Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Britta Becker, Tanja Dickenscheid, Eva Hagenbäumer, Bianca Weiß

Rüsselsheimer Erfolgsquartett aus dem RRK: Tanja Dickenscheid, Eva Hagenbäumer, Bianca Weiß und Britta Becker gewinnen mit der deutschen Damen-Nationalmannschaft die Hallenhockey-Europameisterschaft in Elmshorn 1990

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vier Goldmedaillen im Gepäck

Vier Spielerinnen des Rüsselsheimer RK werden in Elmshorn Hockey-Europameister

Von MARTIN KRIEGER (aus "Main-Spitze" vom 8. Januar 1990)

Elmshorn, wenige Kilometer nordwestlich von Hamburg gelegen, bleibt für den Rüsselsheimer Hockeysport eine gute Adresse. Im Februar des vergangenen Jahres hatten sich die Hockey-Damen des Ruderklubs dort bei ihrer ersten DM-Teilnahme auf Anhieb die Vize-Meisterschaft gesichert ‒ gestern folgte für vier Rüsselsheimerinnen das Tüpfelchen auf dem "i": Durch einen knappen, aber verdienten 4:3-Erfolg über Spanien wurde die Damen-Nationalmannschaft in Elmshorn Hallen-Europameister.

Zum sechsten Male in Folge ging dieser Titel an den Deutschen Hockey-Bund (DHB), doch erstmals mit tatkräftiger Rüsselsheimer Unterstützung. Im Goldmedaillenteam von Bundestrainer Paul Lissek (Limburg) standen mit Bianca Weiß, Eva Hagenbäumer, Britta Becker und Tanja Dickenscheid vier Spielerinnen des RRK. Nimmt man die seit anderthalb Jahren für den Berliner HC aktive Anke Wild hinzu, die bekanntlich ebenfalls in Rüsselsheim ihre Hockey-Künste erlernte, hatten sogar fünf Talente aus der Schmiede von RRK-Trainer Berti Rauth Anteil am Erfolg.

Hallenhockey-Europameister der Damen 1990 − die deutsche Mannschaft mit Torfrau Bianca Weiß, Tanja Dickenscheid, Anke Wild, Eva Hagenbäumer, Kristina Peters, Philippa Suxdorf, Katrin Kauschke, Franziska Hentschel, Kapitänin Torfrau Susanne Wollschläger (verdeckt), Melanie Cremer, Britta Becker und Karen Jungjohann

Das Rüsselsheimer Quartett machte seine Sache durchgängig ordentlich. Im Finale kamen bis auf Torhüterin Bianca Weiß ‒ sie stand im Vorrundenspiel gegen Italien (8:2) und im Halbfinale gegen Frankreich (12:1) überzeugend zwischen den Pfosten ‒ sämtliche RRK-Spielerinnen zum Einsatz. Groß war die Freude, als der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Willi Daume, der stattlichen Rüsselsheimer Abordnung die Goldmedaillen um den. Hals hängte. Vergessen waren da die Anstrengungen der zurückliegenden Woche: Neben den fünf Turnierspielen über jeweils zweimal 20 Miauten hatte die kurze, aber intensive Vorbereitung auch noch ein Länderspiel gegen Feld-Weltmeister Australien beinhaltet.

Der Titelverteidiger im Freien wird sich für die bevorstehenden Weltmeisterschaften im Mai in Australien vor der DHB-Auswahl vorsehen müssen. Bei der Antwort auf die Frage, ob denn auch bei der WM mit dem Rüsselsheimer Quartett zu rechnen sei, hielt sich Bundestrainer Lissek bedeckt: "Ich würde mich freuen, wenn alle vier dabei wären. Doch feste Zusagen für Stammplätze gibt es bei mir nicht."


Titel, aber auch Schwächen

Hockeydamen Europameister ‒ Treffliche Philippa Suxdorf

Aus "Darmstädter Echo" vom 8. Januar 1990

(dpa). Das halbe Dutzend ist voll: Mit dem sechsten Titelgewinn bei der sechsten Hallen-Europameisterschaft verlängerte die neuformierte Damen-Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) ihre Serie. Das Team von. Bundestrainer Paul Lissek gewann das Finale am Sonntag in Elmshorn gegen Spanien mit 4:3 (2:1).

Zur Spielerin des Tages wurde, die 18 Jahre alte Hamburgerin Philippa Suxdorf. Die Gymnasiastin erzielte alle vier Tore des DHB-Teams, den entscheidenden Treffer 15 Sekunden vor Schluss. Doch die Hanseatin wehrte die Glückwünsche ab: "Ich habe doch nur ein paar Tore geschossen."

Vor 1000 Zuschauern bescherte die im Schnitt 20,8 Jahre alte DHB-Formation Trainer Lissek den ersten großen Erfolg im Damen-Bereich, in dem er seit einem Jahr wirkt. "Philippa hat während des Turniers die konstantesten Leistungen geboten und Nervenstärke bewiesen", wertete der Coach.

Bundestrainer Paul Lissek: Immer kritisch bei der Halbzeitbesprechung

Sein Fazit: "Meine Mannschaft ist noch zu unerfahren, sonst hätten wir so ein Spiel leichter nach Hause gebracht. Unsere Probleme liegen weiter in der Chancenauswertung." Lissek verschloss auch im Erfolg bei dieser ersten großen Vorbereitung auf die Feld-WM (im Mai in Sydney) nicht die Augen vor den Schwächen.

Obwohl die Verjüngungskur nach dem enttäuschenden Olympia-Abschneiden in Seoul (Platz sechs) die ersten Früchte trug ‒ die von Lissek erhoffte große Werbung fand trotz makelloser Bilanz von fünf Siegen gegen mäßige bis schwache Konkurrenz nicht statt. Nach dem besten Spiel beim 12:1 im Halbfinale über Frankreich tat sich das DHB­Team im Endspiel schwer. Sonja Barrio (1./34./39.) erzielte alle drei Tore für Spanien.

Neben Philippa Suxdorf, die mit sieben Toren herausragte, spielten sich auch Britta Becker (Rüsselsheim) und Anke Wild (Berlin) mit je fünf Treffern in den Blickpunkt.


Suxdorf-Tore führen zum Titel bei der Hallen-EM in Elmshorn

Aus "http://www.hockey.de" am 7. Januar 1990

Mit einer blutjungen Mannschaft holen sich die deutschen Damen bei der 6. Hallen-Europameisterschaft auch zum sechsten Mal den Titel. Im Endspiel des in Elmshorn/Schleswig-Holstein ausgetragenen EM-Turniers schlägt die mit einem Altersdurchschnitt von knapp 20 Jahren besetzte Truppe von Trainer Paul Lissek Spanien knapp mit 4:3. Umjubelte Spielerin im Finale ist Philippa Suxdorf. Die 18-jährige Juniorinnen-Weltmeisterin, Tage zuvor zu Hamburgs Sportlerin des Jahres 1989 gewählt, erzielt alle vier deutschen Endspieltore.

Das deutsche EM-Siegerteam: Susi Wollschläger, Bianca Weiß, Anke Wild, Eva Hagenbäumer, Tina Peters, Philippa Suxdorf, Caren Jungjohann, Melanie Cremer, Katrin Kauschke, Franziska Hentschel, Britta Becker, Tanja Dickenscheid.


Spiel gegen Polen an Evas Geburtstag

Die Rüsselsheimerin wird am ersten Tag der Hallenhockey-EM in Elmshorn "22"

Aus "Main-Spitze" vom 28. Dezember 1989

hp. — Gefeiert werden könnte sofort zum Auftakt und das gleich zweimal: die Rüsselsheimerin Eva Hagenbäumer wird am 5. Januar 22 Jahre alt, und die Duisburgerin Caren Jungjohann steht am Eröffnungstag der 6. Hallenhockey-Europameisterschaft der Damen in Elmshorn gegen Polen zum 75. Mal in der Nationalmannschaft.

Italien, das sich in der Qualifikation in Brescia zweimal mit 6:2 gegen die Schweiz durchsetzte, um 11 Uhr und Schottland um 15 Uhr, sind am 6. Januar die beiden weiteren deutschen Gegner in der Gruppe B. Frankreich, Spanien, Wales und Irland treffen in der Gruppe A aufeinander. Die Halbfinals werden "überkreuz" am 7. Januar vormittags, das Endspiel am Nachmittag ausgetragen.

"Ich glaube nicht, dass irgendeine der anderen sieben Mannschaften stärkeres Hallenhockey als wir zu bieten hat", umschreibt Damen-Bundestrainer Paul Lissek die erneute Favoritenstellung des Titelverteidigers, der bisher alle fünf EM-Turniere gewann. Lissek fürchtet eher, dass seine Schützlinge in Elmshorn nicht richtig gefordert werden, denn er betrachtet die Hallen-EM als, "Vorbereitungsmaßnahme für die Feld-Weltmeisterschaft im Mai in Sydney".

Feld-Weltmeister und Hallen-Vize-Europameister Niederlande fehlt ebenso wie die starken Engländerinnen. Vor allem den Verzicht der "Oranjehemden" kann Lissek nicht begreifen. "Die Nationalspieler werden erst durch das Hallenhockey in technischer Hinsicht für das moderne Kunstrasenhockey ausgebildet. Ich glaube, die Holländer tun da etwas zu ihrem eigenen Nachteil."

Dem vielleicht stärksten Gegner der Elmshorner Woche stehen die DHB-Damen möglicherweise bereits vor Turnierbeginn gegenüber. Am 4. Januar kommt es zu einem inoffiziellen Länderspiel gegen Australien.

Für Paul Lissek, mit dem Krefelder Bernhard Peters 1989 gemeinsam mit dem Josef-Neckermann­Trainer-Preis ausgezeichnet, begann das neue Jahrzehnt übrigens schon vorzeitig mit einer "Niederlage". Versuche, die 29 Jahre alte Berlinerin und 164malige Ex-Nationalspielerin Christina Moser wieder ins Team zurückzuholen, scheiterten.

Auch ohne "Chinny" (Lissek: "Für mich die beste deutsche "Hockey-Spielerin") werden die DHB-Damen in der 45.000-Einwohner-Stadt Elmshorn sicherlich eine bisher eindrucksvolle Serie weiter ausbauen: In 38 Hallen-Länderspielen seit 1975, mussten sie bisher erst eine einzige Niederlage hinnehmen, am 12. Januar 1985 in London gegen Kanada.

Das Aufgebot für Elmshorn: Susi Wollschläger (Club Raffelberg Duisburg) 54 Länderspiele/24 Jahre, Bianca Weiß 4/21, Tanja Dickenscheid (beide Rüsselsheimer RK) 10/20, Tina Peters (RTHC Bayer Leverkusen) 9/21, Franziska Hentschel (HTC Stuttgarter Kickers) 9/19, Katrin Kauschke (Eintracht Braunschweig) 4/16, Philippa Suxdorf (Großflottbeker THGC Hamburg) 6/11, Melanie Cremer (RTHC Bayer Leverkusen) 9/19, Anke Wild (Berliner HC / früher Rüsselsheimer RK) 18/22, Eva Hagenbäumer 17/22, Britta Becker (beide Rüsselsheimer RK) 13/16, Caren Jungjohann (Club Raffelberg Duisburg) 74/21.