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Über Mitglieder des
RRK (1992)
Denise Klecker |
Aus dem Schatten in die Fußstapfen
RRK-Juniorin Denise Klecker mit dem
Hockey-Nationalteam Europameisterin
Aus "Main-Spitze" vom 8. September 1992 kri. - Nun ist sie endgültig aus dem Schatten ihrer berühmten
Klubkameradinnen heraus- und in deren Fußstapfen getreten, die Denise Klecker.
Was zuvor bereits Anke Wild, Eva Hagenbäumer, Bianca Weiß und Tanja Dickenscheid
vergönnt war, schaffte die 20jährige Abwehrspezialistin des Rüsselsheimer RK nun
auch. In der schottischen Metropole Edinburgh nutzte das
Juniorinnen-Nationalteam des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) die Gunst der Stunde
und verteidigte den vor vier Jahren in Paris zurückgeholten EM-Titel
erfolgreich. Im Endspiel der sieben Tage währenden Titelkämpfe besiegte die
Mannschaft des scheidenden Trainers Michael Willemsen (Hamburg) den ebenfalls
dreimaligen Europameister Niederlande mit 2:1 (0:1) Toren.
Groß war der Jubel und ausgelassen die Freude nach dem Schlusspfiff, und auch
Denise Klecker konnte unbeschwert mitfeiern. Schließlich war ihr Lapsus im
Endspiel ohne Folgen geblieben. Bei einem 0:1-Rückstand hatte die RRK-Spielerin
nämlich einen Siebenmeter in der ersten Halbzeit nicht zum Ausgleich nutzen
können. Julia Backhaus (Uhlenhorst Mülheim) in der 55. Spielminute und die
Gladbacherin Steffi Kraus 14 Sekunden vor Schluss sorgten dann aber doch noch
dafür, dass Denise Klecker der berühmte Stein vom Herzen fiel.
Und überhaupt: bis auf diesen Fehlschuss im Endspiel gab es an den Leistungen der
Rüsselsheimerin bei der siebten EM-Auflage überhaupt nichts zu bemängeln. Denise
gehörte von Beginn an zu den Leistungsträgerinnen im DHB-Team, war stets in der
ersten Elf zu finden und trug sich obendrein auch noch in die Torschützenliste
ein. In der Vorrunde erzielte die Freundin von RRK-Nationaltorwart Christopher
Reitz beide Tore zum wichtigen 2:1-Erfolg über Gastgeber Schottland, der das Tor
ins Halbfinale öffnete. Zuvor hatten die DHB-Juniorinnen gegen die Niederlande
1:2 verloren und Irland 7:0 abgekanzelt. Spannend verlief die
Vorschlussrundenpartie gegen Spanien. Nach Beendigung der regulären Spielzeit
stand es 1:1, womit ‒ im Juniorenbereich üblich ‒ sogleich ein
Siebenmeterschießen fällig wurde. Hier zeigten sich die Deutschen nervenstärker,
trafen viermal ‒ darunter auch Denise Klecker ‒ und nahmen mit dem 4:1-Sieg
Revanche für die Finalniederlage der DHB-Damen bei den Olympischen Spielen in
Barcelona.
7.
EUROPAMEISTERSCHAFT DER JUNIORINNEN IN EDINBURGH
Deutsches Team
stürmte im Trotzgefühl zum Titel
Aus "Deutsche
Hockey Zeitung" vom 10. September 1992
Die deutsche
Nationalmannschaft gewann in Edinburgh die 7. Feld-Europameisterschaft der
Juniorinnen. Im Endspiel besiegte das DHB-Team die Niederlande mit 2:1 Toren.
Dritter wurde Spanien, das England im Spiel um die Bronzemedaille mit 3:1 Toren
schlug. Für Deutschland war es nach 1977, 1979 und 1988 der vierte EM-Titel.
Den verdienten
Endspielsieg der deutschen U21-Vertretung konnten am Ende auch die
Holländerinnen nicht anfechten. Das Oranje-Team hatte wohl über die gesamte
Turnierwoche hinweg die beständigere Leistung auf hohem Niveau gezeigt, aber im
Finale konnte der holländische Nachwuchs seine Tagesform lange nicht so gut auf
den Punkt hin optimieren, wie das beim deutschen Team der Fall war. Die beste
Turnierleistung hatten sich die deutschen Spielerinnen bis zum Schluss
aufgehoben.
Vielleicht war der
Glanzakt zum Schluss auch ein Nebenprodukt eines Umstandes, der bisher wohl
einzigartig in der jüngeren Geschichte der deutschen Hockey-Nationalteams ist.
Der verantwortliche Trainer der deutschen Juniorinnen, Michael Willemsen,
betreute die Mannschaft nur bis zum Halbfinale. Dann trat der Hamburger die
Heimreise an, um seinen eigentlichen Fulltimejob als Trainer der
Zweitliga-Herren des UHC Hamburg nachzukommen. Willemsen coachte seine
Aufstiegsambitionen tragende Vereinself in einem Meisterschaftsspiel der 2.
Bundesliga, das zur selben Zeit wie das EM-Finale stattfand. Eine Spielverlegung
der Bundesligapartie war gescheitert.
"Es wurde mir von
meinem Arbeitgeber UHC freigestellt, ob ich bis zum Ende bei der EM bleiben
möchte oder nicht. Aber ich sah mich bei unserem UHC-Herrenteam im Wort. Zudem
hat mich der Club in den letzten beiden Jahren, in denen ich in meiner
Nebentätigkeit als Honorartrainer für den DHB tätig war, schon zusammengerechnet
rund vier Monate freigestellt", nimmt Willemsen seinen Arbeitgeber in Schutz,
der bei grober Betrachtung in den Verdacht geraten könnte, gegenüber dem Trainer
und auch dem Deutschen Hockey-Bund zum Spielverderber geworden zu sein.
Der 32jährige
Willemsen kam letztlich auch zu der Entscheidung, vorzeitig zurückreisen zu
können, weil er das Juniorinnen-Team in guten Händen wusste: beim hauptamtlichen
Juniorinnen-Bundestrainer Heino Knuf, der eigentlich erst nach der EM den
C-Kader vollverantwortlich übernehmen sollte und nun in Schottland den
vorgezogenen Einstand beging. Knuf: "Da wir beiden Trainer schon vor und auch
während der EM sehr intensiv mit dieser Mannschaft zusammenarbeiteten, war es
eine tragbare Notlösung."
Die beiden Trainer
setzten auch auf einen gewissen psychologischen und emotionalen Effekt. Erst
nach dem siegreichen Halbfinalspiel gegen Spanien am Freitagnachmittag
informierte Michael Willemsen das Team von seinem Entschluss: "Wir haben uns
überlegt, wie wir die Nachricht der Mannschaft am besten nahebringen können."
Den Jetzt-erst-recht-Effekt wollte der Coach herauskitzeln. "Zuerst war es ein
Schock für uns alle. Aber dann haben wir gesagt, dass wir es jetzt erst recht
wissen wollen. Gut, dass wir mit Heino Knuf einen hervorragenden Vertreter
hatten. Ohne Trainer, der uns genau gekannt hätte, wäre es sicher nichts mit dem
Titel geworden", fasste Torfrau Alexandra Schmidt die Stimmung der Spielerinnen
zusammen. Und schließlich Heino Knuf: "Ein Riesenkompliment an die Mannschaft,
wie sie diese Nachricht nach erster Entrüstung weggesteckt hat und sich dann
ganz der Konzentration auf das Endspiel widmen konnte."
Denise
Klecker im Finale um die Deutsche Feldhockey-Meisterschaft 1992, RRK gegen
RTHC Leverkusen, das der RRK mit 1:0 gewinnt. Hier die spielentscheidende
Szene aus dem Finale, die zum Siebenmeter führt (Sybille Breivogel, Denise
Klecker, Tanja Dickenscheid), den Britta Becker sicher verwandelt. |
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Juniorinnen-Europameisterschaft 1992
in Schottland: Das siegreiche deutsche Team (hinten: Bundestrainer
Heino Knuf, Steffi Krauß, Masseur Hans-Georg Horn, Cornelia Schmidt,
Imke Rottgardt, Betreuerin Elli Weiße, Arzt Reinhardt Vogel,
Co-Trainer Werner Wiedersich; davor: Kapitänin Antje Knechten,
Friederike Barth, Manuela Schneider, Julia Backhaus, Vanessa
Schmoranzer; davor: Philippa Suxdorf, Andrea Feuerstack, Ilhem
Merabet, Inga Müller, Melanie Taube, Denise Klecker; vorn die beiden
Torhüterinnen Alexandra Schmidt und Julia Bingel) |
Ein Topspiel zum Auftakt
Juniorinnen-EM
in Edinburgh mit Denise Klecker
Aus "Main-Spitze"
vom 28. August 1992
st — Gleich mit dem
Topspiel gegen die Niederlande beginnt für die deutsche
Juniorinnen-Nationalmannschaft die siebte Hockey-Europameisterschaft am Sonntag
(30. August) im schottischen Edinburgh. Verbleib oder Ausscheiden im Rennen um
die Medaillen hängt für den Titelverteidiger, der genau wie sein Gegner die
kontinentale Krone bislang dreimal gewann, vom Ausgang dieser Auftaktpartie zwar
nicht ab, freilich ist sie aber für die Schützlinge von Bundestrainer Michael
Willemsen (Hamburg) ein "wichtiger Prüfstein". 1988 hatte das deutsche Team, das
überwiegend identisch mit der Silbermannschaft bei den olympischen Sommerspielen
1992 war, den Titel wieder nach Deutschland geholt.
Ziel des Teams, in
dem auch Denise Klecker vom Rüsselsheimer RK steht, ist die Halbfinalteilnahme.
Und dann. Dann "Schau'mer mal", meint Willemsen. In den Testspielen gegen die
Niederlande waren noch deutliche spielerische Mängel zu erkennen, die zwischen
dem 19. und 23. August auf einem Lehrgang in der Stadt der Olympischen
Sommerspiele, Barcelona, abgestellt werden sollten. 1:1, 0:1 und 2:1 lauteten
die Ergebnisse gegen die Niederlande in Hürth.
Deutschland: Julia
Bingel (THC Hanau/22 C-Kader-Länderspiele), Alexandra Schmidt (34), Antje
Knechten (61), Cornelia Schmidt (37), Vanessa Schmoranzer (51), Philippa Suxdorf
(alle Klipper Hamburg/59), Julia Backhaus (Uhlenhorst Mülheim/32), Friederike
Barth (Club an der Alster/33), Andrea Feuerstack (Club Raffelberg Duisburg/38),
Denise Klecker (Rüsselsheimer RK), Stephanie Kraus (Gladbacher HTC/48), Ilhem
Merabet (RTHC Leverkusen/13), Inga Müller (Zehlendorfer Wespen/9), Imke
Rottgardt (Großflottbeker THGC/28), Manuela Schneider (Dürkheimer HC/25),
Melanie Taube (Eintracht Braunschweig/17).
Gruppe A: England,
Frankreich, Spanien, GUS. Gruppe B: Deutschland, Niederlande, Schottland,
Irland.
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