Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Anja Warnecke-Bi

Anja Wanecke-Bi

 

 

 

 

 

Das Rathaus stellt sich vor:

Im Gespräch mit der neuen Wirtschaftsförderin

Das Gespräch führte Anika Fabijanic (aus "https://ol.wittich.de/titel/737/ausgabe/28/2023")

Im Mai begann Anja Warnecke-Bi ihre Stelle als neue Wirtschaftsförderin bei der Stadt Kelsterbach. Für rund zwei Monate war die Stelle doppelt besetzt, einmal mit der neuen und einmal mit der alten Wirtschaftsförderin, Dr. Angelika Niederberger, die Anfang Juli in Rente ging. In unserer Reihe "Das Rathaus stellt sich vor" haben wir Anja Warnecke-Bi zum Gespräch gebeten. Dieses führte Anika Fabijanic.

Frau Warnecke-Bi, wir haben gehört, dass Sie ein Studium der Sinologie, also der Chinakunde, absolviert haben. Wie kam es dazu und wie ist Ihr bisheriger beruflicher Lebensweg dadurch beeinflusst worden?

Der Zufall hat bei der Studienwahl mitgespielt und der Wunsch, einmal ganz weit weg zu kommen. Ich war während des Studiums für zwei Jahre in China und die Sprache habe ich eigentlich erst richtig im Land gelernt. Was ich vorher gelernt habe, war eine gute Basis, aber die praktischen Sprachanwendungen folgten erst vor Ort. Ich hatte immer Spaß an anderen Sprachen und Kulturen und etwas ganz Neues zu lernen, hat mich sehr gereizt. Für mich war auch immer klar, dass ich damit in die Wirtschaft gehen will. Deshalb habe ich im Nebenfach Betriebswirtschaftslehre studiert, um den Weg für mich zu ebnen.

Wo haben Sie nach Ihrem Studium gearbeitet?

Ich habe ein buntes Spektrum an beruflichen Stationen. Schon während des Studiums habe ich als studentische Aushilfskraft in einer amerikanischen Investmentbank gearbeitet. Diese hat mir nach dem Studium einen sehr attraktiven Job angeboten im Bereich Mergers and Acquisitions. Danach war ich bei einem Zertifizierer für Qualitätsmanagementsysteme tätig als Auslandsreferentin. Parallel habe ich eine Ausbildung zur ISO 9001 Zertifizierungsauditorin gemacht und als Auditorin teilselbstständig gearbeitet. Innerhalb meiner Selbstständigkeit hatte ich Lehraufträge unter anderem für Sinologie an der Universität in Frankfurt und habe währenddessen von einem Verein namens Konfuzius-Institut erfahren. Dies ist als ein sogenanntes An-Institut an der Frankfurter Universität angedockt und vermittelt Kultur und Sprache Chinas. Dort gab es eine offene Stelle, auf die ich mich beworben habe, weil ich den Verein gerne voranbringen wollte. Zunächst war ich als Projektleiterin eingesetzt und wurde dann Geschäftsführerin. Das Institut kümmert sich um deutsch-chinesischen Austausch, entwickelt Veranstaltungsprogramme und auch die Sprachkurse werden gut angenommen. Innerhalb weniger Jahre haben wir alleine mit den Sprachkursen einen beachtlichen Umsatz gemacht. Durch diese Einnahmen konnten weitere Projekte zum Beispiel an Schulen umgesetzt werden, außerdem gab es ein Buchprojekt mit dem Langenscheidtverlag sowie die Entwicklung einer berufsbegleitenden Fortbildung für Chinesisch-Lehrer an Schulen in Hessen, an dem auch die Goethe-Lehrerakademie und das Hessische Kultusministerium beteiligt war. Ich kann mit Stolz sagen, dass in dieser Zeit das Institut sehr erfolgreich aufgebaut und weiterentwickelt wurde.

Anschließend war ich in einem chinesischen Unternehmen im Bereich Marketing tätig und anschließend bin ich wiederum zum Projekt "Drei gewinnt" gekommen und habe für die Stadt Rüsselsheim als Netzwerkmanagerin China gearbeitet. Meine Tätigkeit war das Standortmarketing für China, das ich für die Städte Rüsselsheim, Raunheim und Kelsterbach gemacht habe. Ich bin in Rüsselsheim groß geworden und bin von einer Freundin auf die offene Stelle aufmerksam gemacht worden mit den Worten: "Die passt wie die Faust aufs Auge". Und das war dann auch so.

Es folgte eine zweijährige Selbstständigkeit, in der ich China-Projekte betreut habe, was durch die Corona-Pandemie jedoch sehr schwer war. Daher habe ich mir neue Aufgabenfelder erarbeitet und in der Organisationsentwicklung und im Führungskräftecoaching gearbeitet.

Zu meiner jetzigen Stelle kam ich, da ich sehr gerne netzwerke. Die Kontakte zu Frau Dr. Niederberger und Herrn Ockel sind nie abgerissen seit meiner Zeit bei „Drei gewinnt“. Frau Dr. Niederberger hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass sie in Rente gehen wird und gefragt, ob die freiwerdende Stelle etwas für mich sei. So habe ich mich beworben und bin letztlich sehr gerne nach Kelsterbach gekommen.

Welche Eindrücke haben Sie in den letzten zwei Monaten mitgenommen und welche Akzente möchten Sie in der Zukunft setzen?

Meine Stelle in der Wirtschaftsförderung ist unglaublich vielseitig und ich schätze die Möglichkeit, mit viel Eigeninitiative den Wirtschaftsstandort Kelsterbach aktiv mitzugestalten. Es macht mir sehr viel Spaß bisher.

Meine Ziele sind, da ich im Bereich Wirtschaft und Nachhaltigkeit angesiedelt bin, Unternehmen in Kelsterbach in ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen zu unterstützen und neue Unternehmen mit Nachhaltigkeitsfaktor in Kelsterbach anzusiedeln. Damit Kelsterbach ein smarter, nachhaltiger und attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt.

Ich habe den bisherigen Kontakt zu den hier ansässigen Unternehmen sehr geschätzt und als sehr positiv empfunden. Und ich freue mich auf einen persönlichen Kontakt zu den Unternehmen, mit denen ich bislang noch nicht ins Gespräch gekommen bin. Meine Absicht ist es für alle Belange der Unternehmen immer ein offenes Ohr zu haben.

Vielen Dank für das Gespräch.