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Über Mitglieder des
RRK (2018)
Dr. Jan Petersen |
Jan Petersen mit Nicholas Bachtadse |
Drei Fragen an Hockeyspieler Jan Petersen, Routinier des Rüsselsheimer RK, vor
dem Zweitliga-Schicksalsspiel gegen TG Frankenthal
Das
Interview führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 24.01.2018)
Vor zehn Jahren
führte er die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK als Kapitän in Hamburg zum
vierten nationalen Hallentitel, zwölf Monate später in heimischer Umgebung dann
auch zum ersten Europapokal-Triumph. Als der Ruderklub im Juni 2011 zuerst im
Freien und im darauffolgenden Februar in der Halle aus der Bundesliga absteigen
musste, war Jan Petersen aus Studiengründen in Wien am Ball. An diesem Sonntag
(14 Uhr) soll der mit 35 Jahren älteste Spieler im Kader von Trainer Jonathan
Elliott seine Erfahrung und Klasse, die zuletzt mit zwei Treffern beim 3:2-Sieg
gegen den Limburger HC ihren Niederschlag fand, erneut einbringen. Und das
möglichst so effektiv, dass der RRK mit einem Teilerfolg gegen TG Frankenthal
den Verbleib in der Zweiten Bundesliga Süd sichert.
Herr Petersen,
Sie arbeiten als Risikocontroller bei einer Bank in Frankfurt. Wie sollte der
RRK am Sonntag auftreten, um das Risiko eines weiteren Abstiegs zu minimieren?
Wir müssen
angreifen, alles andere hat keinen Sinn, denn ein paar Tore werden die bestimmt
machen. Angst wäre jedenfalls der falsche Berater, zumal wir in den letzten
Partien wirklich gut gespielt und auch bei Meister Stuttgart besser ausgesehen
haben, als unser Rivale Dürkheimer HC. Wichtig wird sein, dass wir deren
individuell starke Hochkaräter in den Griff kriegen. Und dazu werden wir auch
personell noch einmal alles auffahren, was laufen kann.
Sie, wie Mirco
Fuchs auch, stehen aus familiären Gründen nur für die Heimspiele zur Verfügung,
in denen alle neun Punkte geholt wurden. Was fehlt der aktuellen Mannschaft, um
ohne die Routiniers auch auswärts zu bestehen?
Zuerst einmal muss
man ganz klar sagen, dass es gegenüber der Vorsaison in der Abwehr einen
extremen Umbruch gab. Neben Torwart Felix Rippel, für mich der stärkste Keeper
der Zweiten Liga, sind Frank Trautmann, Julius Kaus und quasi auch Mirco Fuchs
weggebrochen. Die anderen Jungs sind auch alle gut, aber gerade in der Halle
braucht es einfach ganz viel Erfahrung. In der Raumdeckung entscheiden oft
Nuancen, was das Finetuning enorm wichtig macht. Als wir vom Jahrgang 1983
damals alle hochkamen, waren wir auch weit weg vom späteren Niveau. Irgendwann
hatten wir das System dann perfektioniert. Mit Mirco Fuchs oder Lorenz Klee
funktioniert das Spielverständnis noch heute blind.
Spricht dafür,
also sollten Sie und ihre gleichaltrigen Mitstreiter besser noch an Bord
bleiben, oder?
Mir macht es immer
noch total viel Spaß, auch wenn es gesundheitlich vielleicht nicht das Schlauste
ist. So lange es familiär einigermaßen geht und vor allem die jungen Spieler es
tolerieren, dass wir kaum ins Training kommen, stehe ich in vermindertem Umfang
zur Verfügung. |