Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Dr. Georg von Opel

Ein Elefant aus Bronze als Wanderpreis

 

Söhne Georg von Opels stiften 2001 Wanderpreis für Gießener Pfingstregatta

 

Der Gießener Regattaverein blickt mit Stolz auf seine Regattapreise. Wer schon einmal auf der dortigen Pfingstregatta gerudert hat, kennt die klangvollen Namen der Traditionsrennen. Ob Lahnpokal oder Großherzogsachter - diese Wettkämpfe haben schon immer im Blickpunkt der ruderinteressierten Öffentlichkeit gestanden.

Erstmals im Jahr 2001 wurde am Pfingstmontag um einen weiteren Wanderpreis gerudert. Ausgelobt für den Sieger im Männer-Doppelzweier trägt er den klangvollen Namen der Sportlegende Georg von Opel. Diesem großen Athleten, Konstrukteur und Sportfunktionär ist Gießen besonders verbunden. War er es doch, der die Lahnstädter 1953 anregte, den Regattatermin zu Pfingsten von der gerade wegen schwieriger Wasserbedingungen eingestellten Flörsheimer Pfingstregatta zu übernehmen. Carlo von Opel überreicht den "Georg von Opel-Preis" an Rolf Beck. Auf Anregung des Gießener Ruderenthusiasten Rolf Beck fanden sich die Söhne Georg von Opels bereit, der Pfingstregatta zu Ehren ihres Vaters einen Wanderpreis zu stiften. Dieser Preis - eine Bronzeplastik in Form eines Elefanten - erinnert an die großen Jahre der Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim, die als mehrfacher Deutscher Meister mit Georg von Opel an Bord an ihrem Schlachtruf "Jumbo!" zu erkennen war.

Der Festakt am Bootshaus der Gießener RG 1877 führte Prominenz aus Politik und Sport zusammen. Bei strahlendem Frühsommerwetter freuten sich die Veranstalter und Ehrengast Carlo von Opel besonders über den Gruß des neuen DRV-Vorstandes. Laudator Rolf Beck fasste die Verdienste Georg von Opels zusammen und konnte dabei auf einen Anknüpfungspunkt unter den Gästen bauen. Fritz Schüssler, Ehrenvorsitzender des Regattavereins und Seele der Gießener Pfingstregatta, war ein gut bekannter Weggefährte des damaligen Erfolgsruderers von Opel.

Ein Meister auf vielen Feldern

Ein Mann wie er suchte im deutschen Sport der Nachkriegszeit seinesgleichen. Georg von Opel, Spross der gleichnamigen Autodynastie, war mit über 100 Siegen in fast allen Bootsklassen einer der damals erfolgreichsten deutsche Ruderer. Daneben bewies er sich aber auch im Eishockey, als Schütze, beim Segelfliegen, als Reiter, Boxer und Tennisspieler sowie beim Automobil- und Motorradsport. In den fünfziger Jahren brach er fünf Auto-Geschwindigkeitsweltrekorde. Egal welcher Sport nun gerade für ihn im Vordergrund stand, strebte er in seiner von Freunden oft beschriebenen kämpferischen Art nach Überwindung der eigenen Grenzen. Und dennoch - sein Herz gehörte zeitlebens dem Rudersport. Hier hatte er große Momente erlebt, um die höchsten Weihen aber musste er sich durch den Krieg und dessen politische Folgen betrogen sehen. Die FAZ schrieb einmal: "Als er auf dem Höhepunkt seines ruderischen Könnens war, kam der Krieg dazwischen. 1948, mit Georg von Opel als dem wohl besten Skuller der Welt, durften die Deutschen bei den Olympischen Spielen von London nicht mitmachen. Später lief ihm die Zeit ... davon." Noch als Aktiver wurde Georg vom Opel 1949 zum zweiten Vorsitzenden des Deutschen Ruderverbandes gewählt. Das war der Einstieg in eine Funktionärslaufbahn, die ihn zur Präsidentschaft der Deutschen Olympischen Gesellschaft, in das NOK und das IOC führte. Er war Mitbegründer der Stiftung Deutsche Sporthilfe und auch der "Goldene Plan" zum Bau von Sportanlagen in der Bundesrepublik trug seine Handschrift. Von 1957 bis zu seinem Tod war er Präsident des Deutschen Schützenbundes. Auch im Bereich der Entwicklung technischer Verbesserungen des Bootsmaterials war Georg von Opel engagiert. Um seine Ideen besser verwirklichen zu können, gründete er 1947 die Frankfurter Bootswerft Opelit. Hier entstanden Innovationen, die den Rudersport verändert haben - der im Bug liegende Steuermann, die ersten Kunststoffboote, der Rollausleger und ein Prototyp der elektrischen Schlagzahl-Uhr. Georg von Opel starb am 14. August 1971.


 Georg von Opel in "seinem" Achter, dem "Opel-Achter", dem Achter der Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim, auf der Flörsheimer Pfingstregatta 1951 mit Wilfried Seipp, Adam Munk, Georg Schneider, Helmut Schwinn, René Kuhn, Georg Boller, Georg von Opel, Karl Bauer und Stm. Rolf Bopp