Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Andreas Späck

Andreas Späck noch als Torwart des RRK

 

 

 

 

 

 

Kampf um die Kronprinzenrolle

Hockey-Torwart Andreas Späck rückt vor Olympia in den Blickpunkt

Von Alex Westhoff (aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 29.12.2011)
 

Es gibt in Rüsselsheim nicht wenige, die sagen: Mit Andreas Späck wäre das nicht passiert. Mit ihm zwischen den Pfosten stünde das Herrenhockey beim Rüsselsheimer RK nicht so da, wie es nun dasteht − zweitklassig auf dem Feld und in der Halle. Späck war die Rüsselsheimer Hockeywelt im vergangenen Sommer nach 15 Jahren zu klein geworden oder besser: Der so starke Torhüter ist dem seit Jahren im Niedergang befindlichen RRK entwachsen. "Ich wollte noch mal raus", so klingt es aus seinem Mund. Freilich auch wegen seiner Ambitionen in der Nationalmannschaft, für die er sich bei den Hessen mit konstant außergewöhnlichen Leistungen empfahl. Für die deutsche Auswahl kann er sich bei seinem neuen Klub Harvestehuder THC besser und vor allem erstklassig in den Blickpunkt rücken.

Der 28 Jahre alte Student ist ein Spätstarter, hat bislang erst zwei Länderspiele absolviert. Bei den Hallen-Europameisterschaften in Leipzig im Januar, für die er nominiert ist, werden vermutlich noch einige dazukommen. Der andere Torhüter im deutschen Aufgebot ist Nicolas Jacobi vom UHC Hamburg. "Es ist interessant, dass wir jetzt wieder im Konkurrenzkampf zueinander stehen", sagt Späck. Jacobi ist ebenfalls gebürtiger Rüsselsheimer, vier Jahre jünger als Späck und gilt schon lange als Kronprinz im deutschen Tor. Das bekam Späck auch schon zu RRK-Zeiten zu spüren, als er seinen Stammplatz an Jacobi verlor. Es kann gut sein, dass sich das einstige Rüsselsheimer Duell nach den Olympischen Spielen auswächst zu einem Duell um die Nummer eins im deutschen Tor. Denn die Platzhirsche Weinhold und Jessulat haben zwar im Kampf um einen Platz im Olympiakader die Nase vorn, nach dem Londoner Turnier wird es aber − wie so oft im Hockey − vor dem neuen olympischen Zyklus einen Umbruch im Team geben.

Obwohl Späck kaum Chancen hat, in London dabei zu sein, arbeitet er strikt nach dem knallharten Trainingsplan der Nationalspieler. Das heißt: zwei bis drei Einheiten am Tag, eigenverantwortliches Lauf- und Krafttraining plus Mannschaftstraining mit dem Harvestehuder THC. Ein Kraft- und Willensakt sondergleichen. Doch Späck schafft es, den großen täglichen Aufwand nicht mit seinen geringen Olympiachancen in Beziehung zu setzen. Er sieht die Verbesserungen in seinem Torwartspiel und merkt, "dass es mir viel bringt". Und außerdem: "Ich kann das noch alles genießen, weil es noch recht neu für mich ist, weil ich ja nicht schon seit der U18 für Deutschland spiele." In Sachen Motivation, Aggressivität und Einstellung macht dem Hessen kaum einer etwas vor. Seine Einsatzbereitschaft ist mitreißend. Kein Wunder, dass er das Torwartspiel in der Halle so liebt, wo die Keeper pausenlos unter Feuer stehen.

Nachdenklich stimmt ihn die Entwicklung in seinem Heimatklub. "Das ist bitter, aber es war auch absehbar", sagt Späck, der wegen seiner überbordenden Energie eigentlich immer Stürmer sein wollte. Doch das haben seine Trainer beim RRK bis zum Schluss erfolgreich verhindert.