Während seiner zwölfjährigen aktiven
Sportkarriere in der Ersten Herrenmannschaft des RRK war "Fritzi" Schmidt
immer ein großer Kämpfer. Das Bild zeigt ihn im Jahr 1986 im
Bundesligaspiel gegen Stuttgart. |
Ein ungewöhnliches Hockey-Abschiedsspiel wurde dem langjährigen Kapitän des
inzwischen sowohl auf dem Feld als auch in der Halle wieder erstklassigen
Rüsselsheimer RK zuteil. "Fritzi" Schmidt wurde erst unmittelbar vor dem Anpfiff
von seinen ehemaligen Mannschaftskameraden abgeholt und stand dann auf der einen
Seite des Platzes - mutterseelenallein - dem aktuellen RRK-Team gegenüber.
Schmidt erwartete, daß er eine Halbzeit mit ehemaligen Weggefährten aus den 80er
Jahren spielen und dann in die von Berti Rauth trainierte aktuelle erste
Mannschaft überwechseln würde. Doch anstatt "alter Kämpen" wie Harald
Eisenacher, Norbert Boll, Paul Anagnostou, Alfred Segner, Rainer Seifert,
Ralf-Peter Rausch oder "Polo" Liebig, von denen sich aber einige zum Zuschauen
eingefunden hatten, erschien völlig überraschend ein Großteil der Mitspieler,
mit denen "Fritzi" 1991 bei der Universiade in Sheffield die Silbermedaille
errungen hatten.
Schmidt, der es im Gegensatz zu
seinem weitaus berühmteren gleichnamigen Vater ("Schimmi") nie zu einem deutschen Meisterschaftstitel ("Ich bin in die falsche
Zeit hineingeboren worden.") oder einem Einsatz in der Nationalmannschaft
gebracht hatte, war völlig perplex, die damaligen Teamgefährten - noch dazu in
Originaltrikots - wiederzusehen. Gestandene Bundesligaspieler, wie Thomas Gunst
(Dürkheim), die Kölner Matthias Krause und Heiko Rott, Torwart Axel Schwarz oder
auch der Hanauer Harald Koch gaben sich die Ehre und boten den etwa 50
erschienenen Zuschauern teilweise "Zauberhockey".
Der Bäckersohn aus der Alten Kirchstraße
"glänzte" wie in alten Zeiten und erzielte - per Strafecke - den 1:1-Ausgleich.
Nach dem 2:1-Pausenstand für die "Universiade-Truppe"
erhöhte diese sogar auf 4:1, ehe der Ruder-Klub - bei dem der dreifache
Torschütze Holger Kraft herausragte - noch zum 4:4-Ausgleich kam. Die letzte
Viertelstunde wechselte Fritz Schmidt "die Fronten" und stand zusammen mit dem
nach Berlin gewechselten Thomas Bischoff in der RRK-Zweitliga-Meisterelf.
"Ich habe mich wahnsinnig über das Engagement der Sheffield-Leute gefreut. Denn
die an eine Olympiade in Miniaturform erinnernde Universiade war für mich ein
stark prägendes Erlebnis während meiner Studentenzeit", war der selbstständige
Metallgestalter auch noch nach durchzechter Nacht überaus "happy". Organisiert
hatten das Spektakel RRK-Kapitän Jens George und "Oldie" Klaus Eberts. In
Zukunft wird der inzwischen 30jährige Fritz Schmidt, der seine Karriere nach
zwölf Jahren in der ersten Mannschaft im Herbst 1993 beendet hatte, weiterhin
das Ib-Oberligateam des RRK verstärken.
Die Erinnerungen an Bundesligazeit, Universiade und das spezielle Abschiedsspiel
werden "Fritzi" auf seinem Weg begleiten.