Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 1. März 1982
(pp). Vor dem
gestrigen Spiel gegen den Limburger HC galt es für den Rüsselsheimer RK und
dessen Anhänger Abschied zu nehmen von einem Mann, der 1958 sein erstes Spiel
bei den Aktiven des RRK bestritt und seitdem Hockeygeschichte schrieb. Fritz
Schmidt hatte sich entschlossen, den Schläger endgültig an den Nagel zu hängen
und bestritt somit gegen Limburg sein letztes Spiel auf Rüsselsheimer Boden. Zum
letzten Punktspiel am kommenden Wochenende in München wird er allerdings noch
einmal mit einlaufen.
Schmidt kann auf
eine erfolgreiche Karriere zurückblicken, in der er mit dem RRK acht deutsche
Meisterschaften errang, mit der Nationalmannschaft je einmal in Feld und Halle
Europameister wurde und an drei Olympischen Spielen teilnahm. Beim bisher
größten Erfolg der Hockey-Nationalmannschaft, dem Olympiasieg 1972 in München,
musste er allerdings zusehen. Kurz vor dem olympischen Turnier brach er sich
nämlich in einem Trainingsspiel die Hand und konnte so nicht mitwirken.
Aus "Main-Spitze"
vom 1. März 1982
(pp). - Im letzten
Heimspiel der Hallenhockey-Bundesliga, Gruppe Süd, musste sich der Rüsselsheimer
RK gestern nachmittag in der Köbelhalle vor etwa 700 Zuschauern dem Limburger HC
mit 10:15 (4:5) geschlagen geben. In diesem Spiel ging es ja praktisch um nichts
mehr, da die Limburger bereits als Gruppensieger und Teilnehmer an den
Endrundenspielen in Hannover feststanden und die Rüsselsheimer wussten, dass sie
nach dem Erfolg der Frankenthaler in Heidelberg auch theoretisch keine Chance
mehr auf den zweiten Platz hatten.
So gab man bei den
Rüsselsheimern auch den jungen Nachwuchsspielern Fritz Schmidt jun. und
Anagnostou die Chance zum ersten Einsatz in der Bundesliga zu kommen, zumal der
gesperrte Krehl und Rauth, der die Mädchen bei der deutschen Meisterschaft in
Lübeck betreute, fehlten. Für Fritz Schmidt sen. ging somit in seinem letzten
Spiel auf Rüsselsheimer Boden doch noch ein schon lange gehegter Wunsch in
Erfüllung. Er durfte erstmals in einem Punktspiel mit seinem Sohn
zusammenspielen.
Vor dem Anpfiff
wurde Schmidt offiziell verabschiedet. Hockey-Abteilungsleiter Wolfgang Vorfalt
dankte ihm mit bewegten Worten für alles, was er für den RRK geleistet hat und
überreichte ihm einen großen Blumenstrauß. Schmidt zeigte sich in spaßiger Form
von dieser Ehrung überrascht, da er eigentlich noch ein bisschen weiterspielen
wollte, aber wenn man das hier jetzt schon mache, dann müsse er halt aufhören.
Die Limburger sahen
in dem Aufeinandertreffen mit den Rüsselsheimern eine willkommene Probe für die
Endrundenspiele, wogegen der Ruderklub seinem Publikum zeigen wollte, was er
wirklich kann, nachdem man während dieser Saison zu Hause selten überzeugen
konnte. Sieht man einmal von den ersten zwanzig Minuten ab, als die Gastgeber
mit 4:1 in Führung gingen, so gelang dies den Rüsselsheimern im Endeffekt aber
auch diesmal nicht. In der restlichen Zeit agierten die Gäste aus Limburg doch
klar überlegen und die Opelstädter mussten sich am Ende gar gefallen lassen,
dass die Lahnstädter mit ihnen praktisch Katz und Maus spielten. Bis zur Pause
wandelten sie den Rückstand schon in eine 5:4-Führung um und nachdem der RRK
nach Wiederbeginn noch bis zum 6:7 mithalten konnte, fiel die Entscheidung, als
die Lahnstädter bis zur 52. Minute auf 12:6 davonzogen. Vor allem der alles
überragende Stefan Blöcher war es hier, der den Alleinunterhalter spielte und
der RRK-Deckungsreihe ein ums andere mal das Nachsehen gab. In den letzten
sieben Minuten fielen dann noch sieben Tore, vier für Rüsselsheim und drei auf
der Gegenseite für Limburg.
RRK: Frank,
Ruthmann (n.e.); Hagemann, Schmidt sen., Schmidt jun., Manthei (3 Tore), Segner
(3), Müller (1), Seifert (2), Anagnostou (1).
Die Limburger
Treffer erzielten Blöcher (5), E. Schmidt (4), Knapp (3), Müller (2) und
Friedrich.