Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2014)                                  

Florian Westermann

Hofft, dass der RRK bald seinen Nachfolger präsentieren kann: Florian Westermann.

 

 

 

 

 

"Die Mädels brauchen Planungssicherheit"

Florian Westermann nimmt als Trainer der RRK-Damen für seinen Berufsweg einiges mit / Vereinsleben und Familie sehr vermisst

Das Gespräch führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 26. April 2014)
 

Eigentlich hätte am 31. März Schluss sein sollen. Zu diesem Datum lief der Vertrag aus, der Hockeytrainer Florian Westermann ab 1. November 2012 an den Rüsselsheimer RK gebunden hatte. Nach 14 Monaten am Untermain reichte der 31-Jährige Ende Dezember seine Kündigung ein, um ab 1. April ein deutlich lukrativeres Arbeitsangebot seines Heimatvereins DHC Hannover annehmen zu können. Knapp vier Wochen nach seinem offiziell letzten Arbeitstag steht der Niedersachse an diesem Wochenende noch einmal neben der Seitenlinie und coacht die RRK-Frauen bei den abschließenden Bundesliga-Saisonspielen in Hamburg. Vor dem inoffiziellen Ausstand stand Westermann Rede und Antwort.

Herr Westermann, mit welchen Gefühlen setzen Sie sich am Wochenende zum RRK-Damenteam in Richtung Hamburg in Bewegung?

Mit einem guten Gefühl. Wir haben trotz der schwierigen Situation vor den letzten beiden Spielen den Klassenerhalt gesichert und fahren nun nach Hamburg, um uns mit einer guten Leistung aus der Saison zu verabschieden. Sicherlich würde ich mich sehr freuen, wenn wir gerade das letzte Spiel gegen Klipper, welches gleichzeitig mein letzter Auftritt für den RRK ist, mit einem Sieg beenden.

Unabhängig vom Ausgang der beiden letzten Bundesligaspiele – fällt der Abschied leichter, weil die Abstiegsgefahr längst gebannt ist?

Das ist ganz sicher so. Schließlich will man sich ja vernünftig verabschieden. Und wenn man gesichert im Mittelfeld steht, kann man das auch.

Sie hatten neben den beiden letzten Saisonpartien bei ihrem neuen Arbeitgeber erwirkt, die RRK-Damen Anfang April auch im Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Neuss zu coachen, wurden dann aber trotz Anreise aus Hannover plötzlich nicht mehr „gebraucht“. Wie hat das auf Sie gewirkt?

Dass ich an diesem Spieltag nach Rüsselsheim kommen würde, war ja schon länger geplant, weil es nach dem Spiel eine kleine Verabschiedung für mich gab. Außerdem wirke ich immer noch sehr aktiv im Hintergrund und bereite alle Videos für die Mädels vor. Somit war ich also nicht ganz umsonst da.

Bei Ihrer Zusage in Rüsselsheim hatten Sie bestimmt vor, länger als 17 Monate zu bleiben. Waren wirklich ausschließlich finanzielle Aspekte verantwortlich, dass Sie nun ab April wieder in Hannover leben und arbeiten?

Ja, das stimmt. Eigentlich bin ich jemand, der ungerne alle zwei Jahre seinen Arbeitgeber wechselt. Jedoch hat mir einfach auch neben dem Finanziellen das Leben außerhalb des Berufs gefehlt, meine Freunde und die Familie eben. Dies war aufgrund meiner Arbeitszeiten fast nie möglich. Meine Freundin, die ich seit einem halben Jahr habe, hat mich aber sehr unterstützt und somit den Wohlfühlfaktor schon erhöht.

Gibt es etwas, was Sie konkret beim RRK vermisst haben?

Natürlich das Vereinsleben. Ich komme aus Vereinen, in denen das Klubleben großgeschrieben wird. Dies war in Rüsselsheim leider nur bedingt möglich. Ausschlaggebend dafür ist sicherlich, dass hier nicht wirklich über ein "Clubhaus" vorhanden ist.

Sie sind 31 Jahre alt und ein vergleichsweise junger Trainer. Wenn Sie persönlich Bilanz ziehen – hat es sich vorbehaltlos gelohnt, beim Rüsselsheimer RK angeheuert zu haben?

Die knapp zwei Jahre in Rüsselsheim haben mich sportlich enorm weiterentwickelt. Ich habe jede Menge Erfahrungen sammeln dürfen, die mich auf meinem Berufsweg sicher nach vorne bringen. Hier sei auch noch mal hervorgehoben, dass mir die sportliche Zusammenarbeit mit allen meinen Teams und Helfern sehr viel Spaß gemacht hat.

Sie wissen um den engen finanziellen Rahmen beim RRK. Müssen die Spielerinnen und Fans nach den Erfahrungen mit Benedikt Schmidt-Busse und Ihnen vielleicht damit leben, dass Trainer nur noch so lange hier bleiben, bis jemand mit einem besseren Angebot rüberkommt?

Grundsätzlich ist der Trainermarkt nun mal sehr knapp besetzt. Es müssen sicherlich Wege und Möglichkeiten in Rüsselsheim gesucht werden, um ein vernünftiges, sportliches Konzept mit dem dazu passenden Trainer zu entwickeln.

Bekanntlich konnte bislang noch kein Nachfolger für Sie präsentiert werden. Wie wichtig ist es, dass das Team möglichst bald weiß, wie und vor allem mit wem es weitergeht?

Hierbei gilt natürlich – je früher desto besser, vor allem wegen der sehr langen Pause. Die Mädels brauchen Planungssicherheit, insbesondere wenn berufliche Entscheidungen anstehen. Ich hoffe sehr, dass schnell eine gute Lösung gefunden wird.

Sind Sie heute noch genauso sicher, wie bei Ihrem Dienstantritt, dass der Rüsselsheimer RK dauerhaft zu den besten Adressen in Deutschland zählen wird?

Der RRK ist immer noch eine der besten Adressen in Hockey-Deutschland. Es muss nur viel dafür getan werden, um diesen Status nicht zu verlieren. Aber das ist sicher nicht nur in Rüsselsheim so. Jeder Verein, der den Anspruch hat, in der Bundesliga zu spielen, muss eine Menge dafür tun, nicht zuletzt finanziell. Ich wünsche dem RRK nur das Beste und hoffe, dass weiter auf höchstem Niveau am Sommerdamm gespielt wird.