Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (1939)   

Irmgard von Opel, Georg von Opel

Hochzeit im Hause von Opel

Zwei Sportler heiraten

 

Von Paul Elschner (aus "Wassersport" 1939)

In der Familie von Opel hat am 28. April 1939 eine Vermählung stattgefunden, die weite Kreise interessiert. Handelt es sich doch hier um die Verbindung von zwei international bekannten Sportlern. Georg von Opel, einer der eifrigsten Vertreter des deutschen Rudersports auf ausländischen Regattabahnen, und die bekannte Turnierreiterin Irmgard von Opel haben den Bund fürs Leben geschlossen.

Irmgard von Opel und Georg von Opel heiraten und die Achterkollegen des Bräutigams, des Renngemeinschaftsachters Ruderverein Rüsselsheim - Rudergesellschaft Undine 1919 Rüsselsheim, sind bei der Hochzeitsfeier dabei.

Georg von Opel, der am 18. Mai 27 Jahre alt wird, ist der jüngste Sohn des verstorbenen Kommerzienrats Carl von Opel. Er hat die Liebe zum Wassersport vom Vater geerbt. Als vierzehnjähriger Schüler begann er das Rudern beim Ruderverein Rüsselsheim und brachte es nach vorangegangenen Erfolgen in einem Schülerradrennen und einem Reitturnier sofort zu den ersten Rudersiegen. Wenn er später als Jungmann nicht die Anfangserfolge hatte, die er mit Eifer und Fleiß anstrebte, so lag dies daran, dass ihm in den Jahren von 1930 und 1931 der richtige Ausbilder fehlte. Anders wurde dies, als Georg von Opel 1932 Gelegenheit hatte, den Rudersport in England zu studieren und in Eric Phelps, dem englischen Einermeister, einen Trainer zu finden, der ihm heute noch mehr als eine Lehrkraft ist. So kam es denn, daß der damals Neunzehnjährige den ersten seiner zwanzig offenen Skullbootsiege (als Mitglied des Thames RC) im Junioreiner in England gewann. Nun ging es rasch bergauf, und im gleichen Jahre gewann er auf der Themse noch drei weitere Rennen bei vier Starts.

In der Folgezeit ging Georg von Opel an größere Aufgaben heran. Er brachte es, wenn auch oft vom Pech verfolgt, zu einer Reihe stolzer Auslandserfolge. So siegte er u.a. im Königspokal-Einer in Gent, im Hollandbecher-Einer in Amsterdam und in den Viertelmeilen-Meisterschaften von Kanada (Toronto) und USA (Baltimore). Hier bezwang er u.a. den Diamond-Sculls-Sieger Joe Wright, die Meister von Kanada (Camphell), Frankreich (Banos), Belgien (Andersen) und Norwegen (Petersen). Auf deutschen Kampfbahnen kam er mit den bedeutendsten einheimischen Kräften, wie Gustav Schäfer und Herbert Buhtz, an den Start und erwies sich, vielfach auch bei den Meisterschafts-Rennen, schneller als Füth, Krakau, Kaidel und andere Skuller. Zu einem deutschen Meistertitel hat es bis jetzt zwar noch nicht gereicht, doch war er im Einer und Doppelzweier wiederholt Zweiter, so auch 1936 gegen den späteren Olympiasieger Schäfer. Ihm wäre es ohne weiteres möglich gewesen, sich anderen, leichteren Sportarten zuzuwenden, zumal er ein ebenso guter Autofahrer wie Skiläufer, Tennisspieler und vor allem ein geübter und preisgekrönter Schütze ist. Aber er blieb dem harten Rudersport mit all seinen Entsagungen in vorbildlicher Weise treu. Er hat bewiesen, dass mit eisernem Training, strenger Enthaltsamkeit, zäher Ausdauer, gepaart mit unbeugsamem Willen, der Erfolg nicht ausbleiben kann.

Irmgard von Opel ist die Tochter des verstorbenen Heinrich von Opel. Auch ihr Name hat in der internationalen Sportwelt einen hohen Klang. Ihre Tierliebe ist beinahe sprichwörtlich. Erhält doch der Araber-Schimmel "Effendi" (heute 32 Jahre alt), mit dem sie als 15-jährige ihren ersten Erfolg errang, bei ihr sein Gnadenbrot. Neben 35 Vollblut-Pferden im Gestüt Westerberg werden von ihr auch die bekannten Springpferde "Aristokrat", "Arnim" und "Nanuk" betreut. Den Höhepunkt ihrer reiterlichen Erfolge bildete wohl der Abschluss des Spring-Derbys 1934 in Hamburg, das sie auf "Nanuk" gewann. Mit diesem Pferd hält sie heute noch den Rekord, indem sie in Aachen den sensationellen Sprung über eine zwei Meter hohe Mauer ausführte. Auch in einer bedeutsamen Vielseitigkeitsprüfung in Wien dominierte sie mit "Nanuk". Aus der Vielzahl ihrer Erfolge seien abschließend die Siege im Kanonenspringen in Berlin und bei den Turnieren in Stresa, Rom, Amsterdam, Warschau, Genf und Luzern hervorgehoben. Die verschiedenen bestandenen Dressurprüfungen auf "Nanuk" und "Aristokrat" legen Zeugnis von ihrer besonderen Befähigung auf dem Gebiet des Reitsports ab. Daneben pflegt sie auch heute noch das Rudern und den Autosport. Als Ehrenvorsitzende des Frauen-RV Freiweg hat sie besonders die Frauenruderei in unserem Sportgau tatkräftig gefördert.

Irmgard von Opel, die Reiterin   >>>  
 

 

 

Georg von Opel, der Ruderer