Nachgefragt bei ... ??? |
Über Mitglieder des
RRK (2007)
Barbara Vogel
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"Unsere Einstellung war nicht passend"
RRK-Torhüterin Barbara Vogel zur WM
Das Gespräch führte
Martin Krieger ( aus "Main-Spitze" vom
21.02.2007)
Als einzige Spielerin des
Rüsselsheimer RK war Torhüterin Barbara Vogel bei der zweiten
Hallenhockey-Weltmeisterschaft in Wien für Deutschland am Ball. Das Vorhaben,
beide Titel zu verteidigen, schlug fehl. Während die DHB-Herren erneut
triumphierten, kamen die Damen im Halbfinale nicht an Spanien vorbei und
belegten nach einem 5:2 über die Ukraine Rang drei.
Frage: Ein dritter Platz bei einer
Weltmeisterschaft ist aller Ehren wert. Sind Sie glücklich über die
Bronzemedaille?
Vogel: Das ist eine schwierige Frage.
Einerseits freut man sich schon und ist froh, einen positiven Abschluss erreicht
zu haben. Aber wenn man ehrlich ist, hatten wir uns alle mehr ausgerechnet. Und
weil man Verlauf des Turniers gesehen hat, dass mehr drin war, ist die
Enttäuschung umso größer.
Frage: Die DHB-Auswahl soll das
spielstärkste aller zwölf Teilnehmerteams gewesen sein. Warum hat es trotzdem
nicht zur Titelverteidigung gereicht?
Vogel: Im Halbfinale sind viele
kleine Bausteine zusammengekommen. Zu allererst war unsere Einstellung für so
ein Spiel nicht passend. Ich denke, wir haben uns nach der sehr leichten
Vorrunde einfach zu sicher gefühlt. Jede einzelne, ich auch, hat nicht ihre
optimale Leistung gebracht. Die Verletzung von Marion Rodewald und ein paar sehr
unglückliche Schiedsrichterentscheidungen kamen dazu. Aber wir hätten niemals
zulassen dürfen, dass das so einen Einfluss nimmt.
Frage: Sie standen beim
3:4-Misserfolg im Halbfinale im Tor. Fühlen Sie sich für die vierte Niederlage
eines deutschen Damenteams in einem Hallen-Länderspiel verantwortlich?
Vogel: Als Torwart macht man sich
immer viele Gedanken. Hätte man doch bloß einmal besser reagiert, oder warum war
ausgerechnet in dieser Partie die Form nicht da. Aber letztlich hat das gesamte
Team zu viele Fehler gemacht.
Frage: Im Halbfinale der Hallen-DM in
Hamburg sind Sie mit dem RRK ebenfalls mit 3:4 Toren an Rot-Weiß Köln
gescheitert. Was tat mehr weh?
Vogel: Schwer zu sagen. In Hamburg
war klar, dass zwei starke Teams aufeinandertreffen und die Tagesform
entscheiden würde. Gegen Spanien wussten wir, dass es reichen sollte, wenn wir
normal spielen würden. Von daher war diese Niederlage schon schlimmer.
Frage: In Österreich waren auch Irene
Balek und Christian Minar vom RRK dabei. Konnte das Duo Ihnen ihre Heimatstadt
Wien näher bringen?
Vogel: Bei zunächst zwei Spielen pro
Tag blieb gar keine Zeit. Vor dem Halbfinale haben wir am Vormittag eine
Stadtrundfahrt - allerdings ohne Irene und Christian - gemacht. Das war
vielleicht auch so eine Kleinigkeit, die zu unserer Niederlage geführt hat. Wien
hat mir aber gut gefallen.
Frage: Was steht als Nächstes an und
wann beginnt die Vorbereitung auf den zweiten Teil der Bundesliga-Feldrunde?
Vogel: Am Donnerstag treffen wir uns
mit den RRK-Mädels, um die Trainingstermine festzulegen. Am Freitag geht´s dann
zum Skifahren nach Sölden. Ich freue mich sehr darauf, mal ne Woche
abzuschalten.
Torhüt erin
diesmal im Einsatz
Hockey: Rüsselsheimerin Barbara Vogel spielt derzeit bei den
Hallen-Weltmeisterschaften in Wien und steht bereits im Halbfinale – Ab
September Studium in Australien und in Frankreich
Von Jörg Monzheimer (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 17.02.2007)
Irene Balek und Barbara Vogel nach der
3:4-Niederlage des Rüsselsheimer RK gegen Rot-Weiß Köln im Halbfinale um die
Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2007 |
Aus dem Hallentitel mit dem Verein
ist bei der deutschen Endrunde nichts geworden, doch für Torhüterin Barbara
Vogel (25 Jahre) bietet sich in dieser Woche noch eine ganz andere Chance:
Bundestrainer Michael Behrmann hat die Rüsselsheimerin ins Aufgebot für die
Hallenhockey-Weltmeisterschaft berufen, die seit Mittwoch in Österreichs
Hauptstadt Wien ausgetragen wird.
"Das hat mich total gefreut", meint
die Torhüterin, die 2004 und 2006 beim Gewinn der Hallen-Europameisterschaft zum
deutschen Kader zählte. 2005 war sie zudem bei der Feld-Europameisterschaft in
Dublin dabei, bei der Deutschland Silber errang. Einen größeren Beitrag durfte
sie dort allerdings nicht leisten: "Ich habe nur auf der Bank gesessen."
In Wien sieht das anders aus. Dort
wechselt sie sich mit Karin Blank vom Club an der Alster Hamburg ab. Nach einem
12:0 zum Auftakt gegen Australien hat die Rüsselsheimerin beim 13:1 gegen
Italien durchgespielt. Und nach dem 8:2 gegen Tschechien stand sie beim 10:2
gegen die Ukraine und gestern beim 13:0 gegen Schottland erneut zwischen den
Pfosten. Damit ist Deutschland für das Halbfinale qualifiziert. Dort wird die
Rüsselsheimerin jedoch nicht auf ihre Mannschaftskameradin Irene Balek treffen,
denn Österreich ist in der anderen Gruppe ausgeschieden.
An Vogel hat es jedenfalls nicht
gelegen, dass der RRK im DM-Halbfinale gegen Rot-Weiß Köln mit 3:4 den Kürzeren
zog. Im Endspiel schlug ihr Herz dann nicht für die Rot-Weißen, obwohl sie aus
der Domstadt stammt. "Ich komme von Schwarz-Weiß Köln, Rot-Weiß war immer der
größte Rivale. Für Hamburg hat mich das gefreut", meinte sie nach dem
6:4-Endspielerfolg des Harvestehuder THC gegen Köln.
Die Vorbereitung auf die WM fiel
freilich kurz aus. Nach der deutschen Endrunde traf sich das Damen-Team am
Montag in Köln, am Dienstag ging es schon weiter nach Wien. Gelegenheit, sich
einzuspielen, bestand also kaum.
Was die Erfolgsaussichten angeht,
äußerte sich Barbara Vogel vorher ein wenig zurückhaltend. "Wir hoffen auf den
WM-Titel, aber ich weiß nicht, was die anderen Mannschaften bieten. Holland
tritt mit einem speziellen Hallen-Team an, auch Weißrussland ist meist sehr
stark", warnt sie davor, die Konkurrenz zu unterschätzen.
Als sicherer Rückhalt wird Barbara
Vogel dem Rüsselsheimer RK indes nur noch begrenzte Zeit dienen, denn aufgrund
ihres Studiums "muss" sie ab September zwei Auslandssemester einlegen. Zunächst
geht es für Vogel, die in Wiesbaden "International Business Administration"
studiert, für ein viermonatiges Praktikum nach Australien, dann folgt ein
Semester in Paris.
Im Training will sie bleiben, nach
Möglichkeit sogar bei einer Vereinsmannschaft spielen. "Eine Teilnahme am
Wettkampfbetrieb wäre natürlich am besten", sagt sie. In Australien, wo Hockey
einen relativ großen Stellenwert hat, könnte sich dazu durchaus die Gelegenheit
bieten. Die WM in Wien will Vogel deshalb auch dazu nutzen, Kontakte zu
australischen Spielerinnen zu knüpfen. Inwiefern ein Einsatz in "Down under"
Einfluss auf ihre Spielberechtigung in Deutschland haben könnte, will sie noch
klären.
Zurück kommt sie im Mai 2008, wenn
die Feld-Saison in die entscheidende Phase geht. Ob sie beim Rüsselsheimer RK
direkt wieder einsteigen könne, müsse sie sehen. "Es ist dann mein letztes
Semester, in dem die Abschlussarbeit ansteht", erzählt Barbara Vogel.
Wohin es sie danach verschlagen wird,
weiß sie ebenfalls noch nicht: "Wo man eine Stelle findet, kann man sich ja
nicht immer aussuchen." Sollte es das Rhein-Main-Gebiet werden, scheint auch
nicht ausgeschlossen, dass der RRK weiter über eine erstklassige Besetzung
zwischen den Pfosten verfügen wird.
Barbara Vogel verpasst den deutschen Titel,
aber mit der Nationalmannschaft ist die Rüsselsheimerin WM-Favorit
Auf Abschiedstournee via
Wien nach Sydney
Von Daniel Schleidt (aus
"FAZ" vom 14.02.2007)
Barbara Vogel steht
bereit und lässt sich überraschen. Ob die Torfrau des Rüsselsheimer RK an
diesem Mittwoch, wenn in der Wiener Stadthalle die Sirene zum
ersten Spiel der deutschen Hallenhockey-Nationalmannschaft bei der
Weltmeisterschaft gegen Australien ertönt, auf dem Feld stehen wird, will
Trainer Michael Behrmann erst kurzfristig verkünden. Am Dienstag, als die
26 Jahre alte Hockeyspielerin in Düsseldorf auf den Flug nach Österreich
wartete, wusste sie jedenfalls noch nicht, ob sie bei ihrer ersten
Hockey-WM als Torhüterin erste oder zweite Wahl sein wird. Mit der zwei
Jahre jüngeren Karin Blank vom Club an der Alster Hamburg hat sie
zumindest eine starke Konkurrentin im eigenen Lager.
"Natürlich hoffe ich,
möglichst viele Spiele von Anfang an zu bestreiten", sagt Barbara Vogel. So wie
bei den Europameisterschaften 2004 und 2006, als sie unter anderem jeweils im
Finale eingesetzt wurde und mit der deutschen Mannschaft den Titel gewann. "Aber
eine WM ist doch nochmal etwas anderes." Möglicherweise werden sich Karin Blank
und Barbara Vogel auch abwechseln. Jedenfalls hofft die Studentin, nicht das
komplette Turnier über die Ersatzbank hüten zu müssen. Schließlich wäre das für
sie schon der zweite sportliche Rückschlag binnen weniger Tage.
Denn am vergangenen
Samstag musste Barbara Vogel eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Zwar hatte sich
der RRK als souveräner Meister der Südgruppe und schließlich durch einen
Kantersieg im Viertelfinale gegen die TuS Lichterfelde problemlos für das "Final
Four" qualifiziert. Doch der neunmalige Hallenmeister musste sich am Wochenende
schon im Halbfinale der Endrunde um die Deutsche Hallenhockeymeisterschaft
geschlagen geben. 3:4 hieß es gegen den Westmeister Rot-Weiß Köln. Nach dem
Spiel flossen bei einigen Spielerinnen aus Rüsselsheim Tränen, auch bei Barbara
Vogel war die Enttäuschung riesengroß. Denn mit dem Ziel, deutscher Meister
werden zu wollen, hatte sich die Mannschaft vorgenommen, dem scheidenden Trainer
Berti Rauth ein angemessenes Abschiedsgeschenk zu machen.
Nun liegt die Mannschaft
in der Feldrunde, die im April fortgesetzt wird, nach fünf Spielen lediglich auf
dem achten Platz und ist dort somit ein Stück weit vom Halbfinale und somit
einem etwaigen Titelgewinn entfernt. Das heißt, die Endrunde in Hamburg könnte
die letzte Gelegenheit gewesen sein, dem Erfolgstrainer, der sich bekanntlich im
Laufe dieses Jahres dem Club an der Alster als hauptamtlicher Jugendbetreuer
anschließen wird, zum Abschied einen bedeutenden Pokal mit auf den Weg zu geben.
"Das hätte Berti Rauth verdient gehabt", findet Barbara Vogel, und deshalb tat
das Ausscheiden am Samstag doppelt weh. Zumal, wie sie betont, die Chance
durchaus da gewesen wäre, die Kölnerinnen zu bezwingen.
Nicht nur für Berti
Rauth, auch für sie selbst könnte es die letzte Gelegenheit gewesen sein, mit
dem RRK einen wichtigen Titel zu gewinnen. Denn Barbara Vögel, die vor drei
Jahren von Schwarz-Weiß Köln nach Rüsselsheim kam und seitdem auch in Wiesbaden
an der dortigen Fachhochschule studiert, wird im Rahmen des Studiengangs "Bachelor
of International Business Administration" von September an zwei Semester lang im
Ausland sein: zuerst zu einem Praktikum in Sydney, dann zum Studium in Paris.
Folglich wird sie
zumindest in dieser Zeit als Rückhalt für ihre Mannschaft ausfallen. Der
Abschied aus Rüsselsheim ist wahrscheinlich nicht für immer, denn nach dem
Auslandsaufenthalt wird sie in Wiesbaden das Studium beenden und in dieser Zeit
wohl auch für Rüsselsheim wieder das Tor hüten. Doch danach beginnt die Suche
nach einem Arbeitsplatz, "und da hat das Rhein-Main-Gebiet für mich nicht
Priorität".
Doch mit diesem Thema möchte sich die
Torfrau derzeit am liebsten nicht beschäftigen. Auch der Frust über die
Niederlage in Hamburg hielt nicht lange vor. Denn schon am Montag versammelten
sich die Nationalspielerinnen um Bundestrainer Behrmann, um sich auf die
Weltmeisterschaft vorzubereiten. Die Zeit ist knapp, denn schon heute stehen
zwei Spiele auf dem Programm: In der Gruppe A treffen die Deutschen zunächst auf
Australien, später dann auf Italien. Am Donnerstag stehen die
Partien gegen Tschechien und die Ukraine an, am Freitag
wartet zum Abschluss der Gruppenphase Schottland. Es ist davon
auszugehen, dass der Titelverteidiger Deutschland auch bei den Halbfinalspielen
am Samstag dabei sein wird. "Unser Ziel ist ganz klar die Finalteilnahme", sagt
Barbara Vogel. Zwar seien die anderen Nationen deutlich näher an Deutschland
herangerückt, das traditionell im Hallenhockey im internationalen Vergleich eine
Ausnahmestellung einnimmt. "Trotzdem sind wir nach wie vor ein Mitfavorit." Dies
sei zum einen ein gewisser Druck, andererseits aber auch Motivation. "Wir haben
eine gute Mannschaft, und wir werden gute Spiele abliefern", verspricht die
Torhüterin selbstbewusst
Vielleicht kommt es ja im
Turnierverlauf sogar zum Duell mit Mannschaftskameradin Irene Balek. Die
Abwehrspielerin vom RRK ist für ihr Heimatland Österreich in der anderen Gruppe
am Ball, weshalb sich die Wege der beiden Spielerinnen sportlich frühestens im
Halbfinale kreuzen können. Doch da die beiden gut befreundet sind, wollen sie es
dabei nicht belassen - und deshalb wird es privat wohl schon heute zu einer
Begegnung der beiden Rüsselsheimerinnen in der Wiener Stadthalle kommen.
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Der 15. Sieg im
Hallen-Europacup der Landesmeister für den RRK
2006
Von wegen
satt: Die RRK-Hockeydamen demonstrieren in Sant Cugat del Vallès
ungebrochenen Erfolgshunger vom Siebenmeterpunkt aus. Den finalen 4:3-Sieg über HC Ritm Grodno
bejubeln (hinten) Betreuer Thomas Blivier,
Physiotherapeutin Hanne Zöller, Katharina Schultz, Lena
Jacobi, Viktoria Krüger, Maren Pfefferkorn, Laura Appel und
Trainer Berti Rauth sowie (vorn) Lena Schüder, Mandy und Lydia
Haase, Irene Balek, Nina
Günther, Meike Acht und Torfrau Barbara Vogel.
Doch ist dieser Triumph in der Nähe Barcelonas etwas
Besonderes: Errungen hat ihn ein neu formiertes, extrem junges
Team, dem nicht mehr die Nationalspielerinnen Denise Klecker und Silke Müller sowie die
langjährigen Stützen Lisa Jacobi und Sybille Breivogel angehören,
sondern bislang unbekannte Zugänge wie Katharina Schultz und "Vicky"
Krüger (beide zuvor Hanau) und Youngster wie Laura Appel, Meike
Acht und Lydia Haase, die noch nicht mal 20 Jahre alt sind. |
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