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Über Mitglieder des
RRK (2016)
Denise
Rutschmann-Klecker
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Hinten eine sichere Bank: Denise
Rutschmann war in der Frauen-Nationalmannschaft absolute Führungsspielerin.
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"Dieser Sieg überstrahlt alles"
Denise
Rutschmann wurde 2004 Olympiasiegerin / Große Erfolge mit dem Rüsselsheimer RK
Von Andreas
Riechert (aus "Main-Spitze" vom 03.08.2016)
Beim Gedanken an
den Sommer 2004 gerät Denise Rutschmann noch heute ins Schwärmen. In der
griechischen Hauptstadt Athen erlebte die gebürtige Mainzerin bei den
Olympischen Spielen vor zwölf Jahren ihr ganz persönliches Märchen. Mit der
Hockey-Nationalmannschaft der Frauen holte die damalige Spielerin des
Rüsselsheimer RK die Goldmedaille – und krönte ihre ohnehin enorm erfolgreiche
sportliche Laufbahn. "Dieser Sieg überstrahlt natürlich alles", sagt Denise
Rutschmann, die unter ihrem Mädchennamen Klecker Hockey-Geschichte schrieb und
ihre Karriere beim TSV Schott Mainz begann.
32 nationale und
internationale Titel
Im Alter von 17
Jahren wagte die heute 44-Jährige den Sprung von der rheinland-pfälzischen
Landeshauptstadt nach Hessen. Mit dem Rüsselsheimer RK, während ihrer aktiven
Zeit einer der erfolgreichsten Vereine Deutschlands und Europas, gewann
Rutschmann 32 nationale und internationale Titel. "Die kann mir keiner mehr
nehmen", sagt die zweifache Mutter mit stolzem Unterton. Doch die Wiege ihres
sportlichen Erfolgs steht nicht in der Opel-Stadt, sondern in Mainz. Beim TSV
Schott begann sie mit dem Hockeyspielen und bekam das Rüstzeug für ihren
weiteren Werdegang mit auf den Weg. Der frühere Rüsselsheimer Trainer Berti
Rauth, der später auch Nationaltrainer werden sollte, hatte Rutschmanns
herausragendes Talent früh erkannt – und wollte sie schon in jungen Jahren zum
RRK lotsen. Aber sie blieb Schott zunächst treu.
HICKHACK UM EINSATZ IN MÄNNERTEAM
Ihre Leistungssport-Karriere beendete Denise
Rutschmann im Herbst 2005. Nach ihrem Umzug nach Singen wollte sie damals
eigentlich gerne noch weiter Hockey spielen. Im Oberliga-Team des HV
Schwenningen, einer Herren-Mannschaft. "Es gab in Villingen nur ein
unterklassiges Damen-Team. Daher hatte ich die Idee, bei den Herren
mitzuspielen", reflektiert Denise Rutschmann. Ihr Ansinnen landete im
Ausschuss des badischen Hockey-Verbands. Der wiederum ließ die Mannschaften
entscheiden, ob sie für oder gegen ein Spielrecht der erfahrenen
Nationalspielerin sind. Doch eine Mannschaft stellte sich quer. "ch wollte
eigentlich nur weiter Hockey spielen. Das Thema ging damals riesig durch die
Presse", lächelt Denise Rutschmann. Anderthalb Jahre später lief sie dann
doch noch für die Schwenninger Herren auf. Es sollte ein einmaliges Ereignis
bleiben. "Damals war in der Zwischenzeit meine Tochter zur Welt gekommen und
mein Sohn war schon unterwegs. Außerdem hatte ich mittlerweile ein Alter, in
dem ich das Hockeyspielen nicht mehr brauchte." |
"Mit 14 wollte ich
noch nicht aus Mainz weg. Ich fühlte mich dort wohl und einfach zuhause",
erinnert sich Rutschmann. Irgendwann kam dann aber doch der Moment für einen
Wechsel. "Mit 17 Jahren konnte ich in Mainz nichts mehr dazulernen, die Zeit für
Rüsselsheim war reif", blickt die Ex-Nationalspielerin zurück. Beim RRK wurde
sie zur unverzichtbaren Führungsspielerin. Insgesamt 17 Jahre blieb sie dem
Traditionsklub vom Main treu. "Dieser Verein ist ein ganz wichtiger und nicht
wegzudenkender Teil von mir und meinem Leben, der mich geprägt hat und mit dem
ich wundervolle Erinnerungen verbinde. Ich möchte die Zeit dort nicht missen",
betont Denise Rutschmann.
Ihrer Heimatstadt
Mainz blieb sie dennoch immer treu. 32 Jahre lang wohnte die routinierte und
enorm ausgebuffte Verteidigerin in der Domstadt. Ihre Eltern und Schwester leben
immer noch dort. "Der Kontakt nach Mainz ist natürlich immer noch da",
versichert Denise Rutschmann. Ihr Neffe macht heute Leichtathletik beim TSV
Schott, ihr Vater und ihre Mutter sind nach wie vor Mitglieder und in
Abteilungen aktiv.
Seit über zehn
Jahren am Bodensee
Seit über zehn
Jahren lebt sie nun in Singen am Hohentwiel, ganz in der Nähe des Bodensees.
Ihre beiden Kinder treiben selbst Sport. Während die Tochter das Ballett für
sich entdeckt hat, spielt der Sohn Fußball. Und auch Denise Rutschmann bleibt
nicht untätig. Im Sommer bietet sie regelmäßig Ferienprogramme an. Hockey wird
dabei allerdings nicht gespielt. "Wir vermitteln Kindern die Freude am Sport und
an der Bewegung. Wichtig ist, dass sie überhaupt Sport machen – egal welchen",
vertritt Rutschmann einen klaren Standpunkt.
"Hockey ist heute
ein anderer Teil meines Lebens", deutet Rutschmann an, dass sich die Prioritäten
verschoben haben. Ungeachtet dessen wird sie bei den Olympischen Spielen in Rio
genau verfolgen, wie die deutschen Teams sich schlagen. "Von mir aus dürfen sie
gerne mit zwei Goldmedaillen zurückkommen."
Vom Nachwuchs des TSV Schott Mainz wurde
Denise Rutschmann 2004 nach ihrem Olympiasieg gebührend gefeiert.
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Der Erfolgstrainer und seine Spielerin:
Rüsselsheims früherer Coach Berti Rauth und Denise Rutschmann 2015.
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