz- und langfristigen Ziele der Hockey-Männer?

Zunächst hat der Klassenerhalt bei zwei oder drei Absteigern Priorität 1. Da sind starke Mannschaften drin, da müssen wir uns erst einmal behaupten. Dann müssen wir schauen, wie die neuen Trainer mit der Mannschaft zurechtkommen und ob die nachrückenden Talente ihr Potenzial ausschöpfen können. Langfristig wäre die Zweite Liga ein Ziel, wenn die Entwicklung weitergeht. Aber wir bauen keinerlei Druck auf.

Mit dem 15-jährigen Yannik Noel Oswald hat es nach langer Zeit wieder ein männliches Mitglied der RRK-Hockeyfamilie in eine Nationalmannschaft gepackt. Wie wichtig ist das für den Verein im Hinblick auf die Anziehungskraft und Perspektive im Jungen- und Männerbereich?

Das ist immer ein Ansporn für die jüngeren RRK-Spieler, denn die Kleinen schauen nach oben. Das haben wir auch am Beispiel von Nationalspielerin Pauline Heinz gesehen. Das sind Vorbilder, denen die Kinder nacheifern. Wir haben einen großen Zustrom bei den Minis, D-Knaben und D-Mädchen und müssen schauen, wie wir diese in höherem Alter halten können. Dazu sind erfolgreiche Vorbilder im eigenen Verein hilfreich. Und unsere gute Jugendarbeit ist auch Ansporn für Kinder aus umliegenden Vereinen, zu uns zu kommen und dann auch langfristig zu bleiben.

War der Aufstieg der Männer auch ein Pflaster für die Wunde, die durch den Wechsel von Nationalspielerin Pauline Heinz nach Mannheim entstanden ist?

Ja, das war schon ein kleines Pflaster. Für uns ist das ein schwerer Verlust, aber man muss verstehen, dass ihr Ziel die Olympia-Teilnahme ist, und da ist die Erste Bundesliga etwas ganz anderes als die Zweite. Wir respektieren diesen Schritt und hoffen insgeheim, dass sie irgendwann wieder zurückkommt. Sie ist dem Verein sehr verbunden und mindestens genauso traurig wie wir, dass sie nicht mehr beim RRK spielt. Und auch Pauline war in Bad Dürkheim und hat die Männer angefeuert.


Rüsselsheimer RK feiert Titel und Aufstieg

Die Hockeyspieler siegen mit 3:1 beim Dürkheimer HC und spielen künftig in der Regionalliga. Spieler und Offizielle bedanken sich für die Unterstützung durch 100 lautstarke Fans.

Ihren Emotionen freien Lauf ließen Spieler und Fans des RRK nach dem Gewinn der Meisterschaft in Dürkheim

Von Thomas Schulz (aus "Main-Spitze" vom 10.07.2023)

Der Rüsselsheimer RK ist Meister der Zweiten Hockey-Regionalliga Süd, Gruppe West. Zum Rückrundenausklang gelang ein 3:1 (1:0)-Sieg beim Dürkheimer HC, womit Titelgewinn und Aufstieg klargemacht wurden. Nach vielen frustrierenden Jahren in der Viertklassigkeit darf sich der Ruderklub nun über die Hochstufung in die Regionalliga freuen und das taten Abteilungsleiter Jürgen Kaul sowie 100 mitgereiste RRK-Fans nach dem Abpfiff dann auch gebührend. Zunächst auf dem Sommerfest des DHC – trotz eines Unwetters 20 Minuten nach Abpfiff des Spitzenspiels – und am späteren Samstagabend im Rüsselsheimer Bootshaus.

Letztlich errangen die Hockey-Cracks aus der Autostadt den Titel souverän und mit sechs Zählern Vorsprung auf die zweimal im Saisonverlauf bezwungenen Dürkheimer. Allerdings war der Auftritt in der Pfalz keineswegs ein Selbstläufer, denn hätten die Gastgeber gewonnen, dann wäre der RRK nur als Vizemeister nach Hause gefahren. Aber den Gästen war vom Start weg anzumerken, dass sie sich vom Publikum der Gastgeber überhaupt nicht nervös machen lassen wollten. Sie begannen konzentriert und stellten sich, obwohl ein Remis zur Verteidigung des ersten Platzes ausgereicht hätte, nicht nur hinten rein, sondern versuchten, das Duell der beiden Traditionsvereine zu dominieren. Was teilweise gelang, zumindest konnte der diesmal ohne den 315-fachen Nationalspieler Christian Mayerhöfer aufgelaufene Tabellenzweite zumeist vom eigenen Tor ferngehalten werden.

"Wir haben defensiv alles gewonnen, Dürkheim den Druck genommen und vorne unsere Chancen verwertet", war Coach Alexander Hupf komplett zufrieden, zumal Kapitän Niklas Isselhard noch vor der Halbzeitpause – per Strafecke – das 1:0 erzielte. Als Jan Erik Dudel elf Minuten vor Schluss für das 2:0 aus Gästesicht verantwortlich zeichnete, nahm der DHC den Torwart heraus, um mit einem Feldspieler mehr auf den Anschlusstreffer zu drängen. Was dem Heimteam in Form einer Ecke zum 1:2 auch gelang.

Doch Bad Dürkheim benötigte zwei weitere Tore und ging volles Risiko. Bennet Nobereit ließ sich davon nicht beeindrucken und sorgte wenige Minuten vor Schluss mit einem Schuss in das leere Gehäuse für das 1:3. Danach kannte der Jubel beim Aufsteiger RRK keine Grenzen mehr. "Wir haben trotz der Hitze echt gut gespielt, waren in der Summe schon überlegen und verteidigten in Unterzahl hervorragend. Insofern ein verdienter Auswärtssieg, zumal noch zwei weitere Ecken an den Pfosten gingen", so Isselhard. Der Kapitän bedankte sich für die lautstarke Unterstützung der Rüsselsheimer Fans, während Jürgen Kaul von einer "Stimmung wie bei einem Heimspiel" sprach. Das Fazit des RRK-Abteilungsleiters: "Wir waren besser – ein hochverdienter Sieg und Aufstieg, was auch die Dürkheimer anerkannten."

Rüsselsheimer RK: Traum, N. Schwarz; Busch, M. Ambach, Dudel, Rapp, Bachtadse, Isselhard, Petersen, J. Hof, Voigt, Förster, L. Schwarz, P. Schmitt, Piller, B. Nobereit, M. F. Schmidt. Ecken: 2/1:3/1; Zuschauer: 200.