lis. - Es gibt viele Trainer/innen, die Erfolge im abgelaufenen Jahr vorzuweisen
haben. Aber ein Rüsselsheimer weist eine besonders lange Kette an Erfolgen auf:
Berti Rauth vom RRK. Für seine Leistungen wählte ihn nun das Fachblatt
"Hockey-Zeitung" zum Trainer des Jahres 1987.
Rauth teilt sich diese Auszeichnung mit dem Dürkheimer Robert Willig. Die
Höhepunkte von Berti Rauth 1987: Er feierte mit den Mädchen A zwei deutsche
Meistertitel (Halle und Feld), führte die RRK-Damen zweimal zum
Bundesliga-Aufstieg. Zudem, so befand das Blatt, "feierte er als Honorartrainer
des Deutschen Hockey-Bundes mit der B-Jugend-Nationalmannschaft einen
beachtlichen Einstieg (zwei Turniersiege)."
Robert Willig, der andere "Hockey-Trainer des Jahres", führte die Dürkheimer
Männer zum zweiten Mal ins deutsche Halbfinale, schaffte mit der A-Jugend des HC
Gernsbach den Sprung unter die letzten Acht der Deutschen Meisterschaft und stieg
"schließlich mit beiden Klubs in die Feld-Bundesliga beziehungsweise
Regionalliga auf".
"Ich werde von Woche zu Woche gewichten"
Berti Rauth zu seiner Doppelaufgabe als
Trainer der Frauen und Männer
Aus "Main-Spitze" vom 18.03.1988
lis. - Der Vertrag ist zwar noch nicht unterschrieben, aber nachdem es
auf der Jahreshauptversammlung der Hockeyabteilung des Rüsselsheimer RK
offiziell verkündet wurde, sieht auch Berti Rauth keinen Grund mehr, das offene
Geheimnis zu hüten: "Ich werde in der kommenden Saison sowohl die Männer als
auch die Frauen des Ruder-Klubs trainieren." Der Plan, den qualifizierten
Trainer, der auch in Diensten des Deutschen Hockey-Bundes steht, für die
Rüsselsheimer Bundesliga-Männer zu gewinnen, gab es schon länger. Doch bislang
fehlte die endgültige Bestätigung für den Nachfolger von Martin Müller, der aus
zeitlichen Gründen kürzer treten will.
Der 29 Jahre alte Rauth, bislang schon erfolgreich Trainer der Rüsselsheimer
Bundesliga-Frauen, sieht durch die zusätzliche Aufgabe nur bedingt
Schwierigkeiten. "Martin Müller wird weiterhin als Coach bei den Männerspielen
zur Verfügung stehen. Thommy Blivier, als Betreuer der Frauen, wird etwas
stärker eingebunden. Aber ich werde das Training leiten und die Mannschaften
stellen."
Bei einem Punktspiel kann Berti Rauth an jedem Wochenende live dabei sein.
Welcher Mannschaft die Priorität gebührt, "das werde ich von Wochenende zu
Wochenende anhand der Tabellensituation entscheiden". Dabei geht es in der nun
beginnenden Feldhockey-Saison sowohl für die Männer als auch die Frauen zunächst
um den Bundesliga-Klassenerhalt. Schwieriger wird dieses Unterfangen sicherlich
mit den Männern: "Es wäre schon ein Riesending, wenn wir in der ersten Liga
bleiben. Es lässt sich sich nicht in einem halben Jahr verändern, was in zehn
Jahren Schluderarbeit bei der Jugend vermasselt wurde." Doch lamentieren nutzt
nichts: "Die Situation ist eben diese. Und wenn wir wirklich absteigen, dann ist
es dennoch wichtig, eine Mannschaft zu formen und zu festigen, die Lust am
Hockeyspielen hat."
Der Kader der Hallenrunde wird bis auf einen Spieler, der noch ein Fragezeichen
gesetzt hat, beisammen bleiben: "Alle anderen haben erklärt, dass sie weiter
mitziehen." Zudem werden Norbert Boll und Norbert Mexner wieder zur Verfügung
stehen. Derzeit versucht Berti Rauth, den Spielern vor allem seine neue
taktische Marschroute näher zu bringen. "Da sitze ich dann eine dreiviertel
Stunde an der Tafel und erkläre."
Gerade die jüngeren Spieler seien mit Eifer und Engagement bei der Sache,
"was
mir mit meinem Weg Recht gibt", zeigt sich Rauth erfreut, "denn in der
Vergangenheit waren einige doch ganz schön demotiviert". Diese zeige sich daran, dass Urlaub und Klassenfahrt gebucht würden, ohne die Terminplanung der
Hockey-Bundesliga im Auge zu behalten.
Eines liegt Berti Rauth noch am Herzen: Die Öffentlichkeitsarbeit.
"Der Verein muss einfach stärker rauskommen und wieder ein besseres Image als das eines
eingeschlafenen, antiquierten Klubs bekommen." Auch in der Jugendarbeit gelte es
noch einiges zu verbessern, auch außersportlich: "Warum soll es nicht einen
Vereinsraum geben, wo RRK-Jugendliche sich treffen oder ihre Feten feiern
können?" Ein Konzept, so Rauth, sei in Denk-Arbeit.