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Über Mitglieder des
RRK (2003)
Dr. Hanns Körbel |
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Er sah
Menschen immer ganzheitlich
Dr. Hanns
Körbel ist mit 59 Jahren gestorben |
la. - Er war Chef der ersten diabetologischen Schwerpunkt-Praxis in
Rüsselsheim, spezialisiert auf alles, was mit der tückischen Zuckerkrankheit
zusammenhängt. Er liebte Spaziergänge in der Einsamkeit, zeichnete mit dem
Bleistift ganz außerordentlich feine Landschaftsskizzen und ließ als Arzt
nie einen Zweifel daran, dass der Mensch ganzheitlich zu sehen sei, Körper
und Seele einander mithin bedingten: Am Montag ist Dr. Hanns Körbel im Alter
von 59 Jahren gestorben.
Der in Mainz geborene Facharzt für Allgemeinmedizin hatte sich 1981, nach
dem Studium von Pharmazie und Medizin an der Frankfurter Johann Wolfgang v.
Goethe-Universität, in Rüsselsheim niedergelassen. Mitglied im Bundesverband
der Hausärzte, Initiator eines Qualitätszirkels für Pharmako-Therapie in
Darmstadt, Mitglied der Betriebskommission am Rüsselsheimer Stadtkrankenhaus
- er lebte "für die Gesundheit des Anderen", wie es die Witwe des
Verstorbenen, Monika-Evita Körbel, und die beiden Töchter gegenüber der
"Main-Spitze" zum Ausdruck brachten.
Natürlich sah man ihn auch als RRK-Mitglied in der Tennisabteilung, als
Liebhaber von Natur und (als Pharmazeut) der heilenden Kraft der Botanik,
als jemanden, der sich bei handwerklicher Beschäftigung erholte und
ablenkte, aber sein Wirken galt ungeachtet all dessen dem Patienten. Als er
seine Praxis eröffnete, bestand ein ungeheurer Bedarf an diabetologischer
Hilfe und Aufklärung, ein Umstand, dem Dr. Körbel mit seinem Ärztlichen
Dienst Rechnung trug. "Er wollte", so sagte seine Frau, "besser helfen,
indem er sich selbst und Patienten schulte, damit sie zur Selbsthilfe würden
greifen können." Außerdem: "Er hat sein Leben lang studiert und
beispielsweise auch Qualifikationen in Sport- und Umweltmedizin erreicht."
Dr. Kamal Eslam vom Ärztenetz-Rhein-Main würdigte den Verstorbenen, der
am kommenden Mittwoch im Familiengrab in Gernsheim beigesetzt werden wird,
als "sehr angenehmen Kollegen mit hoher fachlicher Kompetenz". Man hatte
miteinander in der Betriebskommission des Krankenhauses gearbeitet.
Das Bestreben Dr. Körbels sei es dabei stets gewesen, "ärztliches Tun und
Zusammenhalten zu fördern". Er habe sich viele Jahre lang auch für die
Fortbildung im Groß-Gerauer Kreisverein der Ärzte verwendet. Dr. Eslam
charakterisierte die Arbeit seines verstorbenen Kollegen als "Bereicherung
für Rüsselsheim". Man beklage deshalb "einen Verlust für uns alle, und wir
werden Dr. Körbel sehr, sehr vermissen".
Nach den Worten von Willi Burgard, des Chefs der Rüsselsheimer
Krankenhausverwaltung, "verliert das Stadtkrankenhaus mit Dr. Körbel eine
Persönlichkeit, die dank ihrer fachlichen Kompetenz stets ein wertvoller
Ratgeber und maßgeblich an der Prägung unseres Hauses in der heutigen Form
beteiligt war".
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