Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Jochen Heinz, Fritz Schmidt jr.


Von ersten Schraubereien im Keller zur Reportage in "Schöner Wohnen"

Jochen Heinz und Fritz Schmidt jr. haben sich mit ihrer Firma einen Namen gemacht

Von CORINNA BROD (aus "Main-Spitze" vom 20.01.1996)
 

 

Mit Schrottplatzschraubereien im elterlichen Keller fing es irgendwann einmal an. Am Anfang waren es Mofas, dann Autos und später Kerzenständer. Mittlerweile scheint es, als seien Federvieh und Licht zur Spezialität der Metallkünstler Jochen Heinz und Fritz Schmidt geworden, die seit einigen Jahren unter dem Firmennamen "Josch Metallgestaltung" sehr erfolgreich in der Taunusstraße arbeiten.

Beinahe klingt es wie die Erfolgsstory schlechthin: Ganz so wie beim gerne zitierten Tellerwäscher, ist es den beiden Diplom-Ingenieuren allerdings nicht ergangen. Sicherlich spielte auch der Zufall eine große Rolle, doch hauptsächlich Ideen, Phantasie und gute Ausführung führten dazu, daß sie mittlerweile sämtliche Lampen für einen großen Kinobetreiber designen und fertigen. In der Nähe sind sie im "Kinopolis" im Main-Taunus-Zentrum zu bewundern, wo Jochen Heinz und Fritz Schmidt sechs verschiedene Lampentypen für die zwölf Kinosäle kreierten. Die Herstellung von Lampen macht inzwischen fast die Hälfte des Geschäftes aus. Offenbar, so Fritz Schmidt, habe sich da eine Marktlücke auf getan.

Fritz Schmidt jr. (links) und Jochen Heinz bei der Arbeit

Doch nur Lampen wollen die beiden nicht machen. Schließlich ist es die Vielfalt, die sie reizt. Garderoben, Vordächer, witzig gestylte Infowände - die Palette ist vielfältig und wird ständig erweitert. Oft sind es die Wünsche von Kunden, die zu Neuem führen. So war es auch beim Federvieh: Eine Oma, die Eulen sammelte, sollte beschenkt werden. "Macht doch mal eine Metalleule", wünschte sich ein Kunde. Der Auftrag wurde angenommen, die originelle Eule aus gebogenem Metall kam gut an. Es entstanden ein Geier, ein Flamingo, ein Specht.

Dann wieder ein Zufall: Fritz Schmidt lernte bei einem Hockey-Turnier eine Redakteurin von "Schöner Wohnen" kennen und erzählte von seiner Arbeit. Unter der Rubrik "Design" ist nun in der Januar-Ausgabe eine ganze Fotoseite über die beiden Rüsselsheimer zu finden. In Farbe und mit Adressangabe, was natürlich zu weiteren Aufträgen führte, die mittlerweile per Fax eingehen.

Arbeitsintensiv und zeitaufwendig ist ihr Job. Wurden in den Anfangszeiten Kunden auch mal etwas längere Lieferzeiten genannt, um den Eindruck zu erwecken, die Firma sei ausgelastet, sind es mittlerweile tatsächlich mindestens sechs Wochen die vergehen, bis ein Auftrag ausgeführt werden kann.

An Expansion denken Schmidt und Heinz dennoch nur auf der räumlichen Schiene. Eine zusätzliche Kraft gibt es im Betrieb, doch mehr sollen es nur in Stoßzeiten werden, schließlich wollen die Metallbauer nicht den Überblick verlieren, sondern genießen es, daß sie von der Buchhaltung bis zum Schweißen alles selbst machen. Die räumliche Enge in ihrer Werkstatt ist da schon eine größeres Problem. Oft genug müssen Objekte gefertigt werden, die die Dimensionen des Raumes weit überschreiten. Die Arbeit wird dann in den Hof verlegt, aber auch von dort mußte bereits die Metallwand für den Brunnen im Rathausinnenhof per Kran abtransportiert werden. Ansonsten fahren die beiden Handwerker ihre Objekte mit einem restaurierten Opel Blitz durch die Lande.

Zurück an den Schreibtisch wollen beide nicht mehr. Während Jochen Heinz zwei Jahre in seinem Beruf arbeitete, war für Fritz Schmidt von Anfang an klar, daß er das Schweißgerät nie mit Telefon und Computer tauschen wollte. Zur Zeit läuft es für die beiden ja auch "super gut", vielleicht ist es eines Tages so weit, daß sie nur einen Tag pro Woche arbeiten müssen. Aber das ist unwahrscheinlich, schließlich sind beide so voller Tatendrang, daß es sie es kaum geregelt bekommen, den vereinbarten halben Tag pro Woche freizumachen.