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Über Mitglieder des
RRK (1995)
Berthold Rauth |
Berti Rauth neuer Damen-Bundestrainer
Rüsselsheimer ein
"Siegertyp" − Der Deutsche Hockey-Bund trennt sich von Rüdiger Hänel
Von Andreas Rippl (aus
"Darmstädter Echo" vom 05.08.1995)
Berti Rauth ist
Bundestrainer der Damenhockey-Nationalmannschaft. Der Coach des Rüsselsheimer
Ruder-Klubs (RRK) löst Rüdiger Hänel ab, von dem sich der Deutsche Hockey-Bund
(DHB) ab sofort getrennt hat. "Es war an der Zeit, einen Wechsel
herbeizuführen", so DHB-Präsident Michael Krause. "Die Mannschaft fühlte sich in
den vergangenen Monaten immer mehr verunsichert, und es fehlte ihr an
Selbstvertrauen. So, wie das Team zuletzt gespielt hat, wäre stark zu
befürchten, dass es das Ziel Atlanta nicht schafft:" Vor allem der
unbefriedigende dritte Platz bei der Europameisterschaft im Juni in Amsterdam
gab den Ausschlag für den Trainerwechsel.
Wenn mit Berti Rauth im
November in Kapstadt die Olympiaqualifikation gelingt, daran lässt Michael Krause
keinen Zweifel, wird er auch weiterhin für die Nationalmannschaft verantwortlich
sein.
Rüdiger Hänel ist über
die Entscheidung natürlich enttäuscht: "Ich bin sauer. Ich habe mein Bestes
gegeben, aber das war offenbar nicht gut genug." Hänel war seit 30. Januar 1990
Damen-Bundestrainer, schaffte 1991 die Vize-Europameisterschaft und 1992 die
Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Barcelona. Der Vereinstrainer des
RTHC Leverkusen wird seinen bis 1997 laufenden Vertrag mit dem Verband aber
behalten und weiterhin für den DHB tätig sein, allerdings in anderen Bereichen,
etwa in der Trainerausbildung.
Berti Rauth hat in
Rüsselsheim die erfolgreichste deutsche Damenmannschaft der vergangenen sechs
Jahre aufgebaut: Zwei Europacupsiege, zwei deutsche Feld- und vier deutsche
Hallentitel sind seine Bilanz. Vier Rüsselsheimerinnen spielen in der
Nationalmannschaft. Allerdings gilt Rauth - im Gegensatz zum introvertierten,
leisen Hänel − als äußerst lautstark und impulsiv, wenn er am Spielfeldrand
steht. Einige Bundesligatrainer fanden Rauth schon als DHB-Honorartrainer im
Jugendbereich untragbar. "Berti Rauth wird sich schon die Gangart angewöhnen
müssen, die der Verband pflegt", betont daher Michael Krause. "Unser
Vizepräsident Fritz Klein hat ihm schon bedeutet, wie er sich zu verhalten hat.
Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass sich dieses Erscheinungsbild ändert." In
der Vergangenheit ist Rauth vom DHB mehrfach wegen seines Auftretens ermahnt
worden.
Der Wechsel kam auch für
den neuen Bundestrainer überraschend. Am Donnerstag Abend informierte Rauth den
zweiten, für Sport zuständigen RRK-Abteilungsleiter Martin Müller. Gespräche
liefen allerdings seit voriger Woche. An diesem Wochenende leitet der
Rüsselsheimer im Bundesleistungszentrum in Köln bereits einen
Vorbereitungslehrgang für die Champions Trophy Mitte September in Mar del Plata.
Berti Rauth will
weiterhin die Damen- und die Herrenmannschaft des Rüsselsheimer RK trainieren.
Aber: "Das wird sicher Konsequenzen für den RRK haben", sagt Martin Müller. "Wir
werden uns nach meinem Urlaub in drei Wochen zusammensetzen und durchsprechen,
was wir organisatorisch ändern können, um Berti zu entlasten." Wenn Rauth die
Olympiaqualifikation schaffen und über Dezember hinaus Bundestrainer bleiben
sollte, "dann müssen wir wohl richtige Veränderungen vornehmen", so Müller.
"Früher oder später hätten wir eh damit rechnen müssen, daß er von irgendeiner
Seite mal ein Angebot bekommt." DHB-Mannschaftssprecherin Franziska Hentschel
(SC 80 Frankfurt) begrüßte den Wechsel. Die Mehrheit der Damen stehe hinter dem
"Siegertyp" Rauth. Sie sagt aber auch: "Die Mannschaft war bei der Entscheidung
nicht direkt beteiligt."
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Der neue
Hockey-Bundestrainer hat sich vom ersten Lehrgang viel Arbeit mit nach
Hause gebracht
Rauth setzt auf Video,
Tina Peters und Bianca Weiß
Von ULRICH FRIED
(aus "FAZ" vom 15.08.1995) |
RÜSSELSHEIM. Mit großem Elan hat sich der Rüsselsheimer Berthold Rauth in
seine neue Aufgabe als Bundestrainer der Hockeydamen gestürzt. Vom ersten
Zentrallehrgang unter seiner Regie in Köln brachte der 36 Jahre Universalcoach
des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) nicht weniger als 60 Videobänder mit nach
Hause zur eingehenden Analyse. Bei der Champions Trophy im September in
Argentinien und der Olympia-Qualifikation im November in Südafrika "will ich
diesen Bereich verstärkt nutzen", sagt Rauth. In dieser Hinsicht strebt der neue
Bundestrainer eine enge Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt in Frankfurt
an. "Dort sind alle Möglichkeiten vorhanden", sagt Rauth, der sich des
technischen Know-hows erstmals beim Gewinn des Hallen-Europapokals im Februar
bedient hatte.
Rauth, der für viele überraschend am 27. Juli für den beurlaubten Rüdiger Hänel
vom Deutschen Hockey-Bund (DHB) mit der Betreuung des Damen-Nationalteams
beauftragt worden war, zeigte sich mit den fünf Tagen im Kölner
Bundesleistungszentrum zufrieden. "Ich denke, ich habe in langen
Einzelgesprächen die Bedenken einiger Spielerinnen ausräumen können. Wir müssen
alle an einem Strick ziehen, wenn wir nächstes Jahr in Atlanta dabeisein
wollen", sagte der neue Bundes-"Berti".
Mit dem DHB-Präsidium hat Rauth
zudem die Modalitäten der Zusammenarbeit als Interimstrainer besprochen. "Die Planung geht zunächst nur bis Südafrika; erst
danach soll über ein längerfristiges Arbeitsverhältnis nachgedacht werden."
Gleiches, so Rauth, gelte auch für die Vereinsarbeit. "Bis November läuft alles
so weiter wie bisher. Sollte sich dann eine längerfristige Bindung an den DHB
ergeben, werden wir gemeinsam einen Weg suchen, wie die Arbeit beim RRK sinnvoll
weitergeht." In Rüsselsheim ist Rauth für die Betreuung beider
Bundesliga-Mannschaften verantwortlich und zudem in der Nachwuchsarbeit tätig.
Im Hinblick auf die ersten Länderspiele unter seiner Regie beim fünften Turnier
um die "Champions Trophy" vom 9. bis zum 27. September im argentinischen Badeort
Mar del Plata will sich Rauth bei der Nominierung des 16 Spielerinnen
umfassenden Kaders noch Zeit lassen. "Argentinien bietet eine große Perspektive
für alle, sich für das Olympia-Qualifikationsturnier zu empfehlen", so Rauth.
Dass der Rüsselsheimer für Südamerika, wo sich die besten sechs Mannschaften der
Weltmeisterschaft von 1994 messen werden, gerne eine frühere Nationalspielerin
reaktivieren würde, ist kein Geheimnis: "Ich habe Tina Peters angesprochen, und
sie hat Bereitschaft signalisiert, falls sie ihre Termine koordinieren kann",
sagt der Bundestrainer. Die 27 Jahre alte angehende Ärztin gehörte zum deutschen
Team, das 1992 in Barcelona die olympische Silbermedaille gewonnen hat. Nach
Unstimmigkeiten mit Rüdiger Hänel beendete die kompromisslose Abwehrspielerin
ihre Nationalmannschafts-Laufbahn und wechselte vom RTHC Leverkusen zu Rot-Weiß
Köln, wo sie seitdem regelmäßig mit glänzenden Kritikern bedacht wird.
Während Tina Peters noch ihre
persönlichen Dinge regeln muss, ist das Comeback einer anderen Spielerin bereits
beschlossene Sache. Die Rüsselsheimer Torhüterin Bianca Weiß, die Anfang Juni
Tochter Tamara zur Welt brachte, absolvierte in Köln ihren ersten Lehrgang nach
der Schwangerschaft. "Bianca ist bislang die einzige, die ihren Platz im Kader
sicher hat. Wir müssen im Hinblick auf Südafrika wissen, wie weit sie schon
wieder ist", begründet Rauth die schnelle Rückkehr der 27 Jahre alten früheren
Nummer eins im deutschen Tor. Eine Entscheidung, so Rauth, die im übrigen noch
sein Vorgänger Rüdiger Hänel getroffen habe.
"Das Leben ist viel zu kurz für
eine lange Leitung"
Damenhockey-Bundestrainer Berti Rauth im Interview / Trotz athletischer Defizite
Olympia-Chance
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 27.09.1995)
Am Dienstag ist Berti Rauth vom
ersten Turnier als Bundestrainer der deutschen Hockeyspielerinnen zurückgekehrt.
Bei der "5. Champions Trophy" in Argentinien belegte der 36jährige Rüsselsheimer
mit seinem Team den vierten Platz unter sechs Mannschaften. Grund genug, sich
mit dem Trainer des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) zu unterhalten.
Als Sie vor 18 Jahren beim RRK als
Damentrainer begannen, gab es nicht wenige Leute im Verein, die diesen Schritt
belächelt haben. Heute sind Sie nicht n ur hierzulande der erfolgreichste
Vereinscoach im Damenbereich, sondern seit sieben Wochen auch Bundestrainer. Wie
erklären Sie sich diese Entwicklung?
Rauth: Der Umstand, daß ich seit
meinem zehnten Lebensjahr ganz tief mit dem Hockey verwurzelt bin, hat ganz
sicher seinen Teil dazu beigetragen. Hinzu kommt, dass auch nach meiner
Aktivenzeit das Feuer für Hockey weiter gebrannt hat und die Begeisterung für
die Sportart ungebrochen ist. Mein Hang zum Perfektionismus hat sich
herumgesprochen und letztlich auch durchgesetzt. Aber eines ist klar: Erfolge
braucht man, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen.
Was zeichnet den Hockeytrainer
Berti Rauth aus?
Rauth: Ich treffe viele
Entscheidungen aus dem Bauch heraus und handele sehr impulsiv. Das Leben ist
viel zu kurz für eine lange Leitung. Bei dem, was ich auf dem Spielfeld sehe,
bin ich ein Realist. Ich versuche sofort zu ergründen und einzuordnen, warum
etwas nicht wunschgemäß läuft und nehme Veränderungen vor. Ich bin nicht bereit,
Niederlagen ohne weiteres zu akzeptieren, und diese Einstellung erwarte ich auch
von meinen Spielerinnen. Ein großes Faible von mir ist es auch, Sporttalente für
das Hockey zu entdecken und zu außergewöhnlichen Leistungen zu animieren. Zu den
wichtigsten Aufgaben eines jeden Trainers gehört es, Einzelspieler in eine
Mannschaft einzufügen, damit eine kollektive Spielweise entsteht.
Waren diese Eigenschaften auch
ausschlaggebend dafür, dass das Präsidium des Deutschen Hockey-Bundes Sie als
Nachfolger des bisherigen Bundestrainers Rüdiger Hänel ausgewählt hat?
Rauth: Jeder Trainer hat seinen
eigenen Stil und jede Stilrichtung ist für sich immer Kritik unterworfen -
speziell die des Bundestrainers. Den reinen Erfolg, sprich das Abschneiden bei
Großereignissen, sollte man nicht immer als Gradmesser oder zur Bewertung der
Fähigkeit dieser Person heranziehen. Dennoch muss sich ein Trainer - nicht nur
vom DHB, sondern auch von der Öffentlichkeit - am Erreichten messen lassen.
"Berti" Rauth
(rechts) bejubelt mit Martin Müller 1995 den Aufstieg der Herrenmannschaft
des RRK in die Hallenhockey-Bundesliga |
Könnte es sein, dass einige
Trainerkollegen mit der Entscheidung für Sie nicht einverstanden sind? Ihr
impulsives und lautstarkes Auftreten am Spielfeldrand hat in der
Vergangenheit mehrfach Anlass zur Kritik gegeben, auch durch den DHB.
Rauth: Beim einen ist es Mythos, beim
anderen wird dasselbe Auftreten zum Skandal. Otto Rehagel kann nach seinem
Wechsel von Werder Bremen zum FC Bayern davon ein Lied singen.
Sie haben vor,
noch in diesem Jahr Ihre A-Lizenz zu erwerben. Hätten Sie das auch getan, wenn
Sie nicht Bundestrainer geworden wären?
Rauth: Das Thema liegt
schon lange an, ließ sich aber bisher aufgrund der hohen Arbeitsintensität in
Rüsselsheim nicht umsetzen. Über die Modalitäten, wie ich die A-Lizenz erwerbe,
habe ich mich bereits mit der Prüfungskommission abgesprochen. Ich will keine
vorrangige Behandlung oder eine Ausnahme bilden, obwohl ich mich in der
Vergangenheit bereits in die Aus- und Fortbildung von Trainern eingebracht habe.
An meinem Fall sieht man aber auch, daß der Grad der Trainer-Gratifikation nicht
entscheidend ist. Ich habe mit Arbeit und Engagement die Voraussetzungen dafür
geschaffen, Bundestrainer zu werden.
Die "Champions Trophy"
in Argentinien ist Ihr erstes Turnier mit dem Nationalteam gewesen. Wie fällt
die Bilanz mit dem vierten Platz unter sechs Mannschaften aus?
Rauth: Ich bin
zufrieden, denn wir haben in der Vorrundentabelle schließlich mit 5:5 Punkten
den dritten Platz belegt. Wenn man berücksichtigt, dass bei der letzten
Weltmeisterschaft drei und bei der Europameisterschaft zwei Mannschaften vor uns
standen, haben wir uns unter den weltbesten Teams sehr gut verkauft. Wir haben
mit Gastgeber Argentinien den Vize-Weltmeister geschlagen und uns damit für die
Olympia-Qualifikation in Südafrika einen Vorteil verschafft. Gegen Südkorea, das
im Endspiel gegen Australien die klar bessere Mannschaft war, haben wir 1:0
geführt und erst 57 Sekunden vor Schluss das 1:2 kassiert. Gegen den WM-Dritten
USA, der sich wie Spanien unter Profibedingungen auf die Olympischen Spiele
vorbereitet, haben wir in der Normalzeit zweimal nicht verloren. Die
Spanierinnen waren im übrigen mit jener Mannschaft angetreten, die im Juni
Vize-Europameister geworden ist.
Worin bestehen die
größten Unterschiede gegenüber den derzeit führenden Mannschaften?
Rauth: In Europa wird momentan das
langsamste Hockey gespielt. Die anderen Nationen, allen voran Australien und
Südkorea, sind uns im athletischen Bereich deutlich überlegen. Die rennen von
der ersten bis zur letzten Minute und sind auch beim Körpereinsatz alles andere
als zimperlich. Die Australierinnen praktizieren dazu eine fein abgestimmte und
seit Jahren perfekt vorgetragene Zonendeckung. Und von den Möglichkeiten, die
Mannschaft über Wochen oder Monate konzentriert auf ein Großereignis
vorzubereiten, sind wir in Deutschland meilenweit entfernt.
Dank des Hallenhockeys fehlt es
dem DHB nicht an technisch versierten Spielerinnen. Woran liegt es, daß es
trotzdem noch nicht zu einem Titel gereicht hat?
Rauth: Nach zehn Jahren als
DHB-Jugendtrainer weiß ich, dass wir nur im männlichen Bereich aus dem vollen
schöpfen können. Das Zahlenverhältnis an Talenten beträgt etwa drei zu eins.
Zweifellos wäre einem Jahrgang, der Junioren-Weltmeister und Olympiazweiter war,
auf dem weiteren Weg bis zum Karriereende der eine oder andere Titel zu
wünschen. Aber zweifelsohne haben uns andere Nationen überholt, drei bis vier
sind hinzugekommen und haben die Leistungsdichte vergrößert. Wir müssen mit
engagierten Studentinnen oder Frauen zusammenarbeiten, die voll im Berufsleben
stehen. Andere können sich ein Jahr und länger mit zwei oder dreimaligem
Training pro Tag auf Topereignisse vorbereiten.
Sie versuchen, Elemente des
Spielsystems der deutschen Herren zu übernehmen. Ist das der Schlüssel zum
Erfolg?
Rauth: Die deutschen Herren sind
Olympiasieger und Europameister. Bei so viel Perfektionismus und mit einem
Bundestrainer Paul Lissek vor der Nase, ist man gut beraten, sich an diesem
erfolgreichen Hockey zu orientieren. Aus der Jugend und über die Junioren
gelingt es dort immer, Talente mit in den Aktivenbereich rüber zu nehmen. Ich
meine, das deutsche Hockey sollte insgesamt enger zusammenrücken, denn vieles
läuft ja parallel. Wir wollen keinesfalls nur das attraktive Anhängsel des
deutschen Herrenhockeys bleiben.
Mitte November bestreiten Sie in
Südafrika das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 1996. Müssen Sie
fürchten, in Atlanta nicht dabei zu sein?
Rauth: Unter Berücksichtigung der
Tatsache, dass wir momentan in der Welt etwa auf Platz sechs rangieren und sich
nur noch fünf weitere Nationen qualifizieren, könnte es schon eng werden. Gegen
unseren Auftaktgegner haben wir zudem zuletzt bei der WM verloren. Ich muss mit
dem Bewusstsein leben, der Mannschaft innerhalb kurzer Zeit genügend
Selbstvertrauen einzuflößen, die Schlagkraft zu erhöhen und Respekt bei den
Gegner zu erzielen. Da uns dies bei der "Champions Trophy" bereits in Ansätzen
gelungen ist, sehe ich eine realistische Chance, die Qualifikation zu erreichen.
Für den Fall, dass die
Qualifikation für die Sommerspiele nicht gelingt, sollen Sie ihren Abschied als
Bundestrainer bereits wieder angekündigt haben. Haben Sie Angst um Ihren guten
Ruf?
Rauth: Die äußeren Umstände des
Scheiterns und die Reaktionen aus dem Team heraus würden wohl den Ausschlag
geben. Möglicherweise spielen wir ein gutes Turnier und haben nur viel Pech. Das
Beispiel des Handball-Bundestrainers Arno Ehret hat gezeigt, dass es positive und
negative Spielserien geben kann. Das sollte nicht der Gradmesser sein, denn oft
hängen Erfolg oder Misserfolg doch am seidenen Faden.
Sollten Sie in Atlanta an den
Start gehen, halten Sie eine längere vertragliche Bindung an den DHB für
möglich. Wie soll es dann beim RRK weitergehen?
Rauth: Nach Atlanta wird Klarheit
darüber herrschen, ob eine weitere Zusammenarbeit mit dem DHB sinnvoll ist und
gewünscht wird. Im Verein sind Planungen im Gange, wie die Weichen sinnvoll
gestellt werden können. Verschiebungen im RRK wird es aber erst dann geben, wenn
es tatsächlich zu einer längerfristigen vertraglichen Bindung mit dem Verband
kommt. Vorher kann ich es mir gar nicht erlauben, mir dort meine Basis
kaputtzumachen. Für die Vorbereitung sind aber konkrete Planungen angelaufen und
Gespräche mit qualifizierten Leuten aus dem Verein geführt worden. Der RRK wird
ganz sicher nicht in einen Zustand des Vakuums fallen. |