hue. - Es kam, wie's wohl kommen
mußte. Die vom Rüsselsheimer Sportbund ausgerichtete Wahl zur Sportlerin, zum
Sportler und zur Mannschaft des Jahres 1992, wurde zu einem totalen Triumph für
die Hockeyabteilung des RRK. Drei Auserwählte aus einer Sportart, das hatte es
noch nicht gegeben: Britta Becker, Christopher Reitz und das
Damenteam des RRK hießen die strahlenden Gewinner der Proklamation, die im
Rahmen des traditionellen Sportlerballes in der Köbel-Halle vorgenommen wurde.
Mit der erfolgreichen Teilnahme an
den Olympischen Spielen von Barcelona hatte sich die Entscheidung abgezeichnet.
Die 38 Vertreter der Rüsselsheimer Spotvereine, die ihre Stimme abgaben, hatten
praktisch keine andere Wahl. Vor allem an Goldmedaillengewinner Christopher
Reitz kamen die Juroren nicht vorbei. Der Ersatz-Torwart der
Hockey-Nationalmannschaft wurde mit klarer Mehrheit zum Sieger erklärt.
Sportamtsleiter Dieter Nachtigall bei der 20. Sportlerball-Ehrung zum 19. Male
Moderator, gab das Ergebnis bekannt. Rolf Gerbig, 2. Vorsitzender des
Sportbundes, überreichte dem "Goldjungen" für seinen erkrankten "Chef" Norbert
Weil eine Trophäe der Rüsselsheimer Künstlerin Kerstin Eick. Die Skulptur soll,
so Nachtigall mit viel Fantasie, einen Hockey-Torwart darstellen.
"Ich bin stolz auf die Auszeichnung
und stolz, die Nachfolge von Judo-Weltmeister Daniel Lascau anzutreten", machte
Keeper Reitz keinen Hehl aus seiner ehrlichen Freude. "Vergangenes Jahr
habe ich auf dem Sportlerball noch gedacht, es wäre toll einmal da oben zu
stehen. So schnell geht es eben!" Den Erfolg habe er auch der Stadt und seinem
Verein zu verdanken.
Zum zweiten Male nach 1990 stand
Britta Becker im Rampenlicht. "Ich habe es ehrlich gesagt nicht erwartet.
Als Mannschaftssportlerin ist es schon eine besondere Auszeichnung. Warum die
Wahl auf mich gefallen ist, weiß ich nicht genau. Die Olympischen Spiele haben
wohl den Ausschlag gegeben," sagte die 76fache Auswahlspielerin.
In die gleiche Kerbe schlug die
Spielführerin des RRK, Eva Hagenbäumer, in Barcelona gemeinsam mit Britta
Becker und den anderen Rüsselsheimer Nationalspielerinnen Tanja Dickenscheid,
Bianca Weiß und Susanne Müller mit Silber dekoriert. "Allerdings hätte ich Tanja
die Ehrung auch gegönnt. Sie steht immer etwas im Hintergrund."
Daß der Ruder-Klub bei der
Rüsselsheimer Wahl den Hattrick schaffen würde, hatte Eva Hagenbäumer insgeheim
erwartet. Schließlich verteidigten die Damen des Ruder-Klubs den
Hallen-Europapokal, wurden deutscher Vizemeister in der Halle und gewannen im
Herbst erstmals den Feldtitel. Auch für die RRK-Frauen gab es eine Eick-Trophäe,
von den Gästen im Saal zum Teil mit Verwunderung registriert. Mancher hatte wohl
eher einen Gebrauchs-Gegenstand für alle Akteurinnen denn einen Schmuck für die
Vereins-Vitrine als Geschenk erwartet.
Der vierte, nicht eigens gekürte
Sieger des Abends, war ohne Zweifel RRK-Coach Berti Rauth. "Man könnte ja die
Wahl zum Trainer des Jahres einführen", regte Eva Hagenbäumer an. Vielleicht
denkt der Sportbund mal darüber nach ...