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Bernd Funke (aus "https://www.allgemeine-zeitung.de" vom 9. November
2021)
MAINZ. Der
zweite Preisträger des mit 10.000 Euro dotierten Hochgesand-Preises für
Pathologie, Dr. Markus Eckstein, musste der durch Luis Borig musikalisch
begleiteten feierlichen Preisübergabe in der Steinhalle des Landesmuseums
fernbleiben. Per Videokonferenz wurde der 31-Jährige aus selbst gewählter
häuslicher Quarantäne zugeschaltet, in die sich Eckstein begeben hatte, nachdem
bei ihm trotz dreifacher Impfung Corona-Symptome aufgetreten waren.
Aus fünf "hoch
qualifizierten Bewerbungen" hatte sich das Stiftungskuratorium, so führte Prof.
Wilfried Roth, der Direktor des Mainzer Instituts für Pathologie der Unimedizin,
aus, einstimmig für Eckstein vom Pathologischen Institut der Unimedizin Erlangen
entschieden. Dessen Arbeit "Was wir aus der Entstehung des Harnblasenkarzinoms
für unsere Patienten lernen können" wurde durch Ecksteins Chef, Prof. Arndt
Hartmann, vorgestellt und von Eckstein selbst per Live-Schalte erläutert. Der
Preis, den Eva Hochgesand vom Stiftungsvorstand stellvertretend an Hartmann
übergab, wird dieser in Erlangen an den Preisträger weiterreichen. Als "Zeugnis
der Wertschätzung für Wissenschaftler" bezeichnete Festredner Peter Krawietz vor
hochkarätigem Publikum die große Anzahl von Preisen, die in Mainz vergeben wird.
Der ehemalige
Kulturdezernent stellte Mainz in einem liebenswerten Gedicht über die Geschichte
der Stadt vor ("Ich habe mich selbst zitiert") und machte auf die Leistungen von
Wissenschaftsgrößen wie Leibnitz, Niklas Vogt oder Sömmerring aufmerksam, deren
Namen mit der Stadt verbunden sind. Diese Verbundenheit mit der Stadt Mainz
zeichnete auch den Namensgeber der Stiftung, Dr. Jakob Hochgesand, aus. Dessen
Nachfahre, der Vorstandsvorsitzende der 2016 gegründeten Hochgesand-Stiftung für
Pathologe, Prof. Peter Hochgesand, würdigte seinen Ur-ur-Großonkel, den Mainzer
Ehrenbürger Medizinalrat Dr. Jakob Hochgesand (1814 – 1904), der 26 Jahre
Direktor des damaligen Städtischen Krankenhauses in Mainz war. Jakob Hochgesand
stiftete der Stadt einen Großteil seines Vermögens mit der Maßgabe, davon das
erste Institut für Pathologie und Bakteriologie zu bauen. Es wurde 1914
eingeweiht. In der Oberstadt wurde eine Straße nach ihm benannt.