Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (1998)                                         

Eva Hagenbäumer

Nachgefragt bei Eva Hagenbäumer

"Ich bin kein Typ, der halbe Sachen macht"

Die Fragen stellte Ulrich Fried (aus "FAZ" vom 17.02.1998)
 

Sie sind mit 31 Jahren die älteste Spielerin der Rüsselsheimer Mannschaft. Dennoch konnte man in Hamburg deutlich erkennen, daß Einsatzbereitschaft und Erfolgswille nicht gelitten haben. Wie kommt's?

Ich denke, daß für mich die Vereinsmannschaft immer einen ganz besonderen Stellenwert hatte. Auf der anderen Seite entspricht die Art, wie ich spiele, meinem Typ. Als nicht ganz so filigrane Spielerin mußte ich kämpferisch halt immer alles geben. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Daß das Endspiel so deutlich vom RRK gewonnen wurde, hat viele überrascht. Sie auch?

Auf alle Fälle. Nach dem starken Halbfinale, das die Berlinerinnen gespielt haben, hatte ich Bedenken, ob wir das hinkriegen würden. Das Wissen um die Stärken der Berliner Mannschaft hat dann wohl auch dazu geführt, daß die Konzentration bei uns bis zum Schluß nicht gelitten hat.

Die RRK-Damenmannschaft für die Feldrunde 1998 (hinten: Physio Hanne Zöller, Betreuer Thomas Blivier, Trainer Berti Rauth, Denise Klecker; davor: Mandy Haase, Britta Becker, Eva Hagenbäumer, Tanja Dickenscheid, Nicole Hardt, Sybille Breivogel, Sina Fröhlich; vorn: Lena Schüder, Nathalie Bischel, Nina Günther, Marja Busch, Jennifer Lutz, Jana Schwärzel, Lisa Jacobi)

Hat der fünfte Hallentitel für Sie persönlich einen höheren Stellenwert als die anderen?

Allenfalls deshalb, weil wir vier Jahre auf nationaler Ebene nichts mehr gewonnen hatten. Ansonsten sind für mich alle Titelgewinne gleichwertig, wobei der erste schon irgendwie etwas Besonderes war.

Trotz Ihrer herausragenden Vorstellung, speziell im Finale, soll dies Ihre letzte Hallensaison gewesen sein. Stimmt das?

Den richtigen Zeitpunkt für den Absprung zu finden ist schwer. Nach Atlanta habe ich international aufgehört und mir überlegt, wie ich meine Laufbahn weiter austrudeln lassen könnte. Und nachdem ich zuletzt mitbekommen habe, wie zum Teil über ältere Spielerinnen gelästert worden ist, habe ich mir gesagt, daß mir das nicht passieren soll. Zumal ich in dieser Runde bisweilen den Eindruck hatte, daß es nicht mehr richtig läuft.

Könnte es eine Möglichkeit sein, die Entscheidung zu widerrufen, wenn Sie das Trainingspensum etwas herunterfahren?

Auf keinen Fall. Ich bin kein Typ, der halbe Sachen macht. Ich brauche das Training, um meine Leistung zu bringen. Wenn ich nur noch einmal pro Woche trainieren würde, hätte ich spätestens in einem halben Jahr so abgebaut, daß es keinen Spaß mehr machen würde.

Trainer Berti Rauth hat den Versuch angekündigt, Sie zum Weitermachen überreden zu wollen.

Der Berti hat natürlich eine gewisse Art, wie er einem Honig um den Mund schmieren kann. Daß er sich in meinem Fall etwas Neues einfallen läßt, kann ich mir nicht vorstellen. Mit 31 weiß ich schon lange, daß niemand unersetzbar ist.

Das Europapokalturnier der Landesmeister über Ostern in London wollen Sie auf alle Fälle noch mitmachen. Wovon hängt ab, ob Sie die Bundesligasaison auf dem Feld dranhängen werden?

In erster Linie davon, wie wir da abschneiden und wie ich mit meiner eigenen Leistung zufrieden bin. Wenn es gut läuft und soviel Spaß macht wie jetzt in Hamburg, dann werde ich diese Runde wohl noch durchziehen. Vorausgesetzt, im Training wird auch dann gut gearbeitet, wenn unsere Nationalspielerinnen und der Berti wegen der WM-Vorbereitung nicht da sind.

Wenn im Herbst Schluß mit dem Leistungshockey sein soll, wie soll dann die sportliche Zukunft aussehen?

Da ich etwas zum Abreagieren brauche, werde ich keinesfalls ganz aufhören und wohl ab und zu am Training teilnehmen. Und wenn in unserer zweiten Mannschaft noch ein paar Ältere mitmachen, mit denen man sich auch nett unterhalten kann, spiele ich vielleicht da ein bißchen mit. Ich spiele zwar auch ein bißchen Golf, aber irgendwie ist das für mich kein richtiger Sport.

Könnten Sie sich vorstellen, sich mit Ihrer Erfahrung eventuell einmal als Trainerin irgendwo einzubringen?

Ich glaube nicht, daß ich der richtige Typ dafür bin, um einer Gruppe etwas zu vermitteln. Ich habe das früher schon einmal probiert und mich dabei total fertiggemacht.