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Über Mitglieder des
RRK (2008)
Fritz Schneider |
Fritz Schneider |
Noch einmal im Tor
Abschiedsspiel für Ehrenmitglied Fritz Schneider
Aus
"Main-Spitze" vom 12.01.2008
sl. RÜSSELSHEIM Es mag ja ein paar Tage lang her sein, das Fritz Schneider aktiv
zum Hockeyschläger gegriffen hat. Dennoch lässt es sich der Rüsselsheimer RK (RRK)
nicht nehmen, seinem Ehrenmitglied ein Abschiedsspiel auszurichten. Die A- und
B-Knaben mit Calvin Schneider, einer von sechs Enkeln des 73-Jährigen, eröffnen
am Samstag (13 Uhr/Sporthalle Dicker Busch) die Veranstaltung mit einem kurzen
Einlagespiel.
Direkt im Anschluss daran wird Fritz
Schneider, der sich beim RRK auch als Jugendtrainer und -leiter engagiert hat
und der Hockeyabteilung von 1990 bis 1999 vorstand, das Tor hüten. Die
Mannschaften werden aus Spielern und Spielerinnen gebildet, die einstmals von
Fritz Schneider trainiert beziehungsweise betreut worden sind. Um 16 Uhr
schließt sich das Bundesliga-Spiel zwischen den RRK-Herren und Rot-Weiß München
an.
Mit 73 Jahren im
Hockeytor
Sportler: Fritz
Schneider bestreitet heute sein Abschiedsspiel – Hockeysport der Nachbarstadt
geprägt – In der Welt herumgekommen
Fritz Schneider wird
mit den Senioren des RRK Hessenpokalsieger
1983/1984 (hinten: Winfried Cezanne, Michael Heuß, Martin Müller,
Rolf Dauber, Rainer Seifert, Wolfgang Beck; vorn: Manfred Liebig,
Fritz Schneider, Rüdiger Weidmann) |
Von Rüdiger
Koslowski (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 12.01.2008)
RAUNHEIM. „Einen Helm
hatte ein Torwart damals nicht“, lacht Fritz Schneider. Mit einem Helm konnten
sich die Torleute erst Anfang der 1970er Jahre vor der Wucht eines kräftigen
Schusses schützen. An den Beinen trugen die Tormänner Segeltuchschienen. Fritz
Schneider trug Gartenhandschuhe von seinem Vater. Die wurden innen mit Stoff
ausgepolstert. Derart ausgerüstet spielte der heute 73 Jahre alte Schneider die
ersten zwei Jahre als Torwart in der Jugend des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK)
Hockey auf einem Spielfeld am Mainufer. Seinen ersten Schläger besitzt er heute
noch.
Am Samstag gibt der in der Opelstadt
aufgewachsene und seit 1969 in Raunheim lebende Fritz Schneider in der
Sporthalle der Rüsselsheimer Alexander-von-Humboldt-Schule sein Abschiedsspiel.
Er wird das Tor hüten, weil er noch einmal in einer richtigen Torwartausrüstung
im Kasten stehen wollte. Um 13 Uhr ist der Auftakt mit einem Jugendspiel, gegen
14 Uhr betritt Fritz Schneider den Hallenboden.
Als er sich 1947 als 13-jähriger
Jungspund in der Hockeyabteilung anmeldete, weil dort auch seine Freunde mit
einem Holzschläger dem Ball hinterher jagten, konnten freilich weder er noch
seine Kameraden ahnen, welche ehrenamtliche Karriere er über die Jahre hinlegen
wird. Jugendtrainer, Jugendleiter und Schriftführer der Hockeyabteilung des RRK,
stellvertretender Abteilungsleiter und Vorsitzender der Abteilung,
internationaler Schiedsrichter, Mitglied im Jugendausschuss und Jugendwart im
Hessischen Hockeyverband.
Mit seinen Auszeichnungen kann er
eine ganze Wohnzimmerwand schmücken: Bronzene Plakette der Stadt Rüsselsheim,
Ehrenbrief der Stadt Rüsselsheim, Ehrennadel in Silber des RRK, Leistungsnadel
in Gold des RRK, Ehrennadel in Bronze, Silber und Gold des Hessischen
Hockeyverbandes, goldene Leistungsnadel des Hessischen Hockeyverbandes, zwei
Ehrennadeln des Landessportbundes, Ehrenbrief des Landes Hessen sowie die
silberne und goldene Nadel des Deutschen Hockey Bundes. Nur bei sportlichen
Erfolgen muss Fritz Schneider fast passen. In seiner aktiven Zeit spielte der
RRK keine Meisterschaftsrunden. Erst 1985 holte er mit den Senioren in der Halle
den Hessenmeistertitel.
Ein Höhepunkt seiner vielen Jahre im
Hockeysport waren Anfang der 70er Jahre die Reisen auf den afrikanischen
Kontinent. Als Schiedsrichter und Begleiter der ersten Mannschaften betrat er
den Boden von Kenia, Rhodesien und Südafrika. „Vor 30 Jahren war das ein
Abenteuer“, erinnert sich Fritz Schneider gerne.
Er ruderte auch eine kurze Zeit. Aber
nicht zuletzt die Reisen waren es denn auch, die ihn sich für das Hockeyspielen
und gegen den Rudersport entscheiden ließen. „Wir jungen Menschen wollten raus
und das Hockeyspielen hat uns die Möglichkeit gegeben“, berichtet er. Die ersten
beiden Jahre hütete der junge Fritz Schneider das Tor. Dann trieb es ihn hinaus
in Richtung gegnerisches Tor und er spielte später viele Jahre als linker Läufer
in der ersten Mannschaft. Dort war er übrigens bereits als 15-jähriger Junge
Ersatzspieler. Schon mit 17 Jahren übernahm Fritz Schneider das Jugendtraining
und ein Jahr später wurde er zum Jugendleiter gewählt. Die Gründe für sein
Engagement erinnern an das Dilemma, in dem sich auch heute viele Vereine
befinden: „Es war keiner mehr da, der sich kümmerte“. Die Jugend wäre
auseinander gefallen, sagt der Mann, der 1958 sogar seinen Platz in der ersten
Mannschaft aufgegeben hat, damit er sich mehr um die Vereinsjugend kümmern
konnte.
Enkel trifft beim Abschied von "Fritz Hockey"
Aus
"Main-Spitze" vom 17.01.2008
hjs.
RÜSSELSHEIM Zu seinem Abschiedsspiel war er dorthin zurückgekehrt, wo alles
seinen Anfang genommen hatte: Fritz Schneider stand mit 73 Jahren noch einmal im
Hockey-Tor und durfte sich zur Krönung des Nachmittags über einen Sieg freuen.
Mit 8:7 Treffern gewann das Team des langjährigen Abteilungsleiters des
Rüsselsheimer RK die Partie, zu der sich ehemalige Schützlinge des
RRK-Ehrenmitglieds eingefunden hatten, darunter der langjährige Libero Manfred
"Polo" Liebig und der heutige Trainer Volker Schädel. Mit Ursula Alt und Annette
Susenburger standen auch zwei Mitglieder des Damenteams auf dem Platz, dessen
Neugründung Schneider Anfang der 70er-Jahre maßgeblich initiiert hatte. Dass
Enkel Calvin zu den Torschützen der siegreichen Mannschaft gehörte, freute
"Fritz Hockey" natürlich besonders.
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Abschiedsspiel "Fritz Schneider" am 12.
Januar 2008 (hinten: Glenn Eifert, Volker Schädel, Bernhard Schramek, Ursula
Alt, ..., Sebastian Körber, Annette Susenburger; vorn: Willi Schwanke,
Simone Schneider, Calvin
Schneider, Fritz Schneider, Manfred Liebig, Hans-Jürgen Schlicht, Sven
Schlicht,
Thomas Susenburger) |
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