Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

Nachgefragt bei ...

Über Mitglieder des RRK (2004)                          

Barbara Vogel

 

 

 

 

 

 

Ganz locker zum Titel

Viel EM-Lob für RRK-Torhüterin Barbara Vogel

Das Gespräch führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 27.01.2004)
 

FRAGE: Am Sonntag vor einer Woche hat der Bundestrainer Sie gefragt, ob sie bei der Hallenhockey-EM das deutsche Tor hüten wollen, acht Tage später waren sie Europameisterin. Hätten Sie diese Entwicklung für möglich gehalten?

VOGEL: Überhaupt nicht. Ich war schon total überrascht, als der Bundestrainer mich eingeladen hat. Und dass ich in Eindhoven so viel spielen würde, damit habe ich auch nicht gerechnet. Aber ich bin da ganz locker rangegangen und habe mir einfach gesagt, dass ich nichts zu verlieren habe.

FRAGE: Sie, wie viele Ihrer Mitspielerinnen auch, sind ohne A-Länderspiel nach Holland gefahren und haben dort nicht eine Partie verloren. Wie ist so etwas möglich?

VOGEL: Alle, die zum Kader gehörten, sind trotz geringer Erfahrung gute Hockeyspielerinnen. Zum Auftakt, beim 4:4 gegen Weißrussland, hat man noch gemerkt, dass wir nicht eingespielt waren. Danach wurde es aber immer besser.

Barbara Vogel und die Erste Damenmannschaft des RRK in der Hallensaison 2003/04, Sieger der Südgruppe der Hallen-Bundesliga und damit in der anstehenden Endrunde um die Deutsche Meisterschaft dabei (Betreuer Thomas Blivier, Barbara Vogel, Mandy Haase, Denise Klecker, Silke Müller, Lena Jacobi, Lydia Haase, Irene Balek, Lotte Schwärzel, Nina Günther, Lena Schüder, Sybille Breivogel, Lisa Jacobi, Trainer Berti Rauth, Physio Hanne Zöller)

FRAGE: Auf einen 6:2-Sieg im Endspiel über Holland hat aber keiner getippt, oder?

VOGEL: Natürlich nicht. Aber wir waren super motiviert und haben uns vorgenommen, unser Bestes zu zeigen. Dazu haben wir deren Schwächen genau ausgelotet; unser Konzept ist voll aufgegangen.

FRAGE: Der Bundestrainer hat Sie nicht zuletzt aufgrund Ihrer Endspielleistung sehr gelobt. Machen Sie sich Hoffnung auf weitere Berufungen?

VOGEL: Im Moment nicht. Ich weiß, dass dem A-Kader auf dem Feld drei sehr starke Torhüterinnen angehören. Aber irgendwann wird es auch dort einen Umbruch geben, wobei ich lieber in der Halle spiele. Da gibt´s mehr zu tun.

FRAGE: Der Wechsel aus Köln hat sich also gelohnt?

VOGEL: Auf jeden Fall. Mein Beruf bei einer PR-Agentur macht Spaß, und ich habe mich hier insgesamt weiter entwickelt. Im RRK-Training habe ich viel gelernt und möchte auch mit dem Verein etwas erreichen. Etwa am Samstag zur Endrunde vorstoßen.


Niederlande – Deutschland 2:6 (1:3)

Junges Team holt 11. EM-Titel nach Deutschland

dha - Die junge deutsche Mannschaft hat in der Höhle des Löwen das Husarenstück geschafft. Im Finale der Hallenhockey-Europameisterschaft gewann die im Durchschnitt knapp 21 Jahre alte Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise gegen Gastgeber und Hallen-Vizeweltmeister Niederlande klar mit 6:2 (3:1). Weise hatte die Niederländerinnen mit einer sehr offensiven Ausrichtung überrascht. „Das hat uns einen großen Vorteil gebracht, weil wir deren Aufbauspiel fast vollständig unterbinden konnten“, erklärte der Coach. Hinten stand mit Barbara Vogel eine sehr gute Torhüterin im deutschen Kasten, die die Chancen der Hausherrinnen fast ausnahmslos zunichte machte. Es ist der elfte Titelgewinn einer deutschen Mannschaft bei nun insgesamt zwölf Hallen-Europameisterschaften seit 1975. Lediglich 1996 in Glasgow musste sich Deutschland einmal im Siebenmeterschießen des Finales England geschlagen geben.

Die deutsche Mannschaft startete, vor weit über 1.000 holländischen und wenigen, aber lautstarken mitgereisten deutschen Fans, schon gleich mit einer Feldüberlegenheit. Die erste Strafecke in der 6. Minute wurde noch nicht verwandelt, aber direkt im Anschluss traf Tina Schütze bereits per Strafecke zum 1:0 (6.). Und wieder Schütze ließ schon eine Minute später per Feldtor – ihr zehntes des Turniers – das 2:0 (7.) folgen. Die Gastgeberinnen kamen zwar dann zwei Mal zum Anschlusstreffer, doch die deutsche Mannschaft hatte jeweils die richtige Antwort parat – und ging nach 3:1-Pausenführung auch schnell wieder 4:2 in Führung, so dass den Niederländerinnen jeweils rasch der Zahn gezogen wurde, wenn sie mal dran zu sein schienen.

Die endgültige Entscheidung fiel schließlich durch zwei Strafeckentore von Maike Stöckel – die einzige Akteurin in der deutschen Mannschaft, die schon beim EM-Titelgewinn 2002 mit von der Partie war – und Kapitänin Meike Achtmann zum 5:2 und 6:2 wenige Minuten vor dem Ende. Damit fiel der Sieg sogar höher aus als der, den die mit vielen A-Nationalspielerinnen gespickte Mannschaft vor Jahresfrist im Finale der ersten Hallen-Weltmeisterschaft in Leipzig gegen fast das selbe niederländische Team erringen konnte.

Das deutsche EM-Siegerteam in Eindhoven (von links: Meike Achtmann, Janine Beermann, Barbara Vogel, Kerstin Holm, Nina Günther, Jacqueline Bahn, Janina Totzke, Maike Stöckel, Lena Grabowski, Lisa Küfer, Sonja Lehmann und Tina Schütze)

"Das war einfach ein tolles Spiel, das die Mannschaft hier abgeliefert hat. Alle haben sich im Turnierverlauf extrem gesteigert. Ob das Meike Achtmann, Jacqueline Bahn oder Maike Stöckel mit ihren tollen Bällen von hinten raus waren oder die überragende Barbara Vogel im Tor – eigentlich kann man niemanden wirklich hervorheben. Wir haben hier durch eine erstklassige Teamleistung verdient gewonnen", freute sich Weise.

Vogel war dennoch ein besonderer Garant des Sieges, denn sie fischte unter anderem beim Stand von 2:0 einen "Unhaltbaren" links unten per Hechtsprung von der Linie. Auch sonst strahlte die Rüsselsheimer Keeperin eine große Ruhe aus, von der das deutsche Spiel profitierte. "Die Mannschaft hat heute überproportional gut gespielt. Wir können als Verband stolz darauf sein, dass eine so junge Mannschaft hier mit einer solch erstklassigen Vorstellung den Titel gewonnen hat. Das war ein ganz wertvoller Sieg für das deutsche Damenhockey", sagte Uschi Schmitz, die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Hockey-Bundes, die das Spiel vor Ort in Holland verfolgte.

Jubel natürlich auch bei den Akteurinnen. "Es ist immer ein Traum, ausgerechnet in Holland ein Endspiel zu gewinnen", freute sich Lisa Küfer vom RTHC Leverkusen, für die das Turnier der erste Einsatz im deutschen A-Kader war. "Im Endspiel hat es uns alle mitgerissen. Das war einfach Wahnsinn!" Und auch die gleichaltrige Janina Totzke, die Erfahrenste, was Einsätze im Damenteam angeht, war bester Laune: "Ein cooles Finale. Am Anfang haben hier natürlich alle für Holland geschrieen, aber wir haben sie schnell ruhig gestellt. Die meisten in der Mannschaft werden ja im Sommer zusammen die Juniorinnen-Europameisterschaft auf dem Feld spielen. Ich glaube, dass wir dann viel von dieser Erfahrung profitieren können und mit sehr viel Selbstbewusstsein dort auftreten werden."