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Über Mitglieder des
RRK (2009)
Hans Ludwig Blöcher |
"Halu" Blöcher mit Karin Klausen bei der
RRK-Jubilarenehrung 2007 |
Blöcher und Otte als
Namenspatrone
SC Opel: Verein benennt Gebäude
nach seinen Ehrenmitgliedern – Domingos Pinheiro als "Vorbild des SC Opel"
gewürdigt – Motto: Vorwärts in bessere Zeiten
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 06.04.2009
sura - Unter das Motto "Zurück in
die Zukunft: Vorwärts in bessere Zeiten" stellte der Vorstand des SC Opel die
Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder am Freitagabend. Doch nicht nur für die
Jubilare der Jahre 2008 und 2009 war der Abend ein ganz besonderer. Die beiden
Ehrenvorsitzenden Hans Ludwig (Halu) Blöcher und Reinhard Otte erfuhren eine
besondere Würdigung: Beide wurden zu Namenspatronen für Vereinsgebäude auf dem
SC-Opel-Gelände. Ab sofort gibt es das "Hans Ludwig Blöcher Clubheim" und den
"Reinhard Otte Clubraum".
"Es wird viel zu selten Danke
gesagt", erklärte der erste Vorsitzende Ralf Spielmann. So erfahren die beiden
Ehrenvorsitzenden noch zu Lebzeiten eine Danksagung. Hans Ludwig Blöcher ist
seit 71 Jahren Mitglied des SC Opel und hat sich in dieser Zeit als
erfolgreicher Sportler, Funktionär und Mäzen des Vereins engagiert. Neben
Fußball war er auch im Rudern, Hockey und Tennis eine "Sportskanone".
Ihm sei es zu verdanken, dass der SC
Opel nach dem Zweiten Weltkrieg zu den ersten Vereinen gehörte, die wieder
Fußball spielen durften, sagte Vorstandsmitglied Jürgen Gelis in seiner
Laudatio.
Reinhard Otte trat 1964 in den Verein
ein. Zu vielen Jahren Vorstandsarbeit, der Gründung einer Frauengymnastikgruppe
und der mehrmaligen Unterstützung mit Rat und Tat bei finanziellen Engpässen war
er als Gründungsmitglied des "Fördervereins SC Opel 06 Rüsselsheim" dabei,
unterstützte die Vorbereitungen des Jubiläums 2006 und verhinderte die Auflösung
des Vereins in den siebziger Jahren.
Für Otte selbst steht die Arbeit mit
Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt. 1964, als er noch als Polizist
arbeitete, musste er bei einem Unfall miterleben, wie ein achtjähriges Kind in
seinen Armen starb. Dies war für den jungen Vater, der damals selbst ein Kind im
gleichen Alter hatte, der Moment, in dem er entschied, sich für die Kinder- und
Jugendarbeit zu engagieren. Dies, um den Kindern die Zugehörigkeit in eine
Gemeinschaft zu ermöglichen und um sie von der Straße weg zu bringen.
Anja Fink, seit April des vergangenen
Jahres als zweite weibliche Schiedsrichterin für den SC Opel tätig, wurde für
ihre Leistungen gewürdigt. Zum ersten Mal in diesem Jahr wurde ein
Vereinsmitglied als "Vorbild des SC Opel" gewürdigt. Viele Namen seien
vorgeschlagen worden, erklärte Gelis. Doch letztendlich habe sich schnell ein
Name herauskristallisiert: Urkunde und Pokal bekam Domingos (Dominik) Pinheiro
überreicht. Seit 1994 engagiert sich der im indischen Goa geborene Trainer und
Betreuer in der Kinderarbeit und hat seither wohl an die 200 junge Menschen beim
SC Opel begleitet. Neben der Arbeit mit Kindern engagiere sich Pinheiro auch als
Ersatztrainer für die Frauenmannschaft, helfe bei Baumaßnahmen auf dem
Vereinsgelände mit und sei immer da, wenn Not am Mann sei, würdigte Gelis das
Engagement. Besonders freute sich der Geehrte über das Kommen von Wilfried
Pfeifer, eines ehemaligen Klassenkameraden, der ihm in der ersten Zeit in
Deutschland geholfen hatte und ihn auch zum SC Opel gebracht hatte.
Würdigung noch zu Lebzeiten
SC Opel ehrt zwei besondere
Mitglieder
Aus
"Main-Spitze" vom 06.04.2009
(teg). "SC Opel Rüsselsheim - Hans
Ludwig Blöcher-Clubheim" steht in markigen Lettern von nun an auf dem
beleuchtbaren Kneipen-Brauereischild des Vereinsheims. Wenige Meter weiter
prangt "Reinhard-Otte-Clubraum" auf vereinsgelbem Untergrund an der Fassade des
Jugend- und Versammlungsraumes. Bei der Ehrungsfeier des SC Opel sind die beiden
Schriftzüge den beiden Namenspatronen und den Gästen am Freitag präsentiert
worden.
Fototermin in der Frühlingssonne auf der
Terrasse der Villa Elisabethenstraße: Gastgeber Hans Ludwig Blöcher
(links) und Vereinskamerad Reinhard Otte, denen am Freitag eine ganz
besondere Ehrung widerfährt. |
"Damit erfahren die beiden
Ehrenvorsitzenden des SC Opel eine besondere Würdigung noch zu Lebzeiten", sagte
Ralf Spielmann, der Vorsitzende des 450 Mitglieder großen Vereins, während der
Feierlichkeit. Ziel der Aktion sei es, nicht nur "Dankeschön" für das enorme
Engagement der beiden Vereinsmenschen zu sagen, sondern auch, deren Namen im
aktuellen Vereinsgeschehen und im Bewusstsein des Nachwuchses zu verankern. Der
Vize-Vorsitzende des seit November neuen SC Opel-Vorstandes, Jürgen Gelis,
nannte die Personal- und Finanzkrise des Vereins als ausschlaggebenden Grund für
die Umbenennung. Die Krisenzeit, "die nun vor der Überwindung steht, war immer
wieder auch Anlass, über die besseren Zeiten des Vereins zu reden, die von
Blöcher und Otte mitgeprägt wurden".
Reinhard Otte erklärte, dass es immer
sein Hauptziel gewesen sei - ganz egal, ob beim SC Opel oder bei der
Jugendverkehrswacht - die Kinder und Jugendlichen von der Straße zu holen und
ihnen Gemeinschaftssinn und Verantwortungsbewusstsein zu zeigen. Otte hatte
unter anderem 1973 als damaliger Schriftführer den Verein davor bewahrt, sich
aufzulösen, während Hans Ludwig – "Halu" – Blöcher dem Verein nach dem Zweiten
Weltkrieg dazu verholfen hatte, wieder Fußball spielen zu dürfen und jahrelang
als aktiver Fußballer zu den Spitzensportlern des Vereins gehört hatte.
Ralf Spielmann und Jürgen Gelis
nutzten die Feier auch, um zurück und voraus zu blicken. "Der Verein hatte in
den vergangenen Wochen eine Menge finanzieller Probleme und auch in Zukunft
sieht´s nicht rosig aus. Es war ein Kraftakt, dem Verein die notwendigen
Strukturen wieder zu geben", erklärte Spielmann mit Blick auf die wöchentlich
stattfindenden, öffentlichen Vorstandssitzungen und die nun kontrollierte
Buchhaltung. Als eines der anstehenden Ziele nannte er die Aktivierung der
Schiedsrichter. Aktuell habe der Verein – da viele der Schiedsrichter ihr Soll
nicht erfüllen – über 1000 Euro Strafe zu zahlen. Der 17 Jahre alten Nadia Fink,
die seit April 2008 als Schiedsrichterin für den Verein pfeift und auch selbst
aktiv Fußball spielt, wurde als Motivation und Dankeschön ein Blumenstrauß
überreicht.
Zwei Namen aus "besseren Zeiten"
SC Opel-Clubheim wird nach "Halu"
Blöcher und Reinhard Otte benannt
Von
Claus Langkammer (aus "Main-Spitze" vom 02.04.2009)
Unterschiedlicher im Naturell könnten
zwei Menschen wohl gar nicht sein, als der einstige Fabrikant Hans Ludwig
Blöcher und der frühere Beamte Reinhard Otte es sind. Aber wenn es um den SC
Opel geht, kann man den einen der beiden Ehrenvorsitzenden nicht ohne den
anderen nennen. Da stehen sie für Rüsselsheimer Sport-Historie von Rang, kantig
und unverwechselbar. Und letztlich unzertrennlich.
"Halu" Blöcher
im Kreis der im Jahr 2007 geehrten RRK-Jubilare mit "RRK-Präsident" Dr.
Dietmar Klausen, Wilfried Hoffmann (50 Jahre), Rosemarie Ebert (25), Werner Schmidt (25), Lutz Dörsam (50), Gerlind Liebig (25), Gerd Hartgen (40),
Oliver Domke (25), Guido Petri (40), Friedrich Fleck
(40), Ragnar Otto (50), Manfred Liebig (50), Helmut Schmidke (2006: 25),
Hans Ludwig Blöcher (70) und Michael Götz (50) |
Der Vereinsführung ist das
Kabinettstückchen gelungen, die beiden Herren an exponierter Stelle unter einen
Hut zu bekommen. Sie werden Namens-Patrons, und zwar am kommenden Freitag. Von
diesem Tage an werden das Vereinsheim "SC Opel Rüsselsheim –
Hans-Ludwig-Blöcher-Clubheim" sowie der Jugend- und Versammlungsraum "Reinhard-Otte-Clubraum"
heißen.
Wenn man beim SC Opel von besseren
Zeiten spricht, wozu es durchaus Veranlassung gegeben hat, so drückt es Zweiter
Vorsitzender Jürgen Gelis aus, seien zwei Namen "immer wieder genannt worden":
eben jener "Halu" Blöchers, des Vollblutsportlers, der 1965 zusammen mit Willi
Hofmann für den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga sorgte und damit den Beginn
glorreicher Nachkriegszeit des Traditionsvereins stehe, und derjenige Reinhard
Ottes (Spitzname "Rechtsrat"), der von 1968 bis 2008 ununterbrochen dem Vorstand
angehört habe und – "somit auch zweimal in der Verantwortung, als der Sportclub
in äußerst schwierigen Zeiten vor der Insolvenz stand". Sind das nicht wahrlich
genug Gründe für ein Patronat?
Dies zum einen. Zum anderen ist es
ein Erlebnis, in der Villa Blöcher an der Elisabethenstraße empfangen zu werden,
wo die beiden Herren noch auf dem Fabrikhof, ehe man in den Salon gebeten wird,
bereits über Vereinsinterna zu debattieren anfangen. Krisensitzung? "So lange
ich da bin", schmunzelt der Fabrikant Blöcher halb im Ernst, "ist keine
Krisensitzung." Und das ist der 87-Jährige seit mittlerweile 71, sein
77-jähriger Gast Otte seit 45 Jahren.
Der Blöchersche Salon ist aus Anlass
des Besuches ganz den glorreichen Zeiten Rüsselsheimer Sport-Historie gewidmet.
Der Gastgeber hat Fotos und Anstecker, Urkunden, Abzeichen und angegilbte
Zeitungsartikel die Menge überall ausgebreitet. "Sehen Sie, das ist der, und das
ist der." Er deutet mit der Nadelspitze eines Ansteckers aus den vierziger
Jahren auf honorige Rüsselsheimer Sportler. Ein Sportlerleben par excellence
breitet sich vor einem aus, verführerisch als Gesprächsthema, indessen Reinhard
Otte freundlich lächelnd am Tisch sitzt und die Liste seiner SCO-Verdienste vor
sich liegen hat. Diese Verdienste werden sicherlich, ebenso wie jene Blöchers,
am Freitag noch einmal im ganz besonderen Licht der Würdigung und der Ehrung
erscheinen. Sich in den Verdiensten der beiden Herren zu verlieren, hieße Eulen
nach Athen tragen. Wie sagt der Gastgeber sicherlich treffend? "Wenn ich zu
erzählen anfange, sitzen wir übermorgen noch da."
Auf dem Gelände der einstigen
Kellereimaschinen-Fabrik parken heute fast ausschließlich Opeler auf vermieteten
Plätzen. Senior Blöcher steht um vier Uhr auf, öffnet um sechs und schließt um
halb sieben Uhr abends. "Sein Hobby sind seine Parker", lässt Sohn Georg Blöcher
anklingen. Quittungen hierfür werden noch immer akkurat handschriftlich
ausgefertigt, und keiner weiß durch die Parker besser über die alltäglichen
Vorkommnisse im Werk Bescheid als "Halu" Blöcher. Opel bleibt eben (SC) Opel -
ein Leben lang. |
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