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Über Mitglieder des
RRK (2006)
Heinz Sauer |
Immer noch mit viel
Herzblut im Büro
Der Seniorchef der
Firma Rudolf Fritz, Heinz Sauer, feiert am Mittwoch seinen 75. Geburtstag /
Expansion in China
V on
Heinz Gaspar (aus "Main-Spitze" vom
11.04.2006)
Heinz Sauer, der am Mittwoch sein 75. Lebensjahr vollendet, fühlt sich der Firma
Rudolf Fritz GmbH & Co. KG immer noch "mit viel Herzblut" verbunden. "Ich fühle
mich fit", unterstreicht der Seniorchef und Geschäftsführende Gesellschafter,
der die Firma Rudolf Fritz maßgeblich zu dem gemacht hat, was sie heute ist:
Eines der größten privaten Elektrounternehmen im Handwerksbereich in Hessen mit
rund 500 Mitarbeitern sowie Niederlassungen und Technischen Außenbüros in
Hamburg, Bremen, Eisenach, Rastatt, Sindelfingen und am Frankfurter Flughafen.
Und mit einer neu gegründeten Tochterfirma in Shanghai, die am 12. Mai ihre
Büros und Werkstätten eröffnet. Ein Schritt, der fast zwangsläufig war, wie
Sauer betont: Wenn die Hauptkunden ihre Produktion von Deutschland ins Ausland
verlagern, müsse die Firma eben folgen. Die augenblickliche Situation in
Deutschland beurteilt Heinz Sauer in diesem Zusammenhang eher kritisch. Es fehle
einfach an Investitionen, worunter man auch bei Rudolf Fritz zu leiden habe.
Heinz Sauer hat es dennoch immer
verstanden, die Firma, in die er am 1. Januar 1958 eintrat und die damals gerade
einmal 40 Mitarbeiter zählte, auf Kurs zu halten. Besonders stolz ist er, dass
in seiner Ära nie jemand aus wirtschaftlichen Gründen entlassen werden musste.
"Ich habe immer eine sehr große soziale Verantwortung gegenüber den Mitmenschen
und Mitarbeitern gehabt", betont Sauer, der auch in der momentan wirtschaftlich
etwas schwierigeren Zeit seinen Teil zum Erfolg des Unternehmens beitragen
möchte.
Um besonders wichtige Kunden kümmert
er sich immer noch persönlich, auch wenn er die aktive Führung des Unternehmens
mit Vollendung des 65. Lebensjahres in jüngere Hände - Geschäftsführer der
Rudolf Fritz GmbH ist Werner Nickel - abgegeben hat. In der Regel kommt er nach
wie vor jeden Vormittag ins Büro in der Hans-Sachs-Straße, um aus dem
Hintergrund die Interessen der Gesellschafter - neben ihm selbst vier Enkel des
Firmengründers Rudolf Fritz - zu vertreten oder repräsentative Aufgaben
wahrzunehmen.
Seine zahlreichen ehrenamtlichen
Tätigkeiten von der AOK über die Rüsselsheimer Volksbank und das Arbeitsgericht
bis hin zum Arbeitgeberverband der hessischen Metallindustrie hat Heinz Sauer
mittlerweile alle aufgegeben. Als letzte 2005 den stellvertretenden
Vorstandsvorsitz im Bundesverband der Energieabnehmer. Lediglich bei der
Rüsselsheimer Turngemeinde sitzt Heinz Sauer noch im Beirat und bei der
Volksbank wurde er 1998 bereits zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrates
ernannt.
In seiner Freizeit hält sich Heinz
Sauer nach wie vor mit Sport fit. Bei den Herren 65 des Tennisclubs wird er auch
in diesem Jahr in der Gruppenliga aufschlagen und seit acht Jahren spielt er
auch noch Golf. Privat ist er vor allem auf seine drei Jahre alte Enkelin stolz.
Seine beiden Söhne im Übrigen sind nicht in Vaters Fußstapfen getreten. Der
eine, Markus, ist Kieferorthopäde, und den anderen konnten aufmerksame Zuschauer
auch schon im Fernsehen bewundern: Oliver Sauer lebt als Schauspieler in
Hamburg.
Wer Heinz Sauer persönlich zum 75.
Geburtstag gratulieren möchte, kann dies am Mittwoch ab 11 Uhr in den
Geschäftsräumen der Firma Rudolf Fritz in der Hans-Sachs-Straße tun.
75 Jahre und kein bisschen müde
Rudolf Fritz GmbH: Seniorchef Heinz Sauer bleibt als "Steuermann im
Hintergrund" aktiv – Die "Firma ist mein Herzblut"
Von Heinrich Schreiber (aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 11.04.2006)
Mit 67 in Rente? Kein Gedanke.
Jedenfalls nicht bei Heinz Sauer, der am morgigen 12. April seinen 75.
Geburtstag feiert und als Seniorchef und geschäftsführender Gesellschafter der
Firma Rudolf Fritz GmbH und Co. KG noch voll im Erwerbsleben steht. Zwar nicht
mehr in vorderster Front. Denn die Geschäftsführung des Unternehmens hat er mit
65 abgegeben. Seine Rolle sieht er seitdem als "Steuermann im Hintergrund". Das
Alltagsgeschäft bei Fritz obliegt seit drei Jahren dem aus dem eigenen Betrieb
hervorgegangenen Werner Nickel.
Es sind schwierige Zeiten. Der seit
Jahren von der Politik und, wie Sauer sagt, selbst von der Großen Koalition
vernachlässigte Mittelstand, ist, so er denn überleben will, gezwungen, auf
preiswerte (osteuropäische) Arbeitnehmer zurückzugreifen. Auch um im Rahmen der
Globalisierung nicht erdrückt zu werden, sind Erfahrung, Rat und Tat eines
Unternehmers vom Schlage Heinz Sauers unverzichtbar. Daran soll sich absehbar
nichts ändern. "Die Firma Fritz ist mein Herzblut", sagt Jubilar Sauer, der sich
an der Schwelle zum 76. Lebensjahr körperlich und geistig fit fühlt. Sein
vitales Aussehen, seine sportlichen Aktivitäten als Tennisspieler und
begeisterter Golfer unterstreichen die Worte. Die Firma Fritz ist nicht nur
Herzblut, sie ist das Leben Heinz Sauers, der am 12. April 1931 in Wiesbaden
geboren wurde, Elektrotechnik an der FH Darmstadt studierte, bei der AEG und bei
den Adlerwerken in Frankfurt arbeitete, ehe er 1958 als technischer Leiter in
die Dienste des 1919 von Rudolf Fritz gegründeten Handwerksbetriebs eintrat, der
damals 40 Mitarbeiter zählte. 1960 avancierte Sauer zum technischen, 1970 zum
allein verantwortlichen Geschäftsführer sowie zum Gesellschafter. Heute zählt
der Betrieb mit einem Stamm von 360 und insgesamt (einschließlich Subunternehmen
und Leihkräften) 500 Mitarbeitern zu den führenden Unternehmen der Branche
Automation, Elektro-, Kommunikations-, Antriebs- und Fördertechnik.
Der RRK-Vorsitzende Prof. Dr. Dietmar Klausen
gratuliert dem langjährigen RRK-Mitglied Heinz Sauer zum 75. Geburtstag |
Heinz Sauer hat sich als Vollblut-
und Vorzeigeunternehmer einen Namen gemacht. Darüber hinaus zeichnet ihn die
außergewöhnliche Fähigkeit aus, beruflichen Ehrgeiz und ehrenamtliches
Engagement zu verbinden. Sauer fühlte sich dank einer ausgeprägten sozialen
Grundeinstellung nicht nur seinen Mitarbeitern, er fühlte sich über Jahrzehnte
hinweg den Bürgern der Stadt verpflichtet.
Sein breit gefächertes
Betätigungsfeld außerhalb des Berufs reichte von 28 Jahren ehrenamtlicher
Tätigkeit in den Verwaltungsgremien der AOK und den Aufsichtsgremien der
Rüsselsheimer Volksbank bis hin zum Arbeitsgericht – zunächst (1971 bis 1976)
als ehrenamtlicher Richter in Darmstadt und schließlich (1976 bis 2000) am
Landesarbeitsgericht in Frankfurt. Sauer war seit 1975 Vorstandsmitglied im
Rüsselsheimer Verein zur Förderung des Ingenieurstudiums sowie (seit 1977) im
Bundesverband der Energieabnehmer, aus dem er erst 2005 als stellvertretender
Vorsitzender ausschied. Dem Arbeitgeberverband der Hessischen Metallindustrie
gehörte der Jubilar als Beirat von 1976 bis 2000 an, ab 1978 (bis 2000) war er
Mitglied des tarifpolitischen Ausschusses im Verband der Metall- und
Elektroindustrie Hessens und von 1987 bis 2000 im Vorstand der Bezirksgruppen
Darmstadt des Arbeitgeberverbandes der Hessischen Metallindustrie, dessen
Ehrenmitglied er seit 2001 ist. Außerdem war Sauer im Fachverband des
Elektrohandwerks Hessen von 1975 bis 1999 Mitglied des Tarifausschusses. Nicht
zu vergessen: Im Rüsselsheimer Stadtelternbeirat führte er von 1971 bis 1980 als
Vorsitzender Regie.
Öffentliche Anerkennung ist Heinz
Sauer nicht versagt geblieben. Neben dem Verdienstkreuz 1. Klasse des
Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das ihm 1995 verliehen wurde,
war er 1989 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, 1982 der Verdienstmedaille,
1981 dem Ehrenbrief des Landes und 2001 dem Stadtwappen in Silber ausgezeichnet
worden.
In den letzten fünf Jahren hat sich
Heinz Sauer von den ehrenamtlichen Verpflichtungen losgelöst. "Man muss
erkennen, dass man den Stab rechtzeitig an Jüngere abgibt." Diesen Grundsatz
hatte der Jubilar auch im Beruf beherzigt und sich mit 65 aus dem Tagesgeschäft
zurückgezogen. Seitdem sieht er seine Aufgaben in der Repräsentation des
Unternehmens nach außen, in der Interessenvertretung der Gesellschafter (außer
Sauer sind das noch vier Enkel des Firmengründers) und in der Pflege seiner weit
reichenden Verbindungen zur Wirtschaft.
Heinz und Ehefrau Brigitte Sauer sind
die Eltern von zwei Söhnen – der Jüngere, Markus, ist Zahnarzt und
Kiefernorthopäde in Karben, der Ältere, Oliver, ist Schauspieler in Hamburg und
Vater der dreijährigen Enkelin Marilou, "unserer größten Freude", so der
Jubilar.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
11.04.2006:
Firma Rudolf Fritz gründet
Unternehmen in China
ber - Wie alle Dienstleister leidet
die Firma Rudolf Fritz GmbH und Co. KG unter fehlenden Investitionen in
Deutschland. "Es wird einfach nicht investiert", klagt der Seniorchef und
geschäftsführende Gesellschafter Heinz Sauer, der trotz seiner 75 Jahre noch
immer lenkend im Hintergrund des Traditionsunternehmens agiert. Die Politik ist
an der Entwicklung nicht schuldlos. "Es wird zu wenig für den Mittelstand getan
– das gilt auch für die große Koalition."
Neben der fehlenden
Investitionsbereitschaft machen dem mittelständischen Betrieb mit einem Stamm
von 360 Mitarbeitern – einschließlich Subunternehmen und Leihkräften sind es
rund 500 – das Lohnniveau, hohe Lohnnebenkosten und die relativ niedrige
Arbeitszeit hierzulande Probleme. "Wir sind auf Dauer nicht in der Lage, in der
Bundesrepublik kostendeckend zu arbeiten."
Die Firma Fritz hat einen breit
gestreuten Kundenkreis führender Unternehmen. Und weil die "alle nach China
gehen" (Sauer), zog auch die Geschäftsleitung gewissermaßen die Reißleine: Am 1.
Januar 2006 hat das Unternehmen Fritz in Shanghai eine chinesische Firma
gegründet, die am 12. Mai Werkstätten und Büros in Betrieb nehmen wird. Es blieb
kaum eine andere Wahl, "weil unsere Kunden, für die wir tätig sind, in China
investieren", begründet Heinz Sauer.
Hinzu kam, dass eben diese Kunden
"uns aufforderten, unseren guten Ruf, unser Knowhow, unsere gute Arbeit und
unsere Termintreue nach China zu transferieren".
Führungskräfte aus Rüsselsheim sind
bereits nach Shanghai versetzt worden. Ihre Aufgabe ist es, chinesische
Mitarbeiter, die das Gros der Belegschaft stellen werden, anzulernen.
Die Rudolf Fritz GmbH und Co. KG, die
Niederlassungen in den Automobilstandorten Eisenach, Sindelfingen, Rastatt,
Bremen und Hamburg unterhält, hat reiche Erfahrungen im Auslandseinsatz – über
Europa hinaus. So wurden in der Vergangenheit schon Großaufträge für General
Motors in Indien, Thailand und Südamerika abgewickelt.
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