Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2011)                                  

Hanne Zöller

Rückkehr in ungewohnter Mission: Hanne Zöller weilte am Sonntag in Rüsselsheim bei ihrem geliebten RRK.

 

 

 

 

 

 

Unverhofftes 7:5 für "meine Kinder"

Hallenhockey: Als Physiotherapeutin erlebt Hanne Zöller die Glanzzeiten des RRK mit

11. Januar 2011  |  bau
 

Am Sonntag saß Hanne Zöller mal wieder direkt am Spielfeldrand in der Sporthalle Dicker Busch. Allerdings nicht mehr auf der Bank ihres geliebten Rüsselsheimer RK, sondern auf einer neutralen. Die Bad Kreuznacherin weilte als Schiedsrichterbeobachterin in Rüsselsheim und strahlte übers ganze Gesicht, weil ihr der Einsatzplan eine Fahrt in ihre zweite Heimat beschert hatte.

16 Jahre lang kümmerte sich die 49-Jährige um alle kleineren und größeren Wehwehchen der RRK-Spielerinnen, als Physiotherapeutin der ersten Hockey-Damenmannschaft war sie bei den meisten der 15 Europacuptriumphen des Teams und neun nationalen Meistertitel in der Halle dabei, von den − nicht ganz so vielen − Erfolgen auf dem Feld mal ganz abgesehen.

"Das sind alles meine Kinder", sagt Hanne Zöller und macht eine Armbewegung in Richtung Spielfeld, wo gerade die zweite Halbzeit im wichtigen letzten Südgruppen-Bundesligamatch ihres RRK gegen Meister TSV Mannheim begonnen hat. Mit 2:4 liegen "ihre Kinder" zur Pause zurück, das Aus nach der Vorrunde droht. Vielleicht sei ja noch ein Unentschieden drin, hofft Zöller, "aber ich glaube, die cleveren Mannheimerinnen lassen sich das nicht mehr nehmen. Ich tippe auf ein 4:7", erklärt die wie immer auskunftsfreudige und gut gelaunte Dame von der Nahe.

Vor einem Jahr hat sie als Physiotherapeutin aufgehört beim RRK, der zeitliche Aufwand wurde ihr zu groß, die körperliche Anstrengung langsam zu viel. Als Sozialversicherungs-Fachangestellte hat sie in Bad Kreuznach einen Fulltime-Job, "und da ist es irgendwann nicht mehr lustig, wenn man weit nach Mitternacht von Fahrten nach Hamburg oder Berlin zurückkommt und am Vormittag schon wieder bei der eigentlichen Arbeit seinen Mann stehen muss", sagt Hanne Zöller.

Alle hat sie wieder fitgekriegt, eine Britta Becker, eine Denise Klecker, eine Lisa Jacobi, sich außerdem wie eine größere Schwester der Herz-Schmerz-Themen ihrer jungen Schützlinge angenommen. Jetzt tut sie das wieder, wenn auch in anderer Funktion: Neuerdings trainiert sie das Damen-Regionalligateam des VfL Bad Kreuznach, außerdem besucht sie im Südwesten der Republik Bundesligapartien, um Schiedsrichter zu beurteilen und dabei möglichst alte Freunde wiederzusehen − wie am Sonntag in Rüsselsheim.

Auch wenn ihr das Schleppen ihrer Behandlungsbank oder ihres üppigen Medikamentenkoffers immer schwerer gefallen ist: Wenn Not an der Frau ist, springt sie beim RRK-Damenteam noch immer ein, um zu salben, zu massieren, zu trösten, Wasser zu reichen. "Ehrensache", sagt Hanne Zöller und entschuldigt sich gleich mal für ihren Tipp des gerade zu Ende gegangenen Südgruppen-Finales.

Statt 4:7 heißt es am Ende 7:5, die Rüsselsheimerinnen ziehen dadurch ins DM-Viertelfinale am kommenden Samstag ab 16 Uhr ein. "Ich hätte es mir ja denken können", lacht sie: "Es geht immer anders aus als ich tippe." Der Viertelfinal-Heimgegner heißt SW Neuss, eine durchaus lösbare Aufgabe.

Die Endrunde um den nationalen Hallentitel findet Ende des Monats in Duisburg statt − vielleicht mit Hanne Zöller als Fan. So viel weiter als Düsseldorf liegt Duisburg ja auch nicht entfernt von Bad Kreuznach, und nach Düsseldorf ist Hanne Zöller ja kürzlich auch gefahren, nur um ihre Mädels anzufeuern.