Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (1998)   

Eva Hagenbäumer

 

Baldige Rückkehr gilt als ausgemacht

Die langjährige RRK-Leistungsträgerin Eva Hagenbäumer wechselt zu Klipper Hamburg

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 01.12.1998)
 

Die Freie und Hansestadt Hamburg scheint auch für langjährige Mitglieder der Hockeyabteilung des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) zunehmend interessanter zu werden. Nach Jens George, der seit April für den Club an der Alster um Bundesligapunkte kämpft und inzwischen dort auch als Damentrainer fungiert, hat nun der Hockey- und Tennis-Club Klipper seinen Kader mit einem namhaften Zugang aus Hessen verstärkt - Eva Hagenbäumer.

Den entscheidenden Ausschlag für den für viele überraschenden Orts- und Vereinswechsel der 31 Jahre alten Aufbauspielerin, die nach dem Ausscheiden im DM-Viertelfinale ihren angekündigten Ausstieg beim RRK in die Tat umgesetzt hatte, gab die Zusage des Arbeitgebers, ihre Stelle als Krankengymnastin beim Olympiastützpunkt in Frankfurt ein Jahr freihalten zu wollen. Entsprechend soll das Engagement beim Tabellenführer der Bundesliga, Gruppe Nord, das im Januar anläuft, auch auf 1999 befristet bleiben.

Bei einem Vorbereitungsturnier auf die Hallenrunde in Hamburg war sie von Klipper-Mitgliedern umworben worden. "Die Stadt hat mich schon immer gereizt. Und natürlich tut es gut, wenn jemand so starkes Interesse an einem zeigt", sagt sie. Losgelöst von der angenehmen Aussicht, außer einer Wohnung vom Verein auch einen Job vermittelt zu bekommen, seien private Kontakte entscheidend gewesen. Neben einigen langjährigen Mitstreiterinnen im Nationalteam steht mit Susi Müller eine frühere RRK-Vereinskameradin im Aufgebot von Klipper-Trainer Markku Slawyk. Und mit dessen Ehefrau Gabi ist Eva Hagenbäumer befreundet, seitdem beide an Pfingsten beim WM-Seniorenturnier in Utrecht im gleichen Team mit Erfolg zum Schläger griffen.

Daß der Hamburger Trainer in einer Presseerklärung Eva Hagenbäumer als "eine spielerische wie menschliche Verstärkung" seines Teams bezeichnete, ist nachvollziehbar. Nachdem sie im Alter von 17 Jahren vom Wiesbadener THC nach Rüsselsheim gekommen war, hatte sie dank ihrer kämpferischen Qualitäten an allen Erfolgen des RRK großen Anteil. Neun deutsche Meisterschaften sowie zehn Europapokalsiege dürften Eva Hagenbäumer zu einer der erfolgreichsten nationalen Hockeyspielerinnen gemacht haben. Nach 140 Einsätzen für die DHB-Auswahl hatte sie ihre internationale Laufbahn, die 1992 vom Gewinn der olympischen Silbermedaille in Barcelona gekrönt wurde, nach den Spielen in Atlanta beendet.

Eine baldige Rückkehr Eva Hagenbäumers an die langjährige Wirkungsstätte gilt dennoch als ausgemacht. Am 21. und 22. Februar wird der deutsche Meister in der Walter-Köbel-Halle ermittelt. Ein Aufeinandertreffen mit dem RRK ist momentan zwar nicht sonderlich wahrscheinlich, aber auch nicht unmöglich. Und dann? "Das wäre sicherlich nicht ganz so schön. Aber deshalb wünsche ich meinem alten Team doch nichts Schlechtes".


Aus "Darmstädter Echo" vom 02.12.1998:

Eva Hagenbäumer verläßt den Rüsselsheimer RK, weil die Stadt Hamburg die Hockeyspielerin reizt

(dpa/kal). Die frühere Hockey-Nationalspielerin Eva Hagenbäumer wechselt vom Rüsselsheimer RK zum Klipper THC Hamburg. Die 31 Jahre alte Abwehrspielerin steht ab Januar 1999 für den Rest der Hallensaison zur Verfügung und wird mindestens ein Jahr bei den Hanseatinnen bleiben. Der Vorjahresdritte Klipper steht nach vier Spieltagen ohne Punktverlust an der Tabellenspitze der Nord-Bundesliga. Eva Hagenbäumer hatte nach dem Ende der Feldsaison mit dem Leistungssport aufgehört. In der vor zwei Wochen begonnenen Hallen-Bundesliga hatte sie kein Spiel mehr für den Rüsselsheimer RK  bestritten.

Eva Hagenbäumer dachte nicht daran, eine neue Hockeykarriere zu starten. "Wenn man schon etwas älter ist, fällt es schwer, sich mit einer so jungen Mannschaft zu identifizieren, wie sie derzeit gerade in Rüsselsheim spielt", empfindet die 140malige Nationalspielerin den Generationsunterschied als gravierend. Anders orientieren wollte sie sich nach ihrer Hockeykarriere - da kam das Klipper-Angebot dazwischen. "Ich wollte im Prinzip mit dem Hockey aufhören, aber das Angebot von Klipper hat mich gereizt. Und es ist auch der Reiz der Stadt Hamburg, dem ich gefolgt bin. Ich wollte schon immer einmal in eine Großstadt", gibt sie zu. Die Hamburger werden ihr bei der Job- und Wohnungssuche behilflich sein.

Die Krankengymnastin erhielt von ihrem Arbeitgeber, dem Olympia-Stützpunkt in Frankfurt, eine Freigabe für ein Jahr mit der Option auf Wiedereinstellung. "Nach einem Jahr sehe ich dann weiter", möchte sie vorerst nicht in die fernere Zukunft blicken.

Eva Hagenbäumer erzielte in 140 Länderspielen vier Tore, der Höhepunkt ihrer Karriere war 1992 der Gewinn der Silbermedaille bei Olympia in Barcelona. 1991 wurde sie Vize-Europameisterin, 1995 EM-Dritte. Nach Olympia in Atlanta 1996 beendete sie ihre Laufbahn in der DHB-Auswahl. Mit dem Rüsselsheimer RK gewann sie neun deutsche Meistertitel in der Halle und auf dem Feld, dazu zweimal auf dem Feld den Europapokal der Landesmeister.