Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Eva-Maria Frank

25 Hockey-Länderspiele hat Eva Frank vom Rüsselsheimer RK bereits absolviert. Beim Finalturnier der World-League in Argentinien sind sechs weitere hinzugekommen.

 

 

 

 

 

 

Kein Tor und keine Mitbringsel

Für RRK-Kapitänin Eva Frank war das Weltliga-Finalturnier mit dem Hockey-Nationalteam kein Erfolg

Das Gespräch führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 18.12.2013)
 

Gestern ging‘s mit dem älteren Bruder in Mainz zum Shoppen. Die leise Hoffnung, die knapp zwei Wochen in Argentinien auch zum Erwerb des einen oder anderen Weihnachtsmitbringsels nutzen zu können, hatte sich nämlich nicht erfüllt. Und auch sportlich ist das Weltliga-Finalturnier in Tucumán offenbar nicht zur Zufriedenheit von Eva Frank verlaufen. Die 24 Jahre alte Spielführerin des Hockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK belegte bei ihrem Comeback nach fast zweijähriger Abwesenheit mit dem Nationalteam Rang sieben unter acht Teams. Immerhin war es in der südlichen Hälfte des Erdballs schön warm, zum Teil mit 45 Grad sogar unerträglich heiß. Fünf Tage nach der Rückkehr ins kalte Deutschland wartete das erste Punktspiel der Hallensaison auf die Mainzer Biologiestudentin.

Frau Frank, was war für Sie weniger gut zu händeln – die klimatische Veränderung oder der fast nahtlose Übergang vom Feld- zum Hallenschläger?

Anstrengender für den Kopf war die Umstellung vom Feld auf die Halle. Am Dienstag bin ich gelandet, am Mittwoch war ich das erste Mal im Hallentraining – und das bei einem komplett neuen Spielsystem. Von einer Kapitänin wird ja immer erwartet, dass sie vorangeht, aber diesmal hatte ich außer ein paar Videos fast keine Ahnung von nichts. Das mit dem Wetter nimmt man da eher so nebenher in Kauf.

Die DHB-Frauen haben das Weltturnier als Siebte oder auch Vorletzte beendet. Ist das zufriedenstellend oder hattet Ihr mehr erwartet?

Ich glaube nicht, dass das irgendjemanden zufriedengestellt hat. Wir alle hatten uns trotz eines deutlich veränderten Teams mehr erhofft. Aber obwohl wir bestimmt auch einige gute Spiele gemacht und im Viertelfinale gegen Australien sehr unglücklich im Penaltyschießen verloren haben, hat man insgesamt schon gemerkt, dass wir nicht so da waren, wie andere.

Und wie fällt die persönliche Bilanz der A-Länderspiele 26 bis 31 aus?

Geht so. Anders als beim RRK habe ich im Nationalteam im Sturm gespielt, und wenn es im Team nicht so gut läuft, dann kriegt man vorne halt kaum mal einen Ball. Ich aber bekomme nur dann richtig Sicherheit in mein Spiel, wenn ich oft am Ball bin. Deshalb bin ich mit meiner Turnierleistung auch nicht zufrieden. Am besten lief es noch gegen Australien und im zweiten Spiel gegen Korea.

In besagtem Spiel um Platz sieben gegen Korea wurde Ihnen Ihr siebter Länderspieltreffer durch die Schlusssirene vom Schläger genommen. Kann man sich auch ohne Torerfolg für weitere Einsätze im Nationalteam empfehlen?

Ich denke, dass das schon unabhängig davon gehen kann. Allerdings drängt man sich mit Toren natürlich mehr auf. Letztlich ist mir in Argentinien beides nicht gelungen, obwohl ich wirklich in guter Stimmung da hingefahren bin. Aber man hat schon gemerkt, dass viele andere in diesem Jahr schon zwei internationale Turniere gespielt hatten. Die taktischen Anforderungen auf diesem Niveau sind schon sehr hoch.

Ist Olympia 2016 in Rio für Sie aktuell mehr oder weniger in den Fokus gerückt?

Das kann ich momentan so nicht sagen, muss mir in nächster Zeit erst mal Gedanken machen. Und die Gespräche mit dem Bundestrainer stehen auch noch aus. Hinzu kommt, dass ich nächstes Jahr meine Abschlussprüfung an der Uni ablegen und mit meiner Diplomarbeit beginnen will.

Am vergangenen Wochenende hat die Bundesliga-Hallensaison begonnen – mit vier Toren von Ihnen beim 5:4-Heimsieg über Eintracht Frankfurt. Was trauen Sie dem einmal verjüngten und stark umgebauten RRK-Team zu?

Das ist ganz schwer zu sagen. Ich denke aber, dass es in der aktuellen Besetzung schwierig wird, oben reinzukommen. Es war deshalb wichtig, gegen die Eintracht schon mal die ersten drei Punkte geholt zu haben; und nun müssen wir beim SC 80 Frankfurt nachlegen. Auch wenn unsere Jungen wirklich ganz toll mitziehen, nervt es schon extrem, dass immer wieder gestandene Kräfte wegbrechen und neu aufgebaut werden muss.

In der Halle greift in dieser Saison ja die Versuchsregel mit nur noch vier statt fünf Feldspielerinnen. Was war schlimmer für Sie, selbst Teil des neuen Systems zu sein, das sehr an Handball erinnert, oder zuzuschauen?

Also, zuzugucken finde ich schlimmer. Wir haben im Verein schon diskutiert, dass die Angriffe unbedingt in einer bestimmten Zeit abgeschlossen werden müssten. Da das so jedenfalls wirklich nicht schön anzusehen ist, hoffe ich sehr, dass noch was passiert.


"Es wird schwer, zur WM zu kommen"

Eva Frank ist mit ihrer Leistung beim World-League-Finale in Argentinien nicht zufrieden – "Cooles Erlebnis"

Von Heiko Weissinger (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 13. Dezember 2013)

Mit der eigenen Leistung war die Rüsselsheimer Hockey-Nationalspielerin Eva Frank beim World-League-Finale in Tucumán nicht zufrieden. "Aber in Argentinien Hockey zu spielen, ist ein cooles Erlebnis", sagt die 24-Jährige.

Sechsmal in acht Tagen griff Eva Frank mit ihren Kolleginnen der Nationalmannschaft in Argentinien zum Schläger. In der Vorrunde unterlagen die Deutschen der Niederlande (0:6) sowie England (1:3) und holten ein 2:2 gegen Südkorea. Sein bestes Spiel zeigte das Team von Bundestrainer Jamilon Mülders dann im Viertelfinale gegen Australien, das es erst nach Penaltyschießen mit 2:4 (1:1) verlor. In der Runde um die Plätze fünf bis acht folgte ein 1:3 gegen China, ehe Südkorea im Spiel um Platz sieben mit 7:4 bezwungen wurde.

 "Wir haben teilweise gut gespielt, aber nicht die Ergebnisse erzielt, die wir uns erhofft hatten", sagt Eva Frank. "Allerdings hat sich die Mannschaft nach der 0:6-Klatsche zum Auftakt gegen Holland im Turnierverlauf weiterentwickelt – bis zu unserem besten Spiel im Viertelfinale gegen Australien."

Eva Frank zählte trotz ihrer 25 Länderspiele zu den sieben relativ unerfahrenen Spielerinnen, die Jamilon Mülders in Argentinien ausgiebig testete, um Erkenntnisse für die Zusammenstellung des WM-Kaders 2014 zu gewinnen. Mit ihren Einsatzzeiten war die Spielführerin des Rüsselsheimer RK denn auch zufrieden: "Wir haben im Sturm mit zwei Blocks gespielt und regelmäßig in Fünf-Minuten-Abständen durchgewechselt." So stand Eva Frank rund die Hälfte der Spielzeit auf dem Feld. "Mehr wäre auch nicht drin gewesen bei den wahnsinnigen Temperaturen." Gegen Australien seien immerhin 45 Grad im Schatten gemessen worden.

Ein Gespräch mit dem Bundestrainer steht noch aus, doch Eva Frank selbst ist mit ihrer Leistung nicht zufrieden. "Ich bin nicht richtig reingekommen, wollte mehr Akzente setzen, aber im Sturm war es auch schwierig, weil man wenig Bälle bekommen hat." Woran es lag? "Das kann ich gar nicht sagen." Ein Sprung nach vorne in der Nationalmannschaftskarriere seien ihre Auftritte beim World-League-Finale jedenfalls nicht gewesen: "Es wird schwer für mich, 2014 zur WM zu kommen, davon bin ich noch ein Stück weit entfernt."

Eine "tolle Erfahrung, die richtig Spaß gemacht hat" waren die Tage in Argentinien dennoch. "Die Zuschauer dort sind hockeyverrückt. Man wird gefeiert wie ein Star, was man von Deutschland gar nicht kennt."

Nach knapp dreißigstündiger Rückreise landete Eva Frank am Dienstag wieder in Frankfurt – "platt und müde". Doch der Kräfteverschleiß ist im Hinblick auf die am Samstag für den RRK mit dem Spiel beim TSV Mannheim startende Hallensaison der Hockey-Bundesliga das kleinere Problem. "Bis zum Wochenende werde ich wieder relativ erholt sein. Schwerer wiegt, dass ich kaum Hallentraining hatte." Einmal vor der Abreise nach Südamerika und zweimal in dieser Woche: "Da werde ich ein, zwei Wochen brauchen, bis ich wieder drin bin, und in den ersten Spielen nicht so eine große Rolle einnehmen können."

Die Aussichten in der Hallensaison 2013/14 kann Eva Frank noch nicht richtig einschätzen. "Es wird mit unserer jungen Mannschaft schwer, oben mitzuspielen, aber nach unten dürfte auch keine Gefahr aufkommen." Weil Spielerinnen wie Vera Battenberg, Marilena Krauss und Kimberly Körbel auf die Hallenrunde verzichteten und der Kader deshalb nicht so breit sei, "tue ich mir schwer zu sagen: Wir wollen ins Viertelfinale kommen." Die RRK-Spielerinnen hätten aber gut trainiert, "und die Ergebnisse in der Vorbereitung waren zufriedenstellend."


Mülders: Positive Entwicklung seiner Hockey-Damen

Aus "Westfälische Nachrichten" vom 6. Dezember 2013

Trotz des Ausscheidens im Titelkampf in der World League ist Hockey-Bundestrainer Jamilon Mülders stolz auf die Fortschritte in der deutschen Damen-Nationalmannschaft.

"Die Entwicklung, die diese junge Truppe in diesem Turnier genommen hat, ist toll und genau das, was wir wollten", sagte Mülders. Nach dem Gewinn des EM-Championats im Sommer in Belgien nahm der Behrmann-Nachfolger sieben unerfahrene Spielerinnen mit nach Argentinien − und damit auch ganz bewusst Rückschläge in Kauf.

"Die klare Ansage war, dass wir hier ein gutes Viertelfinale spielen wollten. Das haben wir gemacht. Von daher bin ich nicht nur zufrieden, sondern total glücklich", sagte der 39-Jährige nach der starken Mannschaftsleistung gegen den Mitfavoriten Australien. Das Team vom fünften Kontinent siegte erst im Penaltyschießen 4:2, in der regulären Spielzeit hatten die Deutschen beim 1:1 gut mitgehalten.

Die deutsche Damen-Nationalmannschaft in Tucumán, hier mit Eva Frank, Lena Jacobi, Pia-Sophie Oldhafer, Charlotte Stapenhorst, Janne Müller-Wieland, Marie Mävers, Lea Stöckel, Franzisca Hauke, Lena Andersch, Hannah Krüger, Katharina Otte und Eileen Hoffmann.  

Während Australien ebenso wie England, Gastgeber Argentinien und Topfavorit Niederlande um den Titel kämpft, geht es für die Deutschen in der Runde um die Plätze fünf bis acht weiter. Dort spielen auch Neuseeland, Südkorea und China, das am Samstag nächster deutscher Gegner ist. Dabei muss die DHB-Elf auch im fünften Turniermatch zur Mittagszeit bei rund 35 Grad antreten. Immerhin: Das letzte Testspiel gegen die Chinesinnen wurde in Tucumán 5:3 gewonnen.


Kampf um Stammplatz in Argentinien

RRK-Spielerin Eva Frank tritt mit dem Nationalteam beim Finalturnier der World-League an – Start am Samstag

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 27. November 2013

pp - Mit der deutschen Frauenhockey-Nationalmannschaft befindet sich Eva Frank (Rüsselsheimer RK) derzeit in Argentinien. Dort beginnt am Samstag das Finalturnier der World-League.

Für die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK steht am 14. Dezember beim TSV Mannheim das erste Punktspiel in der Hallen-Bundesliga Süd an. Einen Tag später folgt zu Hause das Hessenderby gegen die Frankfurter Eintracht.

Während für ihre Teamkolleginnen unter Trainer Florian Westermann also längst die heiße Vorbereitungsphase unter dem Dach begonnen hat, ist RRK-Nationalspielerin Eva Frank im fernen Südamerika noch tüchtig mit "Freilufthockey" beschäftigt: Die in Mainz beheimatete Mittelfeldspielerin gehört beim hochklassig besetzten Finalturnier der World-League im argentinischen Tucumán zum 18-köpfigen Kader der deutschen Nationalmannschaft.

Erster Vorrundengegner von Europameister Deutschland ist am Samstag (30.) Olympiasieger Niederlande, der momentan die Weltrangliste anführt. Einen Tag später geht es gegen Südkorea, ehe am 3. Dezember die Gruppenspiele gegen England abgeschlossen werden. Im anderen Pool treffen der amtierende Weltmeister Argentinien, Neuseeland, Australien und China aufeinander. Alle acht Nationalteams bleiben nach der Vorrunde im Rennen: Im Viertelfinale am 5. Dezember treffen die beiden Ersten auf die Letzten der jeweils anderen Gruppe, während die Zweiten und Dritten überkreuz die restlichen zwei Teilnehmer für das Halbfinale (7.) ausspielen. Finalspieltag ist dann der 8. Dezember.

Da bei diesem Turnier sämtliche acht Plätze ausgespielt werden, müssen alle Mannschaften binnen acht Tagen sechs Spiele bestreiten. "Für unsere Spielerinnen stellt dieser Termin-Wahnsinn nur eine Woche vor dem Hallenstart natürlich eine enorme Belastung dar", gibt Bundestrainer Jamilon Mülders zu. Dennoch stuft er das Championat in Argentinien als echten Härtetest im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 2014 in Den Haag ein.

Mülders will dabei einiges ausprobieren. Gegenüber der für seine Schützlinge im August ungemein erfolgreich verlaufenen Europameisterschaft (6:4-Finalsieg nach Penaltyschießen gegen England) hat er den Kader auf sieben Positionen verändert. Einigen "absolut gesetzten Team-Größen" gönnt er in der eng getakteten WM-Vorbereitung eine Verschnaufpause und gibt dafür Nachwuchskräften eine Chance. "Ich freue mich sehr auf die Neuen und bin gespannt, wie die sich machen", sagt der Bundestrainer.

Als Nachwuchskraft kann die 24-jährige Eva Frank vom Rüsselsheimer RK nicht mehr bezeichnet werden. Immerhin hat sie schon 25 Länderspiele auf dem Buckel, in denen sie sechs Tore erzielte. Das letzte steuerte sie Mitte November in Mannheim beim 3:1-Testspielsieg gegen England bei. Zu den gesetzten Stammkräften der deutschen Nationalmannschaft zählt die Leistungsträgerin des RRK allerdings auch (noch) nicht. Eva Frank muss demnach in Argentinien um einen Stammplatz kämpfen und Jamilon Mülders mit starken Leistungen überzeugen.

Die Teilnahme am World-League-Finale ist zwar ein Höhepunkt ihrer bisherigen Hockeykarriere. Doch eine Weltmeisterschaft wäre noch einmal eine Steigerung. Da könnte die Rüsselsheimer Mittelfeldstrategin zudem der Erfüllung eines weiteren Traumes einen gewichtigen Schritt näher kommen: Allzu fern sind die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro ja auch nicht mehr.


Auf dem Weg nach Argentinien

Eva Frank spielt mit deutscher Hockey-Nationalmannschaft ab 30. November das World-League-Finalturnier

Aus "Main-Spitze" vom 26.11.2013

(sl). Nach etwa zweijähriger Abstinenz ist Eva Frank in den Kreis der Hockey-Nationalmannschaft zurückgekehrt, nachdem Bundestrainer Jamilon Mülders die Spielführerin des Rüsselsheimer RK (RRK) für das World-League-Finalturnier im argentinischen Tucumán (30. November bis 8. Dezember) nominiert hat. Die 24-Jährige hat sich beim abschließenden Lehrgang in Mannheim, in den drei Länderspiele gegen England integriert waren, mit ihren Toren fünf und sechs im National-Dress zurückgemeldet. Der Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes waren zwei 3:1-Erfolge geglückt. Das erste Duell indes war allerdings 1:3 verloren gegangen.

Die deutsche Mannschaft hat sich gestern auf den Weg nach Südamerika gemacht, wo sie im ersten Spiel am 30. November auf den Olympiasieger und WM-Zweiten Niederlande trifft. Es folgen in der Gruppenphase Partien gegen den Olympia-Achten Südkorea (1. Dezember) und den WM-Dritten England (3. Dezember, jeweils 11.30 Uhr). Die zweite Staffel bilden Weltmeister Argentinien, Neuseeland, Australien und China. Die Zwischenrunde wird am 5. Dezember ausgespielt. Am 7. und 8. Dezember folgen Halbfinale, Finale und die Platzierungsspiele.

Gleich zwei Engländerinnen versuchen, Eva Frank vom Ball zu trennen.


Sinneswandel nach Olympia-Debakel

Aus "Rhein-Neckar-Zeitung" vom 14. November 2013

(miwi) Einen Kurzlehrgang mit 28 Spielerinnen hielt Hockey-Bundestrainer Jamilon Mülders von Montag bis gestern auf der Anlage des Mannheimer HC ab, in den drei Testländerspiele gegen Großbritannien eingebettet waren. 3:1 (3:1) gewann die DHB-Auswahl gestern die abschließende Begegnung und gestaltete die Gesamtbilanz nach einem 1:3 und einem 3:1 damit positiv. Für Mülders waren die nackten Resultate aber nicht wichtig, für ihn zählt die Entwicklung seiner Mannschaft.

In elf Tagen fliegt der Bundestrainer mit seiner Mannschaft nach Argentinien, wo am 30. November das Finale der World League startet. Die acht besten Teams der Welt kämpfen dabei um den Titel dieses neu geschaffenen Wettbewerbs, der für das deutsche Team allerdings nur eine Durchgangsstation darstellt. Das Ziel ist die Weltmeisterschaft im nächsten Juni in der Nähe von Den Haag (Niederlande). "Darauf ist alles ausgerichtet", sagte Mülders nach dem gestrigen Erfolg, den Eileen Hoffmann, Charlotte Stapenhorst und Eva Frank mit ihren Toren bereits in der ersten Halbzeit sicherstellten.

Beim Lehrgang auf dem Gelände des MHC, bei dem Mülders die Möglichkeit nutzte, wegen der modernen Traglufthalle auch im herbstlichen Mannheim im Trockenen auf einem Großfeld trainieren und spielen zu können, waren nicht nur die 18 Akteurinnen dabei, die in Argentinien an den Start gehen. "Wir wollen uns immer weiter entwickeln und haben in allen Bereichen noch Luft nach oben", stand die Feinarbeit im Vordergrund.

Jamilon Mülders gehört nicht zu den Trainern, die ihr Schaffen auf das nächste Spiel oder den nächsten Höhepunkt ausrichten. Dem Weltmeister von 2002 geht es vielmehr um das Fortkommen jeder einzelnen Spielerin und damit dem der gesamten Mannschaft. Mülders sieht Lehrgänge wie den in Mannheim als Chance, ein Team zu formen, das dauerhaft internationales Top-Niveau darstellt.

Gleiches gilt für die World League in Argentinien. "Das ist für uns ein absolutes Lernturnier"; sagt der Bundestrainer. Deshalb hat er auch nicht das aktuell stärkste Aufgebot nominiert, sondern eines, in dem Talente die Möglichkeit bekommen, sich auf hohem Niveau zu beweisen. Cecile Pieper vom Mannheimer HC zum Beispiel, die gegen Großbritannien ihre ersten A-Länderspiele absolvierte und in Argentinien das Rüstzeug erhalten soll, um auch in Den Haag eine Alternative zu sein. "Ich kann zur WM nur Spielerinnen mitnehmen, die bereits ein großes Turnier gespielt haben", sagte Mülders nüchtern. Das Treffen der besten acht Teams der Welt als Übungslauf sehen und angehen − das kann nur ernsthaft in Betracht ziehen, wer vom eigenen Tun vollends überzeugt ist.

Und wer bereits auf Erfolge zurückblicken kann, die gelassener machen. Bei der Europameisterschaft im August in Belgien holten die deutschen Damen überraschend den Titel und offenbarten dabei, dass Mülders mit seiner Idee richtig liegt. Offiziell seit Jahresbeginn ist der neue Chef im Amt und übernahm nach dem desaströses Auftritt der Mannschaft bei den Olympischen Spielen in London einen Scherbenhaufen. "Inzwischen will wieder jeder in der Nationalmannschaft spielen und kommt gerne her", beschrieb der Coach den Sinneswandel unter den deutschen Auswahlspielerinnen.


Frauen-Bundestrainer Mülders benennt Aufgebot

Aus "Handelsblatt" vom 27.09.2013

Frauen-Bundestrainer Jamilon Mülders hat frühzeitig den 18-köpfigen Kader für das Finalturnier der Hockey-World-League (30. November bis 8. Dezember in Tucumán/Argentinien) benannt. Im Vergleich zum Team, das bei der Europameisterschaft im belgischen Boom den Titel geholt hatte, veränderte der 37-Jährige das Aufgebot auf sieben Positionen. Unter anderem bekommen mit Cécile Pieper und Charlotte Stapenhorst zwei Debütantinnen die Chance, sich bei dem letzten wichtigen Event vor der WM 2014 in Den Haag auf höchstem internationalen Niveau zu beweisen.

"Mir ist wichtig zu betonen, dass wir nicht alles umwerfen", sagte Mülders: "Das ist ein wichtiger Härtetest vor der Weltmeisterschaft." Die hohe Belastung mache eine Rotation jedoch unausweichlich. Torfrau Kim Platten erhält daher neben den Stammspielerinnen Nina Hasselmann, Jennifer Plass und Maike Stöckel eine Pause.

Der Kader für das Finalturnier der World League in Argentinien: Tor: Barbara Vogel (Berliner HC), Victoria Wiedermann (Eintracht Braunschweig); Feld: Lena Andersch (Berliner HC), Tina Bachmann (Oranje Zwart), Eva Frank (Rüsselsheimer RK), Franzisca Hauke (Rot-Weiss Köln), Eileen Hoffmann (UHC Hamburg), Lena Jacobi (Berliner HC), Hannah Krüger (Münchner SC), Marie Mävers (UHC Hamburg), Julia Müller (SV Kampong), Janne Müller-Wieland (UHC Hamburg), Pia-Sophie Oldhafer (Eintr. Braunschweig), Katharina Otte (Berliner HC), Cécile Pieper (Mannheimer HC), Charlotte Stapenhorst (TuS Lichterfelde), Lea Stöckel (Rot-Weiss Köln), Jana Teschke (UHC Hamburg).